Landrat Klaus Michael Rückert (links) und Bürgermeisterstellvertreter Winfried Seele (rechts) gratulierten Bürgermeister Armin Jöchle und seiner Frau Helga zur Verpflichtung auf die vierte Amtszeit. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder-Bote

Landrat Rückert und Bürgermeister-Stellvertreter Winfried Seele würdigen das bisherige Wirken von Armin Jöchle in Eutingen

Von Martin Dold

Eutingen. Auf die nächsten acht Jahre: Armin Jöchle wurde im Gemeinderat auf seine vierte Amtsperiode als Bürgermeister der Gemeinde Eutingen vereidigt.

Zunächst wurde ihm jedoch der Marsch geblasen, und zwar von einer Abordnung des Musikvereins Weitingen unter der Leitung von Marcel Breining.

Die Leitung dieser Sitzung hatte Bürgermeisterstellvertreter Winfried Seele übernommen. Als es um Vorschläge für die Leitung ging, war sich der Gemeinderat einig. "Ha du", sagte Diana Wally, als Seele nach Kandidaten fragte. Horst Niessner hatte ein weiteres gewichtiges Argument parat: "Du bist der Einzige, der eine Krawatte trägt. Und außerdem bist du ein Stellvertreter mit Herz und Seele".

Winfried Seele blickte auf die vergangene Amtsperiode von Jöchle zurück. Es sei Vieles bewegt worden, beispielsweise die Erweiterung der Kindergärten Göttelfingen und St. Georg Eutingen, der Umbau der Halle Göttelfingen, die Baugebiete "Seite" und "Stützen" sowie Projekte im Zuge des Landessanierungsprogramm Eutingen. Die Flurbereinigung Göttelfingen sei abgeschlossen und der Solarpark Hirtenhaus erstellt worden. Zudem habe die Feuerwehr zwei neue Fahrzeuge erhalten und sei in allen Teilorten auf einem sehr guten Stand. Für die leer stehenden Räumlichkeiten in der Schule werde derzeit ein Nutzungskonzept erstellt. Seele lobte auch den fairen Umgang zwischen Bürgermeister und Gemeinderat.

Nach der Verpflichtung richtete Jöchle einige Worte an die Gemeinderäte und den anwesenden Landrat Klaus Michael Rückert. Die vergangenen acht Jahre seien schnell vergangen. Sie seien arbeitsintensiv, abwechslungsreich und kurzweilig gewesen. Zu allem, was man auf dem Rathaus machen, gebe es zudem unterschiedliche Meinungen. In der Gemeinde gebe es Themen, die man anderswo nicht habe. Hierzu zählte er die Ortsumgehung, Lärmaktionsplanung, Bahnstrecken und den Flugplatz.

Individuelle Interessen werden immer mehr vor das Allgemeinwohl gestellt

"Trotzdem kommen wir gut voran. Dazu trägt das gute Miteinander bei. Dies gilt für die Zusammenarbeit im Gemeinderat wie auch mit den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung", erklärte Jöchle. Allerdings stellte er fest, dass das individuelle Interesse immer mehr vor das Allgemeinwohl gestellt werde, was die Arbeit nicht einfacher mache.

In der kommenden Zeit gebe es viel zu tun. In vier Wochen werde der Gemeinderat mit dem 3,3 Millionen Euro-Projekt Kunstrasenplatz eine bedeutende Entscheidung für die Infrastruktur der Gemeinde getroffen, da auch Raum für ein Pflegeheim und ein Verbrauchermarkt geschaffen werde. Im Juni könnte es dann um das kombinierte Verkehrsterminal beim Bahnhof gehen. "Wir sind gespannt, wie es letztlich ausgeht", so Jöchle.

Da der Landrat in Eutingen weilte, bekam er noch einige warme Worte mit auf den Weg. "Ihre Unterstützung brauchen wir dringender denn je für den Bahnhaltepunkt und die Kreisstraße nach Göttelfingen".

Zudem erhoffte Jöchle sich Unterstützung von Rückert, um doch noch eine Umgehung realisieren zu können. Schließlich trage Eutingen die Last des Verkehrs zur Autobahn.

Einen besonderen Dank richtete der Bürgermeister an seine Frau Helga und seine Familie. "Liebe Helga, vielen Dank für dein Verständnis, wenn ich wieder einmal wegen einem Termin keine Zeit habe", sagte er an seine Frau gerichtet. "Ich befürchte, dass dies Dich in den nächsten acht Jahren weiter begleiten wird". Sie sorgt übrigens dafür, dass ihr Mann bei Terminen gut gekleidet ist.

Landrat Klaus Michael Rückert erklärte, dass es ihm eine Freude und Ehre sei, bei diesem Termin dabei zu sein. In einer Monarchie hätte er ein Zepter an Jöchle überreicht, doch es sei gut, dass es nicht so sei. "Sie sollen das Volk ja nicht unterwerfen, sondern der erste Bürger der Gemeinde sein", so Rückert. "Ich gratuliere Ihnen zu der vierten Wahl in der wunderbaren Gemeinde Eutingen".

1991 – so die Aussage in den Archiven – habe Jöchle gesagt, er wolle für eine lange Zeit Bürgermeister werden. "Dieses Versprechen hat er eingelöst", stellte Rückert fest. Jöchle sei ein verlässlicher Partner für die Bürger und den Gemeinderat.

An den Gemeinderat gerichtet, sagte er: "Sie haben einen Schaffer als Bürgermeister. Eine weitere schwäbische Tugend: Er macht keinen großen Wirbel und bleibt an den Sachen dran". Jöchle erhebe stets die Stimme für Eutingen.

Auch das Ergebnis der Bürgermeisterwahl kommentierte er. Diejenigen, die nicht zur Wahl gegangen wären, seien zufrieden. Daher sei das Ergebnis hervorragend.

Rückert überreichte Jöchle einen Schwarzwald-Gin und hoffte, er werde diesen nicht aus Frust über die Arbeit trinken. Jöchles Frau Helga wurde mit einem Blumenstrauß bedacht.