Foto: Bartler-Team

Kurze Saison erfordert Fasnet vor Abstauben. "Luschdige Bruat" setzt krönenden Schlusspunkt.

Eutingen-Göttelfingen - In diesem Jahr ballerte die Fasnet schon weit vor ihrem offiziellen Beginn an die Tore der Korntalhalle.

Eigentlich geht’s ja immer erst ab dem 6. Januar dagegen. Aber in diesem Jahr liegen die Fasnetstermine so eng beisammen, dass nur eine kurze, dafür knackige, fünfte Jahreszeit gefeiert werden kann.

Um nicht zwischen die Mühlen der Terminknappheit zu geraten, haben sich die Verantwortlichen der Göttelfinger Gugga-Kapelle "Luschdige Bruat" (LBG) um Vorstand Marcus Wolfersperger dazu entschlossen, einen "ungeschminkten" Auftakt in die neue Saison hinzulegen. Traditionell treten die Fasnetsvereine erst nach dem Abstauben in der Maske – bei den Gugga-Musikern wird diese durch anspruchsvolle Airbrush-Bemalungen ersetzt – auf. Daran hielt sich auch die LBG.

Bis auf diese Nuance blieb aber alles wie in den Jahren zuvor. Drei Gastkapellen und die Freudenstädter Formation "Schwarzwald Buam" samt Sängerin Naomi heizten die Stimmung an und die Gastgeber setzten mit ihrem Auftritt nach Mitternacht den Gugga-Schlusspunkt und der Party das Krönchen auf.

Die "Blechschlüpfer" waren auf jeden Fall der Hingucker des Abends

Die "Nuifram’r Blooggoischt’r" aus Neufra eröffneten den blechlastigen Partyteil und traten als einzige Band mit voller Kostümierung auf. Ihr Sound war mitreißend, die Stimmung stieg mit jedem Song und vorne in der ersten Reihe schwofte die Göttelfinger Fasnetsprominenz. In diesem Jahr, wie es sich gehört, jedoch in Zivilklamotten.

Während sich vor der Bühne eine breite Publikumsmenge aufbaute, testeten die Fans weiter hinten die Haltbarkeit der Göttelfinger Hallenbestuhlung. Es wurde auf Tischen und Stühlen getanzt.

Nach diesem fulminanten Auftritt luden die "Schwarzwald Buam" zur ersten Tanzrunde ein und die Bühne war schnell mit Pärchen belegt, die sich zu Klängen der Gassenhauer bewegen wollten. Zu Tina Turners Hit "Simply the Best" öffnete dann Frau Oberlehrerin Müller mit ihrer ganz besonderen Schulklasse ihr Gugga-Klassenzimmer.

Die "Blechschlüpfer Uhingen" feierten eine doppelte Premiere. Sie stellten zum ersten Mal ihr neues Häs mit den markanten Köpfen vor und traten zum ersten Mal in Göttelfingen auf. Tambour Michael Sach hatte sicher mit seinem "Frau-Müller-Kopf" den schwersten Job des Abends und war froh, dass er das Ungetüm nach dem Intro absetzen und mit seiner Posaune weitermachen durfte. Die "Blechschlüpfer" waren auf jeden Fall der Hingucker des Abends.

Alte Bekannte und gern gehörte Gäste waren dagegen die Damen und Herren von der Gugga-Musik "Schalmeien Baindt" die als Trapper verkleidet ihre selten gehörten Instrumente erklingen ließen.

LBG-Chef Wolfersperger, der hinter der Kasse am Eingang saß, zeigte schon gegen 22 Uhr ein zufriedenes Gesicht und beim Blick auf den Zähler des Einlass-Tickers war klar, warum. Trotz – oder gerade wegen dem früh angesetzten Termin – war die Halle sehr gut besucht und die "Luschdige Bruat" kann recht lustig in die diesjährige Fasnetszukunft blicken.