Eutingens Abteilungs-Kommandant Plaz: Nachwuchsgewinnung unerlässlich / Atemschutzträger sollen mehr üben

Von Peter Morlok

Eutingen. Abteilungs-Kommandant Tobias Plaz ließ bei der Hauptversammlung der Feuerwehr-Abteilung Eutingen das zurückliegende Jahr Revue passieren.

Obwohl man – wie 2013 – sehr wenig gefordert war, geht das vergangene Jahr nach Einschätzung von Plaz sicherlich in die Geschichte der Abteilung ein.

Gleich zwei neue Fahrzeuge durfte die Abteilung in Betrieb nehmen, deren Ausstattung, Beschaffung und Auslieferung das Jahr prägten. Ihren neuen Mannschafts-Tank-Wagen (MTW) durften sie in Forchheim abholen, dafür war die Abholung des neuen Geräte-Wagens (GW) eine zweitägige Erlebnistour auf einer Gesamtfahrtstrecke von 1600 Kilometer. Bisher konnte man die beiden Fahrzeuge noch nicht im "heißen" Einsatz ausprobieren, bei der Hauptübung kamen sie jedoch schon mal zum Einsatz und funktionierten einwandfrei.

"Hier hat die Wärmebildkamera gute Dienste geleistet"

Wenn etwas Neues kommt, wohin dann mit dem Alten – diese Frage stellte sich auch für Eutinger Wehr. Das alte Löschfahrzeug LF8 wurde an einen Kameraden verkauft, den alten Schlauchwagen will man dagegen behalten. Damit das klappt, dachte man schon über die Gründung einer "Oldtimer-Gruppe" nach. Wo man das Fahrzeug unterstellen kann, das gilt es jedoch noch zu klären.

Zur technischen Ausrüstung erklärte Plaz, dass es ihm wichtig ist, dass man die Handsprechfunkgeräte im Tanklöschfahrzeug ersetzte. Außerdem habe man bereits neue Atemschutzflaschen für das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug beschafft.

Aktuell sind 64 aktive Einsatzkräfte – davon drei Frauen – in der Abteilung. Davon sind 22 ausgebildete Truppführer und 19 Maschinisten. 24 der Aktiven besitzen zudem einen Feuerwehrführerschein. Plaz relativiert jedoch die auf den ersten Blick hohe Zahl verfügbarer Einsatzkräfte. "Wir haben sehr viele Anwärter auf die Alterswehr in unseren Reihen." Deshalb sei eine kontinuierliche Nachwuchsgewinnung und –förderung unerlässlich. Plaz gab Übersicht über die Einsätze, zu denen man 2014 gerufen wurde. Am spektakulärsten war wohl der Brand eines fabrikneuen Mähdreschers, bei dem ein Sachschaden von 400 000 Euro entstand. "Hier hat die Wärmebildkamera gute Dienste geleistet." Nicht weniger aufsehenerregend war der Einsatz bei einer Notfalltüröffnung in Göttelfingen. Hier ging man sogar davon aus, dass die Person, die hinter der Tür eingeschlossen war, bereits gestorben sei, stellte aber wenig später fest, dass die Person noch lebte und gerettet werden konnte.

Ein weiterer Aspekt, der bei fast jeder Versammlung der Feuerwehren zur Sprache kommt, ist der Faktor vier. Braucht man tagsüber einen Mann am Einsatzort, so muss man mindestens vier alarmieren, die gängige Faustregel, die Tobias Plaz ebenso wie nicht mitgeführte Alarm-Empfänger Sorgenfalten auf die Stirn treibt. In einem Teilort konnte die Abteilung nicht ausrücken, obwohl genügend Aktive vor Ort waren – eben nur ohne Piepser am Mann.

Ein weiterer Appell ging an die Atemschutzträger. Plaz forderte mehr Konsequenz in der Übungsbereitschaft und bei der Teilnahme beim jährlichen Training im Sulzer Atemschutz-Zentrum ein. In Richtung Gesamtwehr und Feuerwehrbedarfsplan ging eine weitere Bitte von Plaz, der auf Baumängel am 30 Jahre alten Eutinger Feuerwehrhaus hinwies, die dringend saniert gehören.

Mit einem sehr ausführlichen Jahresrückblick rundete Schriftführer Jürgen Gsell danach das Geschehen rund um die Aktiven-Abteilung ab. Hendrik Geraldy, der Jugendwart der Abteilung, konnte berichten dass der Stand seines Teams gleich geblieben ist. Obwohl sieben Jugendliche in die Aktiven-Abteilung wechseln konnten, gelang es, durch Nachwuchsgewinnung diese Lücke zu stopfen. 21 Nachwuchskräfte werden derzeit in der Jugendwehr ausgebildet. Sowohl die Jugend- als auch die Aktivenkasse konnte mit einem Plus abgeschlossen werden. Zum Feuerwehrmann/frau wurde befördert: Rouven Bühler, Christian Creuzberger, Carolin Krauß und Fabienne Bühler.