Landwirtschaft: Verein muss einige Mitglieder verabschieden
Eutingen-Göttelfingen (af). Wie wird das Gäu mit Wasser versorgt? Wie sieht das Eutinger Täle aus? Über die Gegebenheiten informierten sich die Mitglieder des Vereins für landwirtschaftliche Fortbildung (VFL) im Landkreis Freudenstadt. Sie kamen nicht nur zu einem Vfl-Treffen im Gäu zusammen, sondern verabschiedeten den langjährigen Geschäftsführer und weitere Vorstandsmitglieder. Gastgeber war dieses Mal Wolfgang Mauch aus Göttelfingen.
Landwirtschaftliche Themen und Kultur
" Zum ersten Mal, seit …? -– Das ist eine gute Frage", musste der Kassierer des VFL kurzzeitig überlegen. 1998 hatte er das Amt übernommen und bringt sich seither in den Vfl ein. Für den Göttelfinger hieß es dieses Mal, einiges vorzubereiten, denn die Teilnehmer sollten ein umfangreiches Programm erleben.
Lange Tradition haben die VFL-Treffen, die immer Kultur mit landwirtschaftlichen Themen vereinen sollen, erklärt Vorsitzender Siegfried Heinzelmann. "Wir haben schon die unterschiedlichsten Formen der landwirtschaftlichen Betriebe angeschaut, Entwicklungen betrachtet und sind in dieser Zeit im ganzen Landkreis unterwegs gewesen", beschreibt er. Bis auf dem landwirtschaftlichen Anwesen der Mauchs, da wären sie in all den Jahren noch nicht gewesen, weshalb es Zeit wurde.
Erste Station war jedoch die Talmühlequelle bei Mühlen. Von Wassermeister Frank Huss erhielt die rund 30-köpfige Gruppe eine Führung und hörte dabei genau zu. "Wir waren schon bei der Kinzig-Aufbereitung", erklärte Heinzelmann, dass nun der Unterschied deutlich wurde. Dass am Ortsrand von Mühlen ganz versteckt so eine interessante Station stehe, wäre den meisten Teilnehmern nicht bekannt gewesen.
Die Eutinger und Göttelfinger Teilnehmer kannten einen großen Teil der Informationen schon, der Rest ließ sich überraschen. Im Keller des Wasserwerkes ist die Karstquelle aus dem Muschelkalkfelsen kommend mit einer Schüttung von bis zu 250 Litern pro Sekunde erschlossen. Das Entnahmerecht kann bis 100 Liter pro Sekunde genutzt werden. Die weiteren Wassermengen fließen zum Talbach. Zusammen mit Wasser der Bodenseewasserversorgung und weiteren Fassungen trägt die Talmühlequelle zur Trinkwasserversorgung der Einwohner im Oberen Gäu bei.
"Wasserversorgung" als Hauptthema
Das Thema "Wasserversorgung Eutinger Tal" begleitete die Gruppe auch bei ihrer Wanderung durchs Eutinger Täle. Den naturhistorischen Wanderweg streiften die Teilnehmer, die jedoch größeren Wert auf ihr Thema legten. Am Biotop kamen sie vorbei und machten Halt, um mehr zu erfahren. Ebenso erfuhren sie einiges zum Lochbrunnen, auch als Blaues Wässerle bekannt, das seinen Namen vom Aussehen her hat. Faszinierend war für die Zuhörer, dass zwischen dem Lochbrunnen und der Talmühlequelle eine unterirdische Verbindung besteht. Das Wasser des Lochbrunnens kommt der talabwärts liegenden Talmühlequelle zugute. Zum Schutz vor äußerlicher Wasserverschmutzung wurde das blaue Wässerle überbaut. Im Eutinger Täle sahen die Landwirte und ihre Begleitung Magerwiesen, Naturschutzflächen und vieles mehr.
Interessant war für sie auch der Besuch der Biogasanlage der Familie Mauch. Die Halle mit Geräten, die Siloanlage sowie die Getreideanlage wurde gezeigt und das Thema Wärmeverwertung näher behandelt. Nach dem Mittagessen wurden langjährige Vorstandsmitglieder und der Geschäftsführer verabschiedet. Gerd Falkenstein war über 23 Jahre Geschäftsführer und geht in Pension. Sein Nachfolger ist gefunden, aber noch nicht öffentlich bekannt. Nach über 32 Jahren als Beisitzerin gab Dorothea Beilharz aus Ehlenbogen ihr Amt weiter, auch Anton Stehle hörte nach rund 30 Jahren als Beisitzer auf.
Für die beiden treten Christa Nübel und Karl-Ulrich Schaible an. Eine kleine Verabschiedungsfeier wurde somit im Rahmen des kreisweiten VFL-Treffens auf dem Mauch-Gelände in Göttelfingen umgesetzt.