Edes Doofmänner sorgten für Unterhaltung bei den Narrenheimbesuchern. Foto: Mattenschlager

"Fasnet handg’macht" war auch in fünfter Auflage ein Erfolg. Weitinger Blaue Kappen spielten fetzig auf.

Eutingen-Weitingen - Keiner trauert mehr dem früheren traditionellen Musikantenball in der Sporthalle nach, denn wer Fasnet "wie anno dazumal" erleben will, für den ist der Abend der "Blauen Kappen" des Musikvereins Weitingen im Narrenheim längst ein fester Termin im Narrenkalender.

Auch in der fünften Auflage zogen die Weitinger "Blechspucker" am Samstag im Narrenheim alle närrischen Register und brannten ein Stimmungsfeuerwerk der Superlative ab. Bis auf die befreundete "Lombakapell‘" Schwalldorf war alles "handg’machte" Weitinger Fasnets-Eigenproduktion und völlig "ohne Konserve".

Mit dem zünftigen "Humba täterää" ging es dann im voll besetzten Narrenheim gleich schwungvoll los. "Live und in Farbe" spielte die Hauskapelle der Weitinger Musiker, die "Blauen Kappen", die Fasnetsdirigent Frank Sauter ebenso gekonnt wie dynamisch leitete. Verstärkt wurde das zehnköpfige Salonorchester erneut wieder durch "Dirigari" Joachim Nägele als Trompeter. Launig, originell und teilweise deftig-schrill moderiert wurde der Abend vom Wirt Eugen (Marcel "Spätzle" Breining) und seiner "manchmal kratzbürstigen" Frau Lena (Musiker-Chef Andreas Gaus), die ihrem Gatten das Leben schwer macht. Gespeichert ist der Gatte Eugen im Handy nicht unter "E" sondern unter "W" als "Waidag", und wenn Lena duscht dann bleiben von zehn Litern Wasser satte acht in der Zellulitis der Oberschenkel hängen, verriet Eugen, derweil der wortgewaltige Hausdrache den Sitz der männlichen Gehirnzellen als nach "unten verrutscht" beschrieb.

Im Streit klärten beide dann den Unterschied zwischen Ehegatten und Geliebten: Beim männlichen Geliebten sind es laut Lena "zwanzig Zentimeter mehr", bei der weiblichen Geliebten laut Eugen "zwanzig Kilo weniger". In Reimform sangen die Blauen Kappen ihr Lied, in dem die Auftritte der Musiker humorvoll beschrieben werden, bis es dann zum Schluss hieß "jo meine Buaba send lauter Lompa, denn dia versaufet s’ganze Geld".

Schunkeln und Singen im Narrenheim

Wie angekündigt "nicht ganz jugendfrei" war die Gruppe "Eure Enkel" mit Marcel Breining, Markus Saile und Joscha Weihing, der auf der Gitarre begleitete. Die frechen Titel waren die "Schlange vor dem Damen-Klo", "Was Du sagst und was Du denkst", das Lied für hip- und coole Partner "Ein Lied für Katja Studt" und als Zugabe "Mehr Titten", Kostprobe: "schön wär‘ es noch mit einer Dritten, die Menschheit braucht mehr…tä-tä-tä". Als "tiefen-entspannte Kiffer-Brüder vom Süder-Hof" brachten Andreas Gaus und Marcel Breining "voll krasse" Gags und Pointen. Toll fanden sie Raiba-Bankerin Elfriede Locker, bei der man sogar die SEPA-Umstellung samt "IBAN dem Schrecklichen" noch locker sehen könne. Eutingen habe jetzt bald drei Bahnhöfe und "an jedem steht ein anderer Dealer". Edeka sei voll coll, denn dort gebe es an der Kasse "Tüten".

Danach gab es Fernsehen nach dem Geschmack von Wirtin Lena, präsentiert von der Gruppe "Edes Doofmänner", benannt nach dem langjährigen Vorsitzenden Edgar "Ede" Schmid. Als "warmer" und tuntiger Wetter-Indianer kam Malte Locker, mit der Wünschelrute wurde Marcel Breining im Bad fündig, als Conchita Wurst glänzte Dominik Schmid. Verena Schmid und Verena Kalbacher erwiderten als junge Girlies die "Anbaggerungsversuche" von Robin Schwab und Jonathan Sauter.

Den Text á la "Hey Alter…" übersetzte mit einer gehörigen Portion Humor Andreas Gaus. Den Vogel schossen die Brüder Markus und Manuel Saile mit Willi Reicherts "I ben Soldat fallera" ab – "i be dei‘ Bua ond han en Rausch‘ drzua…". Nach dem offiziellen Programm spielten die "blauen Kappen" mit fetziger Fasnetsmusik auf, danach übernahm die Schwalldorfer "Lombakapell‘" mit ihrem musikalischen Leiter Harald Wütz vollends die musikalische Regie im Narrenheim, und mit Schunkeln und Singen und ausgelassener Stimmung wurde danach eine lange Bettschonernacht gefeiert.