Wie auf einer Bühne dicht umringt standen die Kinder vom "Max und Moritz" und sangen ihre Lieder. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Viel mehr Leute hätten nicht ins Kirchgässle gepasst: Heimeliger Charakter des "Weihnachtsmärktles" zieht Publikum an

"Aller guten Dinge sind Drei" sagt ein Sprichwort. In Göttelfingen trifft das zumindest auf das Weihnachtsmärktle zu, das alle zwei Jahre in der Kirchgasse seine Pforten öffnet.

Eutingen-Göttelfingen. Auch die dritte Auflage des Weihnachtsmarkts in Göttelfingen wurde zum erwarteten Anziehungspunkt – und das nicht nur für die Göttelfinger. Obwohl von Weihnachtsmärkten aller Größenordnungen geradezu umzingelt, präsentierte sich die Göttelfinger-Markt-Variante wieder als das heimeliges, feine Märktle, das von den Bewohnern des Ortes für die Menschen, die hier und in der Umgebung wohnen, gemacht wurde. Da waren keine Teppichhändler aus fernen Landen mit einem Marktstand vertreten, fliegende Süßwarenhändler suchte man genauso vergebens wie die obligatorische Flammkuchenbude, denn der vorweihnachtliche Kommerz passte nicht wirklich zum Geschehen im Kirchgässle.

Und gerade der liebevolle Charme des "Selbstgemachten" brachte wie vor zwei Jahren das Flair der Adventszeit in den Flecken. Glühwein und Punsch gab es nicht nur bei den Ministranten, die ihren Stand "verkehrsgünstig" neben der provisorischen Bühne, einer Fläche in der Nähe des Gemeindesaals, aufgebaut hatten. Denn dieses Flachdach wurde heuer zur Bühne der Kindergartenkinder sowie der Grundschüler aus Eutingen, die mit ein paar Liedern die Marktbesucher begeisterten.

Insbesondere die Kleinen aus dem Kindergarten "Max und Moritz" wurden zum Zuschauermagnet. Jedes Kind hatte eine Papierhut von der Bäckerei Plaz geschenkt bekommen, und so ausgerüstet, sang sich das tolle Lied von der "Weihnachtsbäckerei" gleich nochmals so gut. Um durch die dunkle Zeit zu kommen, haben sich die Kinder auch an ihren Martinsumzug erinnert und sangen: "Han a Lichtle em Laternele." Später wurden sie dann von den Eutinger Grundschülern abgelöst, die weihnachtliche Weisen anstimmten.

Direkt an der Wand des Gemeindehauses fand wieder der jährliche Adventsschmuckverkauf statt. 150 Teile haben die fleißigen Helferinnen und Helfer in diesem Jahr wieder zum Verkauf bereitgestellt. Die Erlöse aus den drei Ständen der Kirchengemeinde gingen wie immer an karikative und soziale Projekte im Ort.

Marschierte man ein paar Meter weiter Richtung Kirche, so luden viele Stände vor und in den geöffneten Scheuern zum schauen, staunen und naschen ein. Kunst, Kruscht, Deko, Selbstgebasteltes und vieles mehr wartete hier auf die Marktbesucher. Wer einen Weihnachtsbaum für die heimische Stube suchte, brauchte auch nicht lange, bis er das passende Exemplar gefunden hatte. Und für den Schmackes, den man benötigt, um das Teil heim oder zum Auto zu tragen, konnte man mit einer Wurst vom Grill sorgen. "Immer dem Duft nach" lautete die Wegbeschreibung, die zum Würstlestand führte. Die Jugendfeuerwehr grillte unterhalb der Kirchenmauer Rote und frittierte Pommes. Es war echtes Weihnachtsfeeling, das den Besuchern geboten wurde. Die Busse aus aller Herren Länder, die Egbert Badey bei der Premiere vor vier Jahren voraussagte, blieben zwar auch bei dieser Auflage aus, aber viel mehr Leute hätten auch nicht ins Kirchgässle gepasst, denn auch der dritte Göttelfinger Weihnachtsmarkt war das Highlight schlechthin.