Hier soll der geplante Bahnhaltepunkt entstehen. Doch die Eutinger müssen nun wohl noch eine ganze Weile darauf warten. Archiv-Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Verkehrsministerium äußert sich zum geplanten Haltepunkt Eutingen-Nord / Im laufenden Fahrplan nicht möglich

In der Gemeinderatssitzung Mitte September war ein Thema der geplante Bahnhaltepunkt Eutingen-Nord (wir berichteten). Nun bezieht das baden-württembergische Verkehrsministerium Stellung zur Berichterstattung.

Eutingen. Der Bahnhaltepunkt Eutingen-Nord – schon in vielen Sitzungen hat sich der Gemeinderat darüber den Kopf zerbrochen. Für die Eutinger Pendler wäre dieser durchaus wichtig.

Der zusätzliche Haltepunkt ist seit 2013 genehmigt

Der Haltepunkt soll zwischen Eutingen und Göttelfingen entstehen. Den Vorentwurfsplan für den Ausbau der Kreisstraße, an deren Verlauf der Bahnhaltepunkt entstehen soll, gibt es bereits seit 2004. Seit September 2013 ist der Haltepunkt genehmigt, alle für den Bau nötigen Grundstücke seien seit Februar 2016 angekauft. Soweit die Faktenlage.

In der vergangenen Sitzung äußerten nun einige Gemeinderäte die Befürchtung, dass es mit dem Haltepunkt nichts mehr werden würde. Insbesondere Horst Niessner fand drastische Worte: "Wir sind bereits seit der Elektrifizierung der Strecke in Vorleistungen getreten und haben inzwischen auch wieder viel Geld in die Hand genommen. Wir fühlen uns total verar..."

Auch FDP-Landtagsabgeordneter Timm Kern stieg in das Thema mit ein. Seiner Ansicht nach wäre es ein "Riesendebakel", wenn der Bahnhaltepunkt in Eutingen, und auch der geplante in Dornstetten, nicht käme. Daher schickte er eine Anfrage an das Verkehrsministerium, um ein "klares politisches Bekenntnis" zu erhalten. "Die Zeit drängt und ich fordere Land und Bahn dazu auf, sich glasklar für den Ausbau der Schieneninfrastruktur im Kreis Freudenstadt zu bekennen", so seine Aussage.

Nun hat sich das Verkehrsministerium Baden-Württemberg zur Sache geäußert. In einer Stellungnahme heißt es: "Dem Verkehrsministerium ist die Situation bekannt. Wesentlicher Knackpunkt ist, dass es im laufenden Fahrplan nicht möglich ist, zusätzliche Halte unterzubringen. Dies liegt an den knappen Übergängen in Freudenstadt (mit teilweise nur zwei Minuten Umsteigezeit) und veränderten Planungsvorgaben der DB Netz AG, die längere Mindestaufenthaltszeiten der Züge an den Stationen vorsehen.

Mit der Neuausschreibung des Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in den Netzen 7b (Karlsruhe) und 8 (Ortenau), die spätestens im Dezember 2022 in Betrieb gehen sollen, wird sich dies jedoch ändern. Die Fahrplankonzepte für diese beiden Netze sehen dann großzügigere Übergangszeiten in Freudenstadt vor. Für die Umsetzung dieser Konzepte ist lediglich noch der Bau einer Weichenverbindung im Freudenstädter Bahnhof erforderlich.

Die geplanten längeren Übergangszeiten werden dann die Bedienung von zwei zusätzlichen Haltepunkten zwischen Freudenstadt und Eutingen möglich machen. Daher können die Planungen für die neuen Haltepunkte Dornstetten Aach, Dornstetten Haselwiesen (unter Aufgabe von Dornstetten) und Eutingen Nord weiter vorangetrieben werden. Dies ist insbesondere unter Berücksichtigung des erforderlichen Zeitfensters für Genehmigung und Bau im Hinblick auf die Inbetriebnahme im Dezember 2022 sinnvoll."

Zwar kein Projekt-Stopp, aber eine Projektverschiebung um bis zu fünf Jahre – das dürfte nicht im Sinne der Gemeinderäte sein.