Ortschaftsrat spricht sich für Bau des Weges aus / Kosten würden sich auf 266 000 Euro belaufen

Von Alexandra Feinler

Eutingen-Rohrdorf. Rohrdorfer Bürger und vor allem Eltern hatten vor kurzem ihre Unterschriftenliste für den Bau des Geh- und Radwegs entlang der K4711 zu den Rohrdorfer Sportanlagen übergeben. In der Rohrdorfer Ortschaftsratssitzung am Montagabend erhielten die Räte die Information über den Antrag der Bürger und weitere Details.

Bereits seit den 1990er-Jahren werde der Geh- und Radweg von Rohrdorfern gefordert. Herbert Herzog las vor, dass das Straßenbauamt damals erste Entwürfe für die Maßnahme gefertigt hätte. Wegen fehlender finanzieller Mittel und der Flächen im Privateigentum sei die Maßnahme jedoch nicht umgesetzt worden. "Das ist ein Thema, das uns viele Jahre schon beschäftigt. Wenn ich das lese, dann sind bereits über 20 Jahre vergangen", war in Herbert Herzogs Stimme Bedauern zu hören.

Ein Zuschuss für den Radwegbau war bisher nur in Verbindung mit dem Ausbau der Kreisstraße 4711 versprochen worden. Diese genieße jedoch aufgrund der geringen Verkehrsbelastung keine hohe Priorität im Dringlichkeitsprogramm des Landkreises. Laut der Gemeindeverwaltung könne man nun auch ohne den Ausbau der Straße einen Zuschuss für den Geh- und Radweg beantragen.

143 Rohrdorfer sprachen sich bei der Unterschriftenaktion für diesen aus (wir berichteten). "Das ist eine Menge. Ich finde, das ist ein großes Begehren", so Herbert Herzog. Er betonte erneut, dass er sich besonders in der Winterzeit um Kinder und Jugendliche Sorgen mache. Sie nutzen aufgrund der fehlenden Wege die Straße, die an manchen Stellen sehr unübersichtlich sei. "Wenn ein Kind von der Tennisanlage auf die Straße muss, kreuzt es diese. Die untere Kurve ist aber nur schwer einsehbar. Ein Autofahrer würde besonders in der dunklen Jahreszeit das Kind übersehen", malte Herbert Herzog das Horrorszenario aus.

Im oberen Bereich sind Leitungen notwendig

Um die schlimme Szene zu verhindern, könnte ein rund 2,50 Meter breiter Radweg an der Nordseite der Kreisstraße 4711 bis zur Straße beim Sportplatz gebaut werden. Im oberen Bereich sei nur noch ein Fußweg mit einer Breite von 1,50 Meter möglich. Teilweise müssten für den Bau des Radwegs Böschungen abgegraben und Hangsicherungen mit Natursteinen vorgenommen werden. Im oberen Bereich seien Leitungen für die Straßenentwässerungen nötig. Der Grunderwerb für den notwendigen Radweg sei teilweise schon erfolgt, aber noch nicht abgeschlossen.

Die Kosten würden sich bei 266 000 Euro für den Radwegbau und 65 000 Euro für die Straßenbeleuchtung belaufen. Von der Gemeindeverwaltung wurde der Antrag zur Förderung des Radwegbaus an das Land gestellt, das momentan einen Fördersatz von 50 Prozent der förderfähigen Kosten ermöglichen könnte. Dafür müsste das Landratsamt den Radweg von der unteren, der Priorität III, in die Priorität I eingestuft werden. Diesen Antrag hat die Gemeindeverwaltung an das Landratsamt gestellt.

Im Zuge des Radwegbaus könnte die Entwässerung des Rohrdorfer Sportheims vorgenommen werden, in dem bisher nicht geduscht werden könnte. Bei Spielen müssten die Fußballer mit dem Auto in die Halle gelangen, was laut den Ortschaftsräten die Geselligkeit stören würde. Die Kosten für die Abwasserdruckleitung werden sich auf 65 000 Euro geschätzt. Kostenübernahme/Beteiligungen und Zuschüsse müssten noch geprüft werden.

Was den Geh- und Radweg betrifft, waren sich alle Ortschaftsräte einig: "Wir können den Beschluss nur empfehlen." Achim Wetzel schlug vor, dass die Straßenbeleuchtung nicht immer brennen müsse. Sie sei besonders an Trainingstagen und bei Festen wichtig. Die Abwasserdruckleitung müsse seiner Meinung nach mit rein, denn eine Duschgelegenheit sei heutzutage unausweichlich. Auch Herbert Herzog meinte, dass man nicht "altertümlich" planen sollte. Wenn die Baumaßnahme eh schon vorgenommen werde, dann könne man die Abwasserdruckleitung auch gleich installieren.