Haushalt: Ortschaftsrat wünscht auch Fortschritte bei der Aussegnungshalle sowie Mittel für den Grunderwerb im Innenort

Eine wichtige Weichenstellung für die Entwicklung der Ortsteile ist die jährliche Mittelanmeldung fürs kommende Haushaltsjahr.

Eutingen-Göttelfingen. Bei seiner letzten Ortschaftsratssitzung vor der Sommerpause beschäftigte sich das Göttelfinger Gremium mit diesem Punkt. Man beleuchtete die unterschiedlichen Aspekte von allen Seiten und dies, obwohl man noch vor hatte, zur Mosthocketse zu gehen. Aber Most ist Most und Arbeit ist Arbeit. Und die hatte Vorrang.

Auf folgende Prioritäten legte man sich fest:   Priorität 1: Aussegnungshalle auf dem Friedhof Als klarer Spitzenreiter der Projekthitliste für 2018 verabschiedete der Rat die Realisierung der Aussegnungshalle für den Friedhof. Mittel für dieses Großprojekt sind zwar in der Finanzplanung für 2019 vorgesehen, ob diese dann tatsächlich fließen, ist noch unsicher. Trotzdem will man bereits vorgesehene Mittel ins neue Haushaltsjahr übernehmen. In dieser Angelegenheit verlässt man sich jedoch auch auf Eigeninitiative. Die Modell-Entwürfe, die eine Planungsgruppe (wir berichteten) entwarf, werden in den nächsten Wochen der Öffentlichkeit vorgestellt und teilweise mit Zahlen unterlegt, so eine zusätzliche Info von Ortsvorsteherin Diana Wally.   Priorität 2: Mittel für Planungskosten für das Neubaugebiet "Im Täle" Da es gelang, drei Grundstücke im Gewann "Im Täle" aufzukaufen, könnte man mit dem Bebauungsplanverfahren beginnen. Dazu sind weitere Mittel notwendig, die man beantragen möchte. Eine Summe wurde zwar nicht genannt, doch Wally betonte, dass man an diesem Neubaugebiet auch dann festhalten werde, wenn die Erleichterungen aus dem Baugesetz Paragraf 13b wegfallen. Diese Gesetzesnovellierung wird höchstrichterlich geprüft und steht auf wackeligen Füßen.   Priorität 3: Mittel für Grunderwerb im Innerortsbereich Um infrastrukturelle Chancen im Innerortsbereich nutzen zu können, braucht man oft schnell Geld. Hier soll eine Summe X im Haushalt vorgehalten werden, so der Wunsch des Ortschaftsrates. Dies trotz der Tatsache, dass man derzeit im Flecken keine Chance sieht, Liegenschaften kaufen zu können.

Weitere Prioritäten – im Ortschaftsrats-Ranking – sind die Neuplanung und Gestaltung des Rathausplatzes obwohl man weiß, dass in der laufenden Amtszeit der Ortschaftsräte dieses Projekt kaum realisiert werden wird. "Was möglich sein kann, das sind Ausbesserungsmaßnahmen", glaubt Horst Niessner. Auch will man an der Neuanschaffung von Ortsbegrüßungsschildern festhalten, wogegen die Position "Innerortsbeschilderung" gestrichen wurde. "Die meisten Schilder sind aufgestellt und inzwischen finden auch Fremde den Weg in unsere Korntalhalle", so das Fazit der Ortsvorsteherin zu diesem Punkt.

Eine weitere Summe möchte man auch im kommenden Haushaltsjahr für die fachliche Beratung für die Entwicklung des Innerortsbereiches in der Hinterhand haben.

Als neue Position sieben rutschte auf Antrag von Christoph Raible die Position "Spielgeräte für den Spielplatz Steigleweg" rein. Für Raible steht fest: "Ein Spielplatz ohne Geräte ist kein Spielplatz." Gerade zu diesem Thema hofft Wally auf eine Grundsatzendscheidung des Gemeinderates, die besagt, wie viele gut ausgestattete Spielplätze man vorhalten möchte.

Weiterhin scheint der Bau eines Buswartehäuschens in der Brunnenstraße wünschenswert. Es gibt jedoch immer noch zwei Probleme. Man hat keine Fläche und kein Geld dafür. Doch die hohe Schülerfrequenz spricht für diesen Bau.

In diesem Zusammenhang kam auch zur Sprache, dass das Busunternehmen seine Route durch Göttelfingen ändern möchte. Von Hochdorf kommend will man nicht mehr den Schlenker über die Kniebis- in die Kaiserstraße fahren, um an der dortigen Haltestelle Fahrgäste einzusammeln, sondern durch den Ort Richtung Eutingen fahren. "Kommt gar nicht in Frage. Unsere Haltestelle Kaiserstraße muss weiter angefahren werden", so Diana Wally recht energisch, die darauf drängen wird.

Joachim Gölz will 300 Euro für den Göttelfinger Weihnachtsmarkt im Verwaltungshaushalt unterbringen. Seiner Ansicht nach ist dieser im Zwei-Jahres-Turnus stattfindende Markt eine Leuchtturmveranstaltung der Gemeinde und deshalb sollten die Mittel nicht aus der Kasse der Vereinsgemeinschaft genommen werden.

Sicher weiß man im Gremium, dass auch im kommenden Haushaltsjahr die meisten Wünsche nach hinten verschoben werden. Horst Niessner betonte, dass alles eine Frage des Haushalts sei, doch ihm mache es nichts aus, zehn Projekte anzumelden, denn: "Wenn’s was gibt, ist’s gut."

Und bei der Haushaltslage 2017 kann es sein, dass es wirklich was gibt. Auch für Göttelfingen.