Die Löwenberge von Afrika sind toll – auch als Motiv für ein Gruppenbild. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Vom Göttelfinger Airport geht es mit Tanja Kieferle in die weite Welt hinaus / Dem Sumpf voller Schlangen entkommen

Von Peter Morlok

Eutingen-Göttelfingen. Zu einer "Kinder-Turn-Safari" lud die Göttelfinger Bewegungstherapeutin Tanja Kieferle Kids der Gesamtgemeinde – und in diesem Jahr auch aus Baisingen – in die Korntalhalle ein.

Mit auf die große Reise gingen neben den 19 Kids, die zwischen dreieinhalb bis sechs Jahre alt waren, auch die Töchter der Safarileiterin, Sophia und Theresa, die mithalfen, auf die Rasselbande aufzupassen. "Eine Safari in der Turnhalle – wie soll das gehen"? "Ganz einfach – ihr spielt zuerst ein Auto, damit wir zum Flughafen kommen und dann fliegen wir nach Afrika", erklärte Reiseleiterin Tanja Kieferle.

Das ließen sich die Kids nicht zweimal sagen und rasten auf dem rechten freien Feld der Korntalhalle hin und her, als wären sie alle auf der Autobahn oder schon in der Luft. "Aber passt auf, dass ihr euch nicht rempelt – sonst tut‘s vielleicht weh", gab‘s noch als Tipp mit in diese Aufwärmrunde, die immer wieder von "Zwischenlandungen" unterbrochen wurden, bei der spielerisch mit Funktionsgymnastik der gesamte Muskelapparat auf Betriebstemperatur gebracht wurde.

Per Boardingpass (Anmeldebestätigung) checkten die Kids, die meist von ihren Eltern zum Airport "Göfi" gefahren wurden, vorher ein. Die weiteste Anreise hatten dabei, wie der Name schon sagt, die Kinder aus Weitingen, die ihren Flieger aber alle pünktlich erreichten. Die "Safariteilnehmer" kannten sich teilweise und mit großem Hallo wurde jeder Neuling in der bunten Reisegruppe begrüßte. Nach Passformalitäten und einer Begrüßungsrunde, die zur Freude der Kinder als Rumrennen in der "Airport-Turnhalle" mit Begrüßungsstopps angelegt war, setzte man sich ins Auto, um in Schlangenlinie Richtung Abflugterminal zu kutschieren.

Dort angekommen, dauerte es nicht lange, bis recht zügig die Flugzeugmotoren angelassen wurden, damit man mit weit ausgebreiteten Armen in Richtung Afrika abheben konnte. Wie versprochen, gab es dort die erste Zwischenlandung, bei der die Kinder gleich den ersten Teil dieser abenteuerlichen Safari erlebten. Aus Turngeräten, wie man sie in jeder Sporthalle finden kann, hatten die Kieferles einen Hindernisparcours aufgebaut, der den Kindern viel Geschickt, Mut, Balancegefühl aber auch Spaß an der spielerischen Umsetzung und Bewältigung der Hindernisse abverlangte.

Im dichten Korntalhallen-Dschungel kletterten sie auf die Löwenberge (Sechserkasten), sprangen mutig durch den Sumpf voller Schlangen (Reifen), auf die man unter keinen Umständen treten durfte. Eine knifflige Aufgabe – gerade für die wilden Jungs, denen nichts schnell genug ging. Sie überquerten eine tiefe Schlucht auf der Wackelbrücke (Balancierbank, die auf Rollen stand) und rannten auf allen Vieren auf der Affenbahn der Kokosnuss hinterher. So groß wie die Giraffen fühlten sie sich an der Sprossenwand und das Anschleichen übten die Kinder im bunten Tunnel. Von dort ging es spannend und voller Überraschungen weiter.

Afrika war toll, machte aber ordentlich Hunger und Durst und so kam die Pause gerade recht. Frisch gestärkt machten sich die Kinder auf ins ferne Australien. Dort konnten die Kinder per Trampolin genauso große und weite Sprünge machen wie die Kängurus. Aufpassen mussten sie auch hier bei den Spinnen und den Schlangen. Sie marschierten durch die Wüste, kletterten im Gebirge und sprangen von Klippen. Dass man in solch gefährlicher Umgebung auch schießen können muss, ist klar. Deshalb gab es Schießtraining mit Softbällen.

Für die Kinder waren es abwechslungsreiche zweieinhalb Stunden und neben dem Spaß kam auch die soziale Komponente hinzu. Ging das ein oder andere Kind anfangs recht zögerlich mit der Gruppe mit und trennte sich nur ungern von Papa und der Mama, so war es spätestens nach der Aufwärmrunde in der Gemeinschaft angekommen. Gab es ganz am Anfang noch vereinzelte Tränen, so wandelten die sich später in freudiges Lachen und die "Kinder-Turn-Safari" wurde zum tollen Ferienerlebnis. Zum Schluss gab es für jedes Kind noch einen Känguru- und Elefantenstempel als Belohnung.