Im Rahmen des großen Atemschutztages der Gesamtwehr Eutingen bildeten sich 36 Atemschutzträger weiter. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Atemschutzträger aus allen vier Teilorten und das THW üben gemeinsam / Jugend profitiert von Erfahrenen

Von Alexandra Feinler

Eutingen-Rohrdorf. Wie gehe ich richtig mit der Wärmebildkamera um? Worauf muss ich im Ernstfall achten? Fragen, die 36 Atemschutzträger der Gesamtwehr Eutingen am Samstag in Theorie und Praxis anwandten.

Im Rahmen des großen Atemschutztages startete die Gesamtwehr am Samstagmorgen mit der Theorie. Die vier Feuerwehrabteilungen Rohrdorf, Weitingen, Eutingen und Göttelfingen stellten im Gerätehaus in Rohrdorf ihre Präsentationen vor. Es ging unter anderem um Atemschutzthemen, um die Feuerwehr-Dienstvorschrift 7 und die Sicherheit bei der Brandbekämpfung. Zum ersten Mal nahmen an diesem Fortbildungstag in der Gemeinde Eutingen auch Helfer des THW Horb teil.

Nach dem Mittagessen setzten die 26 Teilnehmer und zehn Ausbilder die Theorie rund um das ehemalige Gasthaus Traube in die Praxis um. Dafür wurden sie in vier Gruppen eingeteilt. "Hat jeder eine Maske für die Atemschutzübung?", fragte Daniel Feinler vom Ausbildungsteam. Der Göttelfinger Feuerwehrmann erklärte, dass jeder die Geräte verwenden soll, mit denen er auch im Ernstfall arbeiten würde. Das THW hatte ebenfalls seine Ausrüstung mitgebracht und konnte mit dieser erste Erfahrungen bei einer Feuerwehr-Atemschutzübung sammeln. "Die Brandbekämpfung ist nicht unsere Kernkompetenz, aber wir haben immer wieder Atemschutzübungen", erklärte die THW-Gruppe, die sich unter die Feuerwehrleute gemischt hat.

"Aus der Theorie haben wir sehr viel zum Thema Brandbekämpfung mitgenommen, wie beispielsweise der Seitenkriechgang", zeigt die gemischte Gruppe die Vorwärtsbewegung, bei der ein Fuß angewinkelt wird und der andere zur Fortbewegung dient. Damit könne man die Temperatur abschätzen.

Mitglieder müssen Türprozedur bestehen

Eine der sechsköpfigen Gruppen schaute sich die Sicherheitstrupptasche an und erläuterte die Aufgaben des Inhalts. Bei einer der weiteren Aufgaben mussten die Feuerwehrleute und die THW-Mitglieder die so genannte Türprozedur bestehen. Von unten nach oben tasteten sie die Tür mit dem Handrücken ab. Ist diese warm, muss der obere Türrahmen mit einem Wasserstoß versehen werden. Erst dann kann die Tür geöffnet werden und drei Wasserstöße in verschiedene Richtungen des Raumes folgen.

Junge Feuerwehrmänner wie Matthias Koch profitierten von erfahrenen Feuerwehrleuten wie Stefan Graf, die ihnen Tipps gaben. "Im Raum musst du dich schnell umschauen können, um dich grob zu orientieren. Wenn du alle Ecken erkennst, dann sieht es schon einmal gut aus", betonte der langjährige Feuerwehrmann. Daniel Feinler ergänzte: "Wenn du den Wärmetest nicht machen, sondern nur die Türe öffnen würdest, dann zieht das Feuer Luft an und es kommt zu einem Flash Over."

Der Feuerwehrmann würde dann von dem Feuer zurückgedrückt werden, was so manchen schon schwer verletzte oder gar das Leben kostete. Deshalb sei die Übung ein wichtiger Bestandteil des Atemschutztages.

Die Gruppe unter Klaus Schweizer machte sich mit Atemschutzgeräten auf zur Personenrettung. Sie ging davon aus, dass der Wirtschaftsraum der "Traube" in Flammen stand und sich ein Verletzter darin befand. Den Raum betrat sie mit einem Schlauch und modernen Geräten wie der Wärmebildkamera und suchte ihn nach Glutnestern ab. Innerhalb weniger Minuten fand die Gruppe den vermissten "Dummy".

Ein ähnliches Szenario war bei der Gruppe von Stefan Apperger gegeben. Sie kam über einen anderen Seiteneingang der ehemaligen "Traube" in den Wirtschaftsraum, um die gleiche Aufgabe zu lösen. Da die "Traube" in Zukunft abgerissen wird (wir berichteten), wurde das Gebäude für die Atemschutzübung genutzt.

Reale Bedingungen konnten die Feuerwehrmänner nutzen, ohne auf das Mobiliar oder andere Gegebenheiten Rücksicht nehmen zu müssen. Und das schien der Ausbildung sichtlich zu gute gekommen zu sein. Am Ende des Tages zogen die Ausbilder eine positive Bilanz und waren sich einig, dass der nächste Atemschutztag in der Gemeinde Eutingen zeitnah folgen sollte.