Furioses Programm beim Eutinger Musikantenball / Rapper aus dem Flecka mit dem coolen Gerold / Gäu-TV wieder auf Sendung

Von Alfred Binder

Eutingen. Keine Spur mehr von Krise: Der Eutinger Musikantenball ist wieder zu dem geworden, was er lange Jahre war, nämlich ein närrisches Event der ganz besonderen Art.

Kein wildes Geschrei, keine unkontrollierte Sauferei bis zur Besinnungslosigkeit, dafür handgemachte Super-Unterhaltung mit einheimischen Stars und Sternchen, die für ein Gläschen Schampus und ein paar Gummibärle die Turn- und Festhalle rockten und für Spaß ohne Ende sorgten – Bravo, ihr Frauen und Männer von der Musikkapelle.

Das Dreistundenprogramm wurde erstmals von der Coverband "P.O.P." (auf neudeutsch: "Passion of Party") musikalisch umrahmt. Die Jungs und ihre Leadsängerin aus Albstadt waren genau das Richtige für das Eutinger Publikum. Bis zum frühen Morgen spielte "P.O.P." Partymusik, sowohl aus den Charts, als auch den einen oder anderen Oldie, der genauso für glänzende Augen bei den meist "mittelalterlichen" Ballbesuchern sorgte.

Das "Warm up" vor dem Ballbeginn machte klar, dass die Vorstandschaft des Musikvereins eine gute Wahl mit der Band "vo dr Alb ra" getroffen hatte. Mit Titeln wie "Live is Life" von der Gruppe "Opus" aus dem Jahr 1984 war das berühmte Eis sofort gebrochen.

Unter dem Motto "Eutinger Stars und Sternchen", das man geschickt in eine Wiedergeburt von "Wetten dass...?" mit Thomas Gottschalk (Stefan Müller) und Michelle Hunziker (Doreen Klink) eingepackt hatte, gab es am Samstagabend fast nur Sieger.

Einziger "Verlierer" war Michelle Hunziker, die ihre Saalwette gegen Thomas Gottschalk "verloren" hatte. Die charmante, aufregende und quirlige Hunziker wettete nämlich, dass es ihr Moderatorenpartner nicht schaffen würde, zehn Paare auf die Bühne zu locken, die dann einen Wiener Walzer tanzen sollten. Der durch die Halle rasende Gottschalk brauchte nur wenige Minuten, bis er die Wette gewonnen hatte.

Juror Joachim Llambi sucht Eutingen im Gäu vergeblich

Offen blieb allerdings, ob die kostümierten Paare tatsächlich einen Wiener Walzer auf die Bühne zauberten, Juror Joachim Llambi von "Lets dance" hatte angeblich Eutingen im Gäu nicht gefunden. Böse Zungen behaupteten, Llambi würde sich für ein Gläschen Schampus nicht mal von der heimischen Couch erheben.

Nach dem Einmarsch von Zunftrat und Prinzenpaar (die Hästräger waren anderswo im Einsatz) begrüßten Prinzessin Damaris und Prinz Dominik die voll besetzte Halle und dann kam auch schon das "Wetten dass...?"-Dreamteam auf die Bühne und das tolle Programm konnte beginnen.

Besondere Kracher waren die Auftritte der Prinzengarde (auch ohne Trainerin Ramona Platz eine Augenweide), die "Musiker-Rapper aus em Flecka" mit dem coolen Frontmann Gerold, die "Musiker-Frauentänzerinnen" mit dem Banküberfall und dem Jailhouse-Rock, die "Tortenschlacht", der "Gespielte Witz", die "Chorisma-Gesangs-Darbietung" und vor dem großen Finale das wunderbare "Männerballett".

Immer wieder wurde das Programm mit Schunkel- und Tanzrunden aufgelockert und natürlich kam auch die Werbung nicht zu kurz. Das war schon bemerkenswert, was sich das "Gäu-Fernsehen" so alles erdacht hatte, um beispielsweise Bier aus der Nachbarschaft oder die Sonderabfüllung eines Musikantenwässerles "schmackhaft" auf die Bühne zu bringen.

Alles in allem: Man muss halt dabei gewesen sein, denn wann kann man schon einmal einen Abend mit Michelle Hunziker und Thomas Gottschalk verbringen?