Voll auf ihre Kosten kamen die Besucher des Abstaubens im Narrenheim – unter anderem auch bei der Polonaise. Fotos: Mattenschlager Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Mark Schweizer und Fabian Teufel sind die neuen Abstauber / Rolf Brezing nach langen Jahren abgelöst

15 Jahre hat er Masken und Narrenhäs und manch "staubige Brüder oder Schwestern" vom Staub und Muff der "normalen" vier Jahreszeiten befreit. Am Abend des Dreikönigstags übergab der langjährige Abstauber Rolf Brezing das Amt des Abstaubers an zwei hoffnungsvolle Jung-Talente.

Eutingen-Weitingen. Mit viel Witz und Schwung startete der Narrenverein "Bettschoner" mit dem Abstauben in die "fünfte Jahreszeit". Im mehr als vollbesetzten Narrenheim herrschte schon lange vor Beginn der Zeremonie Hochstimmung, woran nicht zuletzt die seit Jahren praktizierte "Abholete" durch einige Obernarren und die Tanzgarde verantwortlich war. Dabei ziehen die Narren von Haus zu Haus und sorgen dafür, dass keiner sich zuhause weiter langweilen muss.

Narrenpräsident Pascal Schmitt eröffnete die Zeremonie mit einem launigen Dank an Rolf Brezing, "den weißen Riesen unter den Bettschonern, unseren Meister Propper, bei dem Staub und Muff koi Chance hot". Vergangenheit, aus und vorbei.

Brezing habe Unmengen von Staub herausgeklopft während seiner Zeit als Abstauber "15 Johr‘, mol vier Häser – o‘gloga, der hot scho am halbe Verei‘ s‘Häs a‘zoga".

Als Abschiedsgeschenk gab es für Brezing ein Fotobuch aus den 15 Jahren als Abstauber mit unzähligen Schnappschüssen vom Abstauben – 2001 noch im Zunftlokal Becke (Blume), später dann im Narrenheim, signiert von den Obernarren und vielen Gästen der Abstaubete. Schließlich hieß es unter großem Beifall "Dr Rolf isch weg, des isch halt so, uff aoser Fasnet a kräftiges Narri – Narro!".

Danach zogen die neuen "Abstauber" Mark Schweizer und Fabian Teufel gleich alle närrischen Register und brannten ein humoristisches Feuerwerk ab. Der angehende Lehrer Fabian Teufel und Student Mark Schweizer stellten sich humorvoll vor, Schweizer als "a Enkele vom Sametbäuerle" (...) und meistens mit‘m Schlepper onderwegs".

Weitingen sattelt bei der Markthalle drauf

Ihre Themen waren der Ausbau der Video-Überwachung – damit hätte bei Jochen "Schnubbi" Katz‘ Hochzeit eine Katastrophe für Fabian Teufel verhindert werden können. Hinter dem Phänomen der Horrorclowns steckt laut den Abstaubern öfters eine böse Gattin, die mit dem Wellholz auf den heimkommenden Narren wartet.

Den Show-Auftritt vom Christbaum-Loben durfte die ehemalige Tanzgarde "Kommando Zisch" vor großem Publikum präsentieren. Ihr Fett bekamen die AFD und Donald Trump ab. Der teure Eutinger NABU-Ziegenstall wurde als "Goisen-Wellness-Tempel" auf die Schippe genommen, und Schultes Armin Jöchle kann sich schon mal darauf einstellen, dass Weitingen mit der neuen Markthalle ebenfalls finanziell zurück- und über die Stränge schlägt, so die narreten Abstauber.

Mit fein- und hintersinnigem Humor, vielen flotten Sprüchen und jeder Menge Situationskomik bewiesen die beiden, dass es um den närrischen Nachwuchs der Bettschoner gut bestellt ist. In närrischer Top-Form verstanden es die beiden, das Publikum einzubeziehen und schlagfertig eins ums andere Mal zu punkten.

Endlich wurde dann die Truhe mit den verstaubten Narrenkleidle und Masken geöffnet. Gekonnt und mit viel Witz, spritzig und originell wurden Häs, Masken, närrische Utensilien von Staub und Muff befreit. Als alle Vereinsgruppen ihr Häs bekommen hatten und die Abstauber den Masken den "hochprozentigen Atem" eingehaucht hatte, erklang zum ersten Mal in dieser Saison der Weitinger Narrenmarsch, der von den Gästen begeistert mitgesungen wurde.

Musikverein begleitet die "Abstaubete"

Mit fetziger Fasnetsmusik begleitete die Narrenkapelle des Musikvereins unter der Leitung von Fasnetsdirigent Frank Sauter die "Abstaubete". Lange Polonaisen zogen durch das Narrenheim und fröhlich-ausgelassen wurde das Ereignis bis zum frühen Morgen gefeiert.