Verkehr: Zweiwöchige Sperrung aufgrund von Bohrarbeiten erforderlich / Ein rutschender Hang soll verhindert werden

Nichts geht mehr zwischen dem Neckartal und Weitingen – die Straße ist gesperrt. Der Grund sind Bohrungen, die interessante Erkenntnisse über den Untergrund der Hänge mit sich bringen.

Eut ingen-Weitingen . Eigentlicher sollen die Erkundungsbohrungen aber Erkenntnisse liefern, um die zu einem späteren Zeitpunkt geplante Erneuerung der Straße planen zu können. Einen konkreten Zeitplan für dieses Vorhaben gibt es aber noch nicht.

Geräteführer Vincenzo Basuino und seine Bohrhelfer Giuseppe Basuino und Cornel Mitea für der Firma Goller aus Kirchentellinsfurt arbeiten sich derzeit vom Neckartal in Richtung Weitingen.

Auf der 1,5 Kilometer langen Strecke werden elf Bohrpunkte gesetzt, um so exakte Informationen über den Untergrund zu erhalten. So kann man die Ausschreibung der Bauarbeiten später genau formulieren. Schließlich droht der Hang im steilen Neckartal zu rutschen und das soll verhindert werden. Daher muss bei der Straßensanierung der Hangschutt ausreichend abgetragen werden, wofür nun die Messungen erfolgen.

Der wuchtige Bohrer mit einem Durchmesser von zwölf Zentimetern dringt in das Erdreich vor, was allerdings seine Zeit braucht. Ein oder höchstens zwei Bohrpunkte pro Tag können bearbeitet werden, daher ist eine zweiwöchige Sperrung der Straße notwendig. "Wir sehen aber immer wieder, dass hier trotzdem jemand fährt", berichtet Giuseppe Basuino. Kaum hat er das gesagt, kommt schon ein Auto auf der Straße gefahren. "So ist das eben hier", zucken die Arbeiter mit den Schultern.

Sie lassen sich davon nicht beirren und setzen ihre Tätigkeit fort. Erst spuckt der Bohrer Schutt und Gestein, bevor der für das Neckartal charakteristische Ton zum Vorschein kommt. In etwa 6,8 Metern Tiefe beginnt die Tonschicht am ersten Messpunkt, der nur wenig höher als das Neckartal ist.

Ein Geologe untersucht anschließend die Proben und entscheidet, ob noch weiter gebohrt werden muss oder ob die Tiefe ausreicht. Bis zu zehn Meter gräbt sich der Bohrer ins Erdreich.

Stößt man auf festes Gestein, muss das Bohrverfahren gewechselt werden. Dann muss die Maschine umgebaut werden und es wird mit Wasser gebohrt. "Das ist bisher aber noch nicht passiert", sagt Vincenzo Basuino beim zweiten von elf Bohrlöchern. Je näher man aber in Richtung Weitingen kommt, desto wahrscheinlicher ist es, dass tiefer gebohrt werden muss.

Mitunter, erzählen die Arbeiter, reiche für solche Tätigkeiten eine halbseitige Sperrung aus, aber hier sei es anders gewünscht worden. Den Grund liefert Uwe Herzel, Pressesprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe, mit: "Eine Vollsperrung ist erforderlich, da die Straße sehr beengt und unübersichtlich ist. Eine halbseitige Verkehrsführung während der Arbeiten ist aufgrund der Größe der Arbeitsgeräte nicht geeignet".

Die Baumaßnahme hat aber noch andere Auswirkungen für Verkehrsteilnehmer: Für den Pkw-Verkehr wird als Umfahrung von Horb die K 4708 zwischen Bildechingen und Mühlen als Umleitungsstrecke ausgeschildert. Die K 4709 wird von Eutingen kommend lediglich in Richtung Mühlen und die K 4711 vom Neckartal kommend nur in Richtung Rohrdorf befahrbar sein.