Für Bürgermeister Armin Jöchle (links) und Gemeindehistoriker Willi Schaupp ist das Projekt "Zwölfgötter" auf dem Hummelberg in Eutingen mit der neuen Stele nun abgeschlossen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Stele auf dem Hummelberg / Infotafel bereits von Vandalismus heimgesucht / Zerkratzt und mit Erde beschmiert

Von Alexandra Feinler

Eutingen. Die Stele ist aufgestellt. Damit sind alle Installationen an die "Zwölfgötter von Rohrdorf" auf dem Hummelberg angebracht. Beim Präsentationstermin entdecken Bürgermeister Armin Jöchle und Historiker Willi Schaupp eine Überraschung.

Kaum ein Jahr alt ist die Informationstafel über die "Zwölfgötter von Rohrdorf" und schon ist sie beschädigt. "Das ist doch unmöglich", meint Willi Schaupp. Viel Arbeit steckt hinter dem Erstellen der Grafik. Günstig sei diese nicht gewesen.

Mit einem spitzen Gegenstand wurde der untere Bereich verkratzt, sodass manche Worte nur noch teilweise zu lesen sind. Zudem wurde die Tafel mit Erde beschmiert. Die Gemeindeverwaltung hat mit solchen Beschädigungen nicht gerechnet. Nun müsse man überlegen, welche Schutzmaßnahmen zu treffen sind, sagte Jöchle.

Eigentlich wollte er die daneben stehende neue rot-graue Stele offiziell einweihen. Sie war vor Kurzem auf einem Sockel neben der Infotafel angebracht worden und von der Firma Heilig aus Rottenburg hergestellt. Mit ihrem Mercurius an der Spitze weist die Stele auf den Fund hin. "Wir haben uns erst überlegt, einen Götterkopf an die Tafel anbringen zu lassen", zeigt Jöchle auf die rechte Seite von der Straße aus.

Auf der Vorderseite ist ein Plan von der Gemeinde im Schaukasten aufgehängt und auf der Rückseite die Infotafel zu den "Zwölfgöttern". Weil diese von der Straßenseite versteckt ist, habe man sich umentschieden, denn die Tafel soll ein Hingucker für Vorbeifahrende sein.

Um sie der Zeit anzupassen, empfahl Willi Schaupp, den Stelen-Sockel mit Römersteinen zu verkleiden. Da die Gemeinde noch welche übrig hat, könnte der Bauhof diese demnächst anbringen, meinte Jöchle. Er freute sich, dass das Gesamtprojekt nun abgeschlossen ist. Die 3000 Euro teure Gesamtinstallation wird teilweise über Spenden finanziert. Banken, ein Energieversorger, der Rotary-Club Horb/Oberer Neckar sowie der Förderverein "Heimat & Brauchtum" beteiligten sich.

Römische Götterhalle aus dem Jahr 260

Sie weist auf die römische Götterhalle aus dem Jahr 260 und die darin aufgestellten "Zwölfgötter" hin. Die Hinweise auf das ehemalige römische Imperium wurde östlich des Neuen Bahnhofs bei Grabungen 2001/02 gefunden. "Wir haben nun alles getan, um auf den Fund hinzuweisen", so Jöchle.

Auch die Römerköpfe im Rathaus erinnern an die Geschichte. Sie sind dort in einer Glasvitrine ausgestellt. Sollte das Rathaus behindertengerecht umgebaut werden, kommt an diese Stelle der Aufzug. Jöchle möchte dann eine Glasvitrine am Eingangsbereich anbringen lassen. "So kann jeder die Köpfe der Zwölfgötter sehen, auch wenn das Rathaus geschlossen ist."

Stolz zeigt Schaupp die Karte der Römerstraße Neckar-Alb-Aare. Seit dem Fund ist Eutingen auch auf der Karte eingezeichnet und damit einer der historisch besonderen Orte in ganz Deutschland.