Unser Archivbild zeigt den damaligen Narrenpräsidenten Rolf Brezing vor der Baustelle des Narrenheims. Im Hintergrund sind die beiden nördlichen Räume des Narrenheims zu sehen, die nunmehr erneut in ein "Narrenstüble" umgebaut werden sollen. Brezing warb damals für eine Bausteinaktion zugunsten des Narrenheims, waren doch Erwerb und Umbau schon damals ein gewaltiger finanzieller und arbeitsmäßiger Kraftakt für den Narrenverein. Archiv-Foto: Mattenschlager Foto: Schwarzwälder-Bote

Gebäude soll renoviert und umgebaut werden / Antrag auf Zuschuss von 2750 Euro an die Gemeinde

Von Harald Mattenschlager

Eutingen-Weitingen. Eine Renovierung sowie einen Umbau in seinem Narrenheim plant der Narrenverein "Bettschoner" Weitingen. Einen Zuschussantrag behandelte der Ortschaftsrat bei seiner Sitzung.

Das an der Ecke Börstinger Straße/Wiesenstraße gelegene Gebäude wurde ursprünglich als Schlachthaus und Gemeinschaftsgefriergebäude errichtet. Die Gemeinde erwarb das Gebäude von der inzwischen aufgelösten Gefriergemeinschaft.

In den Jahren 2003/04 erfolgte der Umbau zum Narrenheim. Die Maßnahme wurde von der Jury des Wettbewerbs "Unser Dorf soll schöner werden/Unser Dorf hat Zukunft" 2005 als sehr gelungen eingestuft. Der Kauf und Umbau des Narrenheims waren für den Narrenverein sowohl finanziell wie auch arbeitsintensiv ein Kraftakt.

Attraktives Narrenstüble geplant

Heute belasten die jährlich an die Gemeinde zu entrichtenden Erbpachtzinsen für das Narrenheim das Vereinsbudget neben Anschaffungen und Pflege von Häs und Masken, so eine Begründung der Vereinsführung für den Zuschussantrag, der sich auf die beiden Räume an der Nordseite (zur Wiesenstraße) bezieht. Diese haben Wände mit Grundfeuchte und haben – wohl auch mangels ausreichender Durchlüftung – seit einiger Zeit mit Schimmelbefall zu kämpfen und fristen "ein wenig ansehnliches Dasein". Wegen der Probleme erfolgte bereits vor einiger Zeit der Umzug der Fasnetshäser auf die Bühne.

Nun sollen die beiden Räume saniert und zu einem attraktiven "Narrenstüble" umgebaut werden. Das Häs der Weitinger Gruppen und die Gastgeschenke von Zünften soll in einem Vitrinen-Wandschrank ausgestellt werden. Außerdem sollen ein Putzmittelschrank und eine kleine Küchenzeile Platz finden. Der kleine Raum soll auch für Sitzungen des Ausschusses genutzt werden, die sonst im viel zu großen Saal oder für die kleinen Gruppen in Gaststätten stattfinden müssten. Damit werde erheblich Heizenergie eingespart werden.

Die Kosten werden mit rund 18 250 Euro veranschlagt. Davon können die Narren durch Eigenkapital, Eigenleistungen. Spenden und eine Kreditaufnahme über den Bierlieferungsvertrag 15 500 Euro selber tragen. Der fehlende Betrag von 2750 Euro soll durch einen Zuschuss der Gemeinde gedeckt werden, so der Antrag.

Wie Ortsvorsteher Roland Raible mitteilte, prüft die Gemeindeverwaltung derzeit, ob nach der Vereinsförderrichtlinie überhaupt ein Zuschuss gewährt werden kann. Außerdem müsse der Narrenverein "noch ein paar Sachen nachliefern", so der Ortsvorsteher.

Hermann Nesch wies darauf hin, dass die Schimmelbildung auch auf die alte Bausubstanz zurückzuführen sei, die der Verein einst mit übernehmen musste. Narrenpräsident Pascal Schmitt, dem Ortsvorsteher Roland Raible zur Erläuterung des Antrags Rederecht einräumte, bestätigte dies und ergänzte, dass in diesem Bereich noch die alten Fliesen auf dem Betonboden liegen und sich darunter direkt das Erdreich befindet.

Laut Raible muss nun zuerst einmal die Sitzung des Haushaltsausschusses am 4. März abgewartet werden. Grundsätzlich stand der Ortschaftsrat dem Antrag jedoch positiv gegenüber, zumal es sich um einen relativ geringen Betrag handele und viel Eigenleistung aufgebracht werde. Steffen Frank schlug eine Verrechnung mit dem Erbpachtzins vor, die jedoch vom Gremium eher als nicht praktikabel angesehen wurde.