Das Aufreger-Thema schlechthin in Rohrdorf: Der "Müll" im Rohrdorfer Wald flacht langsam ab. Der Waldwege wurde wieder von der Absperrung befreit. Foto: Feinler

In Sachen "Müll im Rohrdorfer Wald" wurde Strafverfahren eingestellt. Thema sorgt immer noch für Kopfschütteln.

Eutingen-Rohrdorf - Sobald die Sprache auf den "Müll im Rohrdorfer Wald" beim Sportgelände kommt, platzt manchem Rohrdorfer der Kragen.

Ein Bürger hatte daher das Unternehmen angezeigt, das den Waldweg auffüllen sollte. Im Dezember vergangenen Jahres wurde der Weg von allen Beteiligten, der Gemeindeverwaltung Eutingen, dem Rohrdorfer Ortsvorsteher Rolf Walddörfer sowie dem zuständigen Forstamt abgenommen.

Trotzdem ärgern sich immer wieder Bürger über diese "Baumüllentsorgung". "Da wurde ein Bad geschreddert und einfach schön vergraben", merkte der Bürger, der die Anzeige gestellt hatte, bereits bei den Ortschaftsratssitzungen in Rohrdorf an. Ihm war es wichtig, dass dieser "Müll" aus dem Wald herauskomme. Tiere und Spaziergänger könnten sich daran verletzten.

Der Weg sei für den Forst aufgefüllt worden, damit dieser seinen Holzeinschlag auf die Waldwege transportieren könne, erklärt Ortsvorsteher Rolf Walddörfer. Er habe sich den Weg angeschaut und keinen "Müll" mehr entdeckt. Im unteren Bereich müsste der Weg noch aufgefüllt werden, was nach Angaben des Forsts noch erfolgen solle. "Revierförster Josef Dennochweiler hat angekündigt, den Weg im kommenden Frühjahr richten zu lassen. Seitens des Kreisforstamts sind keine Kosten angefallen", erklärt Sabine Eisele vom Landratsamt Freudenstadt. Sie ging dem Problem "Müll im Rohrdorfer Wald" auf den Grund und stieß auf das Abnahmeprotokoll vom vergangenen Dezember: "Im Abnahmeprotokoll wurde festgehalten, dass immer noch kleine Teile von Fliesen zu sehen sind. Die Verwendung von Bauschutt-Recycling-Material zum Waldwegebau ist nicht gänzlich verboten, wenn dieser keine größeren Mengen Fremdstoffe (Metall, Holz, Kunststoffe,...) enthält und von der Körnung für die Wegemaßnahme geeignet ist."

Diese Meinung teilte der Bürger, der die Anzeige gestellt hatte, nicht. Auch Ortschaftsräte haben Eimerweise Kunststoffteile aus der Aufschüttung aufgelesen, selbst nach der Abnahme. "Das kann doch nicht wahr sein, dass so etwas abgenommen wird", ärgerte sich Rat Achim Wetzel. Er habe noch einiges an "Müll" entdeckt. In der Definition von Müll liegt das Problem, denn was in einen Waldweg eingebracht wird, sehen die Bürger mit ganz anderen Augen, als die Behörden. Für sie würden Metall und Kunststoff nicht in die Auffüllung. Im Fall des Rohrdorfer Waldweges scheint das aber anders zu sein, wie Sabine Eisele erklärt: "Das Problem im vorliegenden Fall waren die Fremdanteile und der Verdacht auf asbesthaltige Bestandteile, welcher sich jedoch nicht bestätigt hat." Deshalb wurde die Absperrung beseitigt und der Weg nach der Abnahme durch die Betroffenen zumindest in diesem Punkt freigegeben.

Für die untere Abfallrechtsbehörde ist der Fall erledigt

Das Strafverfahren wurde von der Staatsanwaltschaft eingestellt, so Eisele weiter, die erklärt: "Die Verursacher haben das Material größtenteils entsorgt und hierfür die Kosten getragen. Ferner mussten die Verursacher sämtliche Gutachterkosten (insgesamt 5576 Euro) bezahlen. Im Hinblick auf die Entsorgungs- und Gutachtenkosten, welche von den Verursachern zu tragen waren  und den ›unglücklichen Sachverhalt‹ wurde auf die Einleitung eines Ordnungswidrigkeits-Verfahrens verzichtet."

Kopfschütteln beim Bürger, der die Anzeige gestellt hatte: "Das kann doch nicht sein." Für ihn sei der Fall nicht erledigt. Für die untere Abfallrechtsbehörde allerdings schon. "Die Auffüllhöhe und die Anschüttung von Bäumen war zu beanstanden. Dies ist jedoch nicht Thema für die untere Abfallrechtsbehörde", erklärt Eisele. Das Thema Rohrdorfer Wald ist also noch nicht durch, wenn auch der Ärger langsam abklingt.