Zusammen mit den Gottesdienstbesuchern gestaltete das Brückenbau-Team (von links) Renate Müller, Ursula Skiba, Elisabeth Speiser, Pfarrer Beda Hammer, Monika Diller-Bulling und Maritha Schmitt den Gottesdienst unter dem Motto "Meine Kirche – meine Heimat". Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Brückenbaugottesdienst verbindet Christen aus mehreren Gemeinden / Gotteshäuser geben Menschen eine Heimat

"Meine Heimatkirche ist die Weitinger St. Martinuskirche", erklärte Elisabeth Speiser beim ökumenischen Brückenbaugottesdienst in der St. Georg-Kirche in Rohrdorf.

Eutingen-Weitingen. Das Team des Brückenbaugottesdienstes stellte seine Vorstellung von ihrer Kirche unter dem Motto "Meine Kirche – meine Heimat" vor und bezog am Sonntagabend die Gottesdienstbesucher mit ein.

Kirchenweihe ist ein katholischer Brauch

Bereits im Eingangsbereich bekam jeder Gottesdienstbesucher einen Farbstift und ein Ausmalbild einer Kirche. Nach der Einführung mit dem Lied "Ein Haus voll Glorie", das Organist Bernhard Schäfer anstimmte, führte Pfarrer Beda Hammer in den Abend ein. Das Brückenbaugottesdienst-Team hatte sich wieder einiges ausgedacht. Passend zur Kirchenweihe, die immer am dritten Sonntag im Oktober sei, wurde der Gottesdienst gestaltet.

Zwar handle es sich bei diesem Gottesdienst um einen ökumenischen und die Kirchenweihe sei ein ausschließlich katholischer Brauch, doch jeder Gläubige habe ein Gotteshaus. Deshalb lud der Pfarrer alle Gläubigen ein, sich Gedanken über die Bedeutung einer Kirche zu machen.

Kirche als Sinnbild für den Ort Weitingen

Sie sei ein Sinnbild: "Wenn man Kirche hört, dann verbindet man etwas damit." Gemeinsam feierten die Kirchen aus Eckenweiler, Ergenzingen, Eutingen, Rohrdorf, Weitingen und Wolfenhausen den ökumenischen Brückenbaugottesdienst.

Wenn sie reise, sagte Elisabeth Speiser, schaue sie sich Kirchen, Kathedralen und Kapellen an. Sie sei beeindruckt, wie die Menschen früher diese Gotteshäuser gebaut haben. Meist rage die Kirche über die Dächer der Menschen hinweg. "So ist es auch in Weitingen", beschreibt sie, dass die Kirche mit ihrem markanten Kirchturm ortsbildprägend sei.

Ihren Ort beschreibe sie immer mit der Kirche als Sinnbild: "Wenn du auf der Autobahn fährst, dann schau bitte nach links. Dort siehst du einen mächtigen Kirchturm. In dem Ort wohne ich." Als Kind sei sie gerne in die Kirche, aber nicht nur, weil es ein Muss war. Ihr habe die Gemeinschaft gefallen.

Die Gemeinschaft in der Kirche hob auch Monika Diller-Bulling hervor, die zwar in Rohrdorf lebe, aber die St. Georg-Kirche nicht als ihre Heimatkirche bezeichnen würde. Sie kenne die Kirche, in der sie getauft wurde, nicht. Auch sonst könne sie keine Heimatkirche bestimmen, weshalb sie sich in mehreren Kirchen wohl fühle. Am wohlsten fühle sie sich in der Eckenweiler Pfarrkirche oder in der Ergenzinger. "Daher würde ich sagen, für mich gilt das Motto ›Kirchen, eine Heimat‹", sagte Monika Diller-Bulling.

Das Thema wurde auch bei der Psalm-Lesung durch Maritha Schmitt und durch die Lesung von Ursula Skiba verdeutlicht. Das Organisationsteam nannte die verschiedenen Kirchen wie die gastgebende Kirche St. Georg in Rohrdorf, St. Stephanus in Eutingen, St. Martinus in Weitingen, die Krönungs-Kirche auf der Liebfrauenhöhe sowie die Kirchen in Eckenweiler, Ergenzingen und Wolfenhausen. "Ich darf Sie einladen, Ihre Kirche aufzuschreiben", erklärte das Brückenbaugottesdienst-Team, das nun die verteilten Malbilder beschriftet werden dürften.

36 Gottesdienstbesucher schrieben ihre Kirche auf und klebten sie vorne an ein Plakat. Auf diesem fand sich eine Kirche. Bald schon waren der Turm und das Schiff beklebt. "Das ist eine Kirche für alle", sagten sie weiter. Pfarrer Hammer schloss mit Renate Müller, Maritha Schmitt und Ursula Skiba die Fürbitten an. Der Gottesdienst wurde mit Liedern feierlich umrahmt und den Abschluss machten die Gottesdienstbesucher im Rohrdorfer Gemeindehaus.