Fasnet: Django Wagen bereichert seit 25 Jahren die Umzüge / Heuer gibt es zum ersten Mal eine Wiederholung

Von Alexandra Feinler

Auf über 75 Umzügen waren die Männer vom "Django Wagen" schon zu sehen. Dieses Jahr feiern sie das 25-jährige Bestehen mit einer Neuheit: Erstmals erlebt ein Django Mottowagen ein Revival.

Eutingen. An drei Wochenenden haben sich die zehn Helfer des Teams bereits getroffen. Dieses Mal geht es an das Bemalen des Rumpfes. Schrauben werden verbaut und schwarz angemalt. Wie jedes Jahr legen sich die Mitglieder mächtig ins Zeug. Dieses Mal vielleicht sogar noch einen Tick mehr, denn vor 25 Jahren wurde rund um Namenspatron Klaus "Django" Sökler die Wagenbauergruppe gegründet. "Wir ließen uns von den älteren Eutinger Fasnetswagenbauern inspirieren", sagt die Gruppe, die zur Hälfte noch aus der ehemaligen Mannschaft besteht.

Tieflader wird zum Wikingerwagen

1991 fiel die Fasnet aufgrund des Irak-Kriegs gegen Saddam Hussein ins Wasser. Und so musste Djangos Wagen ein Jahr auf seine große Premiere warten. "Wir haben uns aber nicht unterkriegen lassen und einen Tieflader zum Wikingerwagen umgebaut. Danach nannten uns die Zuschauer immer Wikingerwagen", erzählt Ralf Grammer.

Anfangs wurde in Seeles Schuppen drei Wochenenden lang vor dem Umzug gebaut. Dann wechselte die Gruppe in "Djangos"-Bauareal und gewann an kreativen Mitarbeitern. Heute treffen sich die Helfer in Heinrich "Checker" Gsells Schuppen.

"Wir haben noch nie zwei Mal das gleiche Motto gehabt", weisen sie daraufhin, dass sie im Jubiläumsjahr eine Ausnahme machen.

Doch auch dieser Wagen wir neu gebaut. So hat sich die Gruppe Ideen aus dem Internet geholt. Trotzdem musste sie sich an gewissen Vorgaben halten: "Wir müssen den höchsten Punkt des Wagens, den Mast, unter vier Metern Höhe halten, sonst kommen wir unter keiner Brücke mehr durch", sprechen sie aus Erfahrung und schmunzeln: "Vielleicht bauen wir noch eine abnehmbare Fahne drauf."

Wer den Django Wagen von so manchem Kreischerlebnis kennt, wartet gespannt auf die Attraktion. Ob Riesenrutsche beim Winterwagen, Hamsterrad bei den Ägyptern oder Minibagger beim "Bob der Baumeister"-Wagen – die Gruppe lässt sich jedes Jahr etwas Neues einfallen. Dieses Mal kommt die Pippi-Langstrumpf-Attraktion wieder zum Einsatz. "Die Sicherheit steht an erster Stelle. Wir haben bisher noch keine Unfälle gehabt und gehen alles mehrfach durch. Beim Umzug schauen wir, dass alles abgesichert ist", betont Klaus "Django" Sökler.

Heinrich Gsell fährt seit Jahren den Bulldog

Der Spaß darf jedoch nicht fehlen und deshalb wählen die Gruppenmitglieder ausgefallene Klamotten aus, die zum Motto des Wagens passen. Unterstützt werden sie von Spendern, Sponsoren und Freunden, die ihre Geräte, Musikanlagen oder Know-How zur Verfügung stellen.

Heinrich Gsell fährt seit einigen Jahren den Bulldog und stellt seine Scheune zur Verfügung. "Da ist so Wetter optimal, wie wir es grad haben", sind sich die Wagenbauer einig, denn bei Minustemperaturen trocknet die Farbe kaum. Am Wochenende wird nochmals ordentlich gearbeitet und am Fasnetssonntag der neue Wagen beim Umzug präsentiert. Nach den Mottos Ritter, Affen, Mississippi Dampfer, Chinesen und Napoleon folgt nun eine Wiederholung mit dem neu gebauten Wikingerschiff.