Die Decke des Sitzungssaals im Rohrdorfer Rathaus wird vom Ortschaftsrat in Eigenleistung installiert. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Rathaus: Ortschaftsrat packt kräftig mit an / Umgestaltete Verwaltung wird im Sommer der Öffentlichkeit vorgestellt

Von Alexandra Feinler

Erneuern, Umbauen und Umziehen – seit 2013 die Rohrdorfer Raiffeisenbank-Filiale geschlossen wurde, tut sich im Rathaus einiges. Nun begann der Ortschaftsrat die Decke im Sitzungssaal zu installieren, die in der kommenden Zeit fertig gestellt wird.

E utingen-Rohrdorf. Nach der Schließung der Bankfiliale kam dem Ortschaftsrat die Idee, das Rathaus altersgerechter zu gestalten. Denn bis dahin waren der Verwaltungsbereich und Sitzungssaal im Obergeschoss untergebracht. "Für Menschen, die Schwierigkeiten mit den Treppen haben, ist das eine echte Herausforderung", sagt Ortsvorsteher Rolf Walddörfer.

Das Erdgeschoss teilen sich der Backshop, die Ortschaftsverwaltung mit Sitzungssaal sowie eine Heilpraktikerin. Der Backshop kam in einen der beiden Bankräume, im anderen arbeiten Lydia Petkau von der Gemeinde und Rolf Walddörfer.

Der Raum wurde von Raumgestaltung "HUG" in Horb mit Vorhängen und neuen Böden modernisiert. Teilweise kam auch neues Mobiliar in den Raum. Für den Umzug sowie die Wandgestaltung war der Bauhof zuständig. Die Elektrik lag in der Hand des Gemeindeelektrikers Hans-Peter Gsell, der Großes geleistet hat.

"Hier sind in den vergangenen Jahren viele Elektroleitungen überall hin verlegt worden und kommen irgendwo wieder raus. Das ist nicht einfach bei so einem alten Haus", wissen der Ortschaftsrat und Lydia Petkau.

Gegenüber der Ortschaftsverwaltung befand sich bisher der DRK-Raum, in dem auch eine Heilpraktikerin praktizierte. Er wurde ausgeräumt und aufgeteilt. Die Heilpraktikerin bleibt im rechten Teil. Im linken entstand der Sitzungssaal, der ebenfalls modernisiert wurde.

Das DRK zog in den ehemaligen Verwaltungsbereich im Obergeschoss, daneben hat die Narrenzunft ihr Domizil. Damit war ein Großteil der Neuerungen abgeschlossen, doch der Ortschaftsrat wollte im Sitzungssaal noch eine neue Decke anbringen. "Die bisherige ist sicherlich schon über 30 Jahre alt", meinte Zimmermeister und Ortschaftsrat Achim Wetzel.

Deshalb traf sich der Ortschaftsrat zu den Arbeiten. Die bisherige helle Holzdecke wurde abgebaut, wobei die Helfer gewölbeartige Steine entdeckten und die Frage aufkam, wie alt das Rathaus ist. Im frühen 20. Jahrhundert muss es im alten Schul- und Rathausgebäude untergebracht worden sein, das jedoch abgerissen wurde.

In den 1960er-Jahren wurde das heutige Rathausgebäude bezogen. Im Untergeschoss waren früher die Milchsammelstelle sowie die Gemeindegefrieranlage. Auch besaß Rohrdorf damals einen "Notschlachtraum", der heute noch als "Schlachthaus" bekannt ist. Wo heute die Halle ist, war früher eine Scheuer an das Rathaus angebaut.

Die Halle entstand in den 1980er-Jahren, weshalb massive Pfeiler vom Rathaus in den Hallenanbau führen. Diese waren nun bei der Deckenerneuerung zum Vorschein gekommen. Die vier Ortschaftsräte und Lydia Petkau bauten ein aufwendiges Holzgerüst. Auf diesem wurden weiße Rigipsplatten angebracht. Sie sollen nach der Elektrik-Installation verspachtelt und gestrichen werden. In der Raummitte werden ähnliche Lochplatten wie im neuen Verwaltungsraum installiert. In den nächsten Wochen sollen die restlichen Elektroarbeiten im Sitzungssaal erfolgen, dann kann die Decke fertiggestellt werden.

Dann können die Arbeiten im Rathaus langsam abgeschlossen und die Kosten ausgerechnet werden. Im Sommer wird das umgestaltete Rathaus mit einer Feier der Öffentlichkeit vorgestellt.