Fasnet: Bei der Eutinger Fleckafasnet bleibt kein Auge trocken / Nicht nur der NABU-"Ziegenpalast" bekommt sein Fett weg

Die Eutinger Fleckafasnet sei so begehrt, dass sie sogar in anderen Orten der Gemeinde kopiert werde, meinte Ansager Tobias Plaz, stellte jedoch klar: "Es gibt nur eine original Eutinger Fleckafasnet." Und die hatte es in sich.

Eutingen. Die Eutinger Vereine sorgten mit Tanz, Witz und Gesang für einen echt närrischen Abend. "Heute mach ich keine Witze über Weitinger, sonst packt Alex ein und die fehlende Gage zahlt Weitingen aus dem Toilettenfonds der Markthalle", wies Tobias "Tobse" Plaz auf den Weitinger Alleinunterhalter Alex Vees hin, der durch den Abend führte.

Dafür richtete er seine Bitte an Bürgermeister Armin Jöchle, der doch die Eutinger Halle erweitern solle. Der Andrang für die Fleckafasnet habe gezeigt, dass die Eutinger am Vereinsprogramm interessiert seien. Auf dem Schwarzmarkt seien die Karten verkauft worden, bis Vollzugsbeamter Hans-Peter Merkel vor der Halle stand. Er habe nun sein Kontingent für diesen Monat voll.

Polonaise durch die ganze Halle

W eitere Alternativen zur Eutinger Fleckafasnet nannte Tobias Plaz: Sie könnte in der größeren Halle in Göttelfingen gefeiert werden, dann müssten die Eutinger mit einem Fackelumzug rüber- und später wieder heimlaufen. Eine weitere Möglichkeit wäre, beim Kauf von 20 Brezeln in seiner Bäckerei eine Karte kostenfrei zu erwerben.

"Dieses Jahr war es wie in der Lotterie, die Fleckafasnetkarten gingen weg, wie noch nie", meinten Prinzessin Kerstin und Prinz Daniel Neuss vom hohen Stützen. Eine Eilnachricht zum Ausverkauf der Karten hatte Büttel Marc "Eigen" Creuzberger erhalten, weshalb er vorschlug, dass die Interessierten vor dem Rathaus campen sollten. Er neckte die NABU-Goldarschziege und war sich sicher, dass die alte Blechhalle des NABU-Geländes nun einen neuen Platz am Eutinger Ortsrand fand.

Wer eine der begehrten Karten bekommen hatte, sah die Bambini mit "Alvin and The Chipmunks", die Sweetys mit ihrem Marschtanz "Alte Kameraden", den Marsch der Prinzengarde zu "Fluch der Karibik", den Seemanns-Showtanz und die Stolperschwänzle, die Gas gaben.

Einen Job suchte Praktikant Gerold Akermann, der sich vom Nagelstudio in der Hauptstraße etwas anderes als Fingernägel feilen vorgestellt hatte. Pfarrer Beda Hammer verwandelte US-Präsident Donald Trump in Donald Duck und fragte sich, warum der NABU zu seiner Einweihung des neuen Landschaftspflegezentrum einen Salzstein geschenkt bekommen habe. "Der Vorstand kann doch nichts damit anfangen, jetzt leckt der dran, aber der Stein ist doch für die Ziegen", las er aus seiner Zeitung vor. In dieser verteilte der Musikverein Göttelfingen für das Besuchen aller Proben Münzen und komme billig weg, habe die Zwei-Euro-Münze doch den höchsten Wert.

Die Chorismasängerinen Petra Krauß, Biggi Müller, Claudia Belz, Andrea Präg und Daniela Joos sangen zu den Gitarrenklängen von Thomas Präg, dass sie eigentlich in Kur gehen wollten. Heidi Klum wollten sie zeigen, dass auch sie schlank werden können. Daher sagten sie Cellulite und Übergewicht den Kampf an. Als sie hörten, dass es keine Sahnetorten und keine in Fett gebackenen Spätzle gibt, ruderten sie zurück.

Viel Applaus erhielten die Sänger, ebenso wie die Feuerwehrabteilung unter der Leitung von Tobias Plaz.

Gesamtvereinsvorsitzender Wolfgang Wagner hatte den Biernotstand ausgerufen: "Es gibt kein Bier mehr in der Halle." Worauf Tobias Plaz zu Alex Vees meinte: "Ihr würdet jetzt heimgehen, aber bei uns gibt es die Feuerwehr." Deshalb drehte Büttel Marc Creuzberger an der Sirene.

Von der Hochdorfer Brauerei über Feldwege, Bahnübergänge und durch den Hochgraben legte die Feuerwehre eine Schlauchleitung auf die Bühne der Eutinger Halle.

Einen echten Knaller führte der Sportverein Eutingen auf, der Rita Woppert (Sebastian Lazar) und den Pesel (Hansi Seefried) durch die Gemeinde laufen ließ. Am Rathaus weckten sie Bürgermeister Armin Jöchle und seine Mitarbeiter auf und besuchten das Sportplatzgelände. Mit seinem krummen Gewehr kam ihnen Jäger Siegfried (Daniel Müller) entgegen. Der Eutinger Ziegenpalast wurde von den beiden Bauexperten Volker Volle Kostenkontrolle (Martin Kramer) und Zimmermann Ferdinand (Stefan Kramer) überteuer gebaut. "Nimm mal den Meter und vermiss die Ziege", meinte "Volker Volle Kostenkontrolle", wobei Zimmermann Ferdinand Rita Woppert in den Arm nahm. "Einen Meterstab, nicht den laufenden Meter", schimpfte der Bauleiter. Die Gäuredakteurin (Raphael Sickler) notierte sich alle Fakten wieder einmal falsch und drehte 15 Ziegen und 300 Mitglieder. Viel zu lachen hatten die Gäste beim letzten Programmpunkt, nachdem alle Akteure auf die Bühne kamen. Mit einer Polonaise durch die Halle läutete Alleinunterhalter Alex Vees den Tanzteil des Abends ein.