Andreas Gaus glänzte beim Zunftball der Weitinger "Bettschoner" mit seinen Bekanntmachungen / Mit Asbach-Cola bestochen

Von Harald Mattenschlager

Eutingen-Weitingen. Die Traditionsfigur des Dorfbüttels verkörperte Andreas Gaus beim Zunftball der Weitinger "Bettschoner" wieder unnachahmlich.

Der Jung-Gemeinderat, Musikvereinsvorsitzende und Feuerwehrmann ist bekannt für sein unermüdliches Mundwerk, und so konnte man bei seinen neuesten Nachrichten aus der Eutingen "Sau- und Mistwirtschaft" wieder allerhand aus dem Jaunerflecken erfahren.

Mit viel Witz hat Gaus seine Bekanntmachungen – allesamt unterlegt mit tollen Bildern – zusammengestellt, unterstützt von Narrenchef Pascal Schmitt und Hermann Nesch. So gebe es vom TSV fast nichts zu berichten, angeblich helfe nicht einmal mehr beten. Das einzige, was es in der letzten Saison zu feiern gab, sei die Fußball-WM gewesen, so der Büttel.

Nach dem bedauerlichen Wegzug von Urnburghexe Rainer Schmid, alias "Schmuud", in das beschauliche Ahldorf, war es dem Dorfbüttel schon angst und bang, keinerlei Geschichten mehr aus den Reihen der Urnburghexen zu erhalten. Aber die Hexen ließen sich nicht lumpen, und der Büttel wird wohl auch künftig aus der Röcke tragenden Männergruppe allerhand zu vermelden haben.

Weitingens DRK-Häuptling, Ersthelfer und "Mann für alle Pflaster" Eduard Eddi Straub kehrt seinen Freunden beim DRK den Rücken, wie aus gut unterrichteten Quellen zu erfahren war. Er werde aber weiter in sozialer Personenbetreuung tätig sein und sich um junge hilfsbedürftige und leicht bekleidete Damen kümmern. Kräftig durch den Kakao gezogen wurde Musikvereinstenorhornist Wolfgang "Mogge" Saile. Das Augenlicht lasse ebenso nach wie die Feierlaune, natürlich war der Vortrag zur Verabschiedung auch unterlegt mit entsprechenden Bildern, und urplötzlich sei auch ein Straßenschild vor ihm aufgetaucht.

Augen auf beim Verkehr, war der Rat des Dorfbüttels. Lacher gab es auch bei Bildern von Kleidungsstücken, da angeblich die neuen Ausgehuniformen der Feuerwehr, die dieses Jahr 150-jähriges Jubiläum feiert, nicht rechtzeitig geliefert werden können.

Die Männerbeauftragte bei der Weitinger Tanzgarde, Ober-Tanzgardistin und Ententanz erprobte Kinderballmoderatorin Laura Brezing, ist in Zukunft für die Männersuche und die Überprüfung potenzieller Kandidaten bei der Tanzgarde verantwortlich. "Da es mit den Männerbackkünsten der Tanzgarde auch nicht weit her ist rät Laura ihren ›Menschern‹, sich lieber selber einen Bettschoner zu schnitzen." Die Tanzgarde, die sprudelnde Getränke liebt, bekam noch den Rat des Büttels mit, es zwischendurch einfach auch mal mit einem Sprudel zu versuchen.

Da es in diesem Jahr äußerst schwer ist, Kirchengemeinderatskandidaten zu finden, bearbeitete Kirchengemeinderätin Bärbel Teufel bei der Maskenabstaubete angeblich Markus "Kisse" Schweizer so lange, bis dieser sich schließlich seinem Schicksal hingab und zustimmte, bei der Wahl zu kandidieren. Wie viele Asbach-Cola als Werbungskosten auf die Rechnung der Kirchengemeinde getrunken wurden, ist bis heute nicht bekannt. Der Betrag wird aus der Klingelbeutel-Sammlung am Fasnetssonntag abgezwackt, so die Meldung des Büttels.

Getreu dem neuen Slogan der Diözese "Kirche verändert sich!" gehen die Weitinger Schäfchen mit gutem Beispiel voran und bieten seit diesem Jahr den Service einer "Mobilen Kirche" an – zu sehen war wie die Kirchenhelfer einen Pavillon tragen. Pfarrer Beda Hammer finde dies klasse, da auch eine mobile Feldküche angegliedert worden sei. "Das ist echt ein Hammer", so der Dorfbüttel.

Auch die neu angebotene Messweinprobe mit anschließendem Workshop "Wie man aus Wasser Wein macht" werde gut angenommen.

Wegen der großen Nachfrage von hübschen Mädchen, bei Umzügen von den Bettträgern mitgenommen zu werden, sei beim Narrenverein überlegt worden, ein Doppelstockbett anzuschaffen. Dies scheiterte jedoch an der Intervention der Gewerkschaft, die diese schwere Last den Trägern keinesfalls zumuten wollte.

Das ökologische Heizen mit dem Fernwärmenetz der GäuWärme werde nun noch effizienter, es gebe nun sowohl Versorgung wie Entsorgung. Die großen Heizöfen könnten nämlich auch als Krematorium verwendet werden, "ein weiterer Betrag zum Umweltschutz und zum kurzen Weg vor Ort in die Ewigkeit", so der Büttel.