Mit dem traditionellen Schellentanz wurde der Abend eröffnet. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Kappenabend soll an Brauchtum und alte Werte erinnern / Eierknacker führen Schellentanz auf

Von Peter Morlok

Eutingen-Rohrdorf. Nachdem die Rohrdorfer Narrenzunft die gesamte Gewalt über "Bibbeleshausen" übernommen hat, kann sie es langsamer angehen lassen.

Im letzten Monat feierte man das große Jubiläumsfest, bei dem fast der gesamte Närrische Freundschaftsring Neckar-Gäu mit all seinen Gruppen und Narren vorbeischaute. Am Freitagnachmittag veranstaltete man noch die traditionelle Kinder-Eierknackerfasnet mit lustigem Umzug und anschließendem buntem Programm in der Halle. Am Abend traf man sich zu einem Kappenabend im immer noch festlich dekorierten Festsaal. Die Vorstandschaft erschien mit Baseball-Kappe, Schlafanzug oder Eierknacker-Häs, man traf sich völlig ungezwungen und fern der sonst so strikt eingehaltenen Fasnetsregeln, auf die ansonsten vor allem von den Brauchtumshütern streng geachtet wird.

Man war unter sich. Die Rohrdorfer feierten mit den Rohrdorfern eine Art Fleckafasnet, so wie man sie von früher kannte. Auf der Bühne traten nur die Gruppen der Zunft auf und die alten Kämpen der Rohrdorfer Fasnet, Werner Pomerint und Franz Engelhard, schwelgten in Erinnerungen von 40 Jahren Fasnet mit und ohne die Eutinger Kollegen.

Kappenabend nicht ohne Hintergrund

Manuel Mäder vom Vorstandsteam durfte zahlreiche Besucher in der Rohrdorfer Festhalle begrüßen und verriet bei dieser Gelegenheit, dass man diesen Kappenabend nicht ohne Hintergedanken veranstalten würde. Er und seine ganze Zunft hoffen darauf, dass dieser Abend wieder zu einer Art Initialzündung wird, durch die sich die anderen Vereine des Ortes wieder an die gute alten Zeiten zurückerinnern, als man gemeinsam eine sehr dorforientierte Fleckafasnet auf die Bühnenbretter stellte.

"Es wäre ein schönes Ziel, wenn man sich wieder auf dieses Brauchtum und die alten Werte zurückbesinnt, um solch eine Veranstaltung auch in Zukunft wieder anbieten zu können", seine Idee.

Dann gab der Zunftmeister aber die Bühne frei, und wie es sich gehört hat die Jubiläumsgruppe der Eierknacker die Ehre, diesen Abend zu eröffnen. Ihr Schellentanz wird zwar selten aufgeführt, da er vor allem den Tänzerinnen doch einiges an Kraft abverlangt, aber an einem so besonderen Abend und im Jubiläumsjahr war es fast schon selbstverständlich, dass sogar noch eine Zugabe drin sein musste.

Unter tosendem Applaus ließen sie ihre Schellen erklingen und drehten sich zu den Klängen des Narrenmarsches. Als nächster Höhepunkt des Programms kamen die jungen Damen vom Kinder- und Jugendballett als Nonnen auf die Bühne und ließen ihre Beine und Arme zum Sound von "Sister Act" fliegen.

Tanz und Unterhaltung bis in die späte Nacht

Eine rasante Aufführung, die später noch von den Showtanz-Girls der Zunft getoppt wurde. Auch der Ausschuss der Narrenzunft beteiligte sich mit einem gelungenen Beitrag am Programm, das mit Tanz und Unterhaltung bis weit nach Mitternacht ging.

An diesem Kappenabend hat allein die Narrenzunft gezeigt, dass sie ohne großen Aufwand ein tolles Programm auf die Beine stellen kann und über das, was erst möglich wäre, wenn noch die anderen Vereine mit Sketch und Showeinlagen einsteigen, darüber könnte man sicher ins Schwärmen geraten.