Auch die Menschenrettung gehörte zum Übungseinsatz der Feuerwehrabteilung Rohrdorf. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Abteilung Rohrdorf inszeniert zur Übung einen Scheunenbrand / DRK Eutingen hilft

Von Peter Morlok

Eutingen-Rohrdorf. Zu einem Scheunenbrand in der Eutinger Straße musste die Freiwillige Feuerwehr der Abteilung Rohrdorf am Samstagnachmittag ausrücken. Gut, dass es sich dabei nur um eine Übung, und nicht um einen Ernstfall handelte, doch auch eine Jahreshauptübung kann ganz schön anspruchsvoll sein.

Übungsannahme war, dass spielende Kinder die Scheune auf dem Grundstück nahe der Hauptverkehrsader durch den Ort in Brand gesteckt haben. "Nicht absichtlich", versicherten die Lausbuben, von denen drei gerettet und von der DRK Ortsgruppe Eutingen erstversorgt werden mussten. "Wir haben bei Youtube ein Video aus der Reihe ›Ja nicht nachmachen‹ gesehen und wollten ausprobieren, ob es tatsächlich so gefährlich ist", so die logische Erklärung der Jungs für ihrer Zündelei.

Der Brand wurde schnell bemerkt, die Feuerwehrleute über ihre Funkempfänger, über die Sirene und, wie bei jedem Brand selbstverständlich, über die Leitstelle Freudenstadt alarmiert. Da es sich bei diesem Einsatz nicht nur um einen Brand handelte, sondern auch Menschenrettung notwendig wurde, wurde auch das DRK automatisch mitalarmiert. Kaum war die Brandmeldung durch, hörte man auch schon das in Rohrdorf stationierte Löschfahrzeug (LF8) und ein Einsatzfahrzeug aus Eutingen, das ebenfalls mit Rohrdorfer Feuerwehrleuten besetzt war, mit lautem Notsignal heranrasen. Die Truppe des DRK folgte direkt im Anschluss und die Rettungs- und Löschmaschinerie greifen wie die gutgeschmierten Rädchen eins ins andere. Lageerkundung, später auch zum Teil mit der Wärmebildkamera, Einteilung der Atemgeräteschutzträger, Menschenrettung – das war mehr oder weniger ein Handlungsstrang. Einer der verletzten Buben konnte sich selbst befreien, ein anderer musste über die Steckleiter gerettet werden und nur beim dritten Kind war nicht klar, wo es sich befand. Die fieberhafte Suche begann, denn das Rauchgas, nicht die Flammen, die man schnell im Griff hatte, brachten den Buben in Lebensgefahr.

Im Lazarett wurden Wunden behandelt

Auch er konnte gefunden und gerettet werden und im Lazarett wurden die Wunden aller drei Kinder versorgt und ihnen gegen das gefährliche Rauchgas Sauerstoff verabreicht. Parallel wurde die Wasserversorgung für die Brandbekämpfung zuerst durch das Rohrdorfer LF8 und wenig später über den Unterflurhydrant aufgebaut.

Insgesamt brauchte die Wehr gerade mal zehn Minuten, um alle Verletzten in Sicherheit zu bringen und an das Rote Kreuz zu übergeben und nur ein paar wenige Minuten, um den Brand zu löschen.

Kein Wunder, dass sich Ortsvorsteher Rolf Waldörfer sehr angetan von der Übung zeigte. "Das war eine sagenhafte Übung, großes Lob an euch alle". Der Ortsvorsteher betonte, dass diese Übung sehr eindrucksvoll gezeigt habe, dass man sich auch im Ernstfall voll und ganz auf die heimische Feuerwehr verlassen kann. "Ihr habt unser vollstes Vertrauen" lobte Waldörfer die Rohrdorfer Feuerwehr. Herbert Herzog als Zugführer des DRK sah das Ganze ähnlich, erklärte den gut 50 Bürgern, die sich den Übungsablauf anschauten, nochmals die Handlungsschritte seiner Mannschaft und auch von Feuerwehrseite gab es nur Lob für diese gelungene Demonstration der Einsatzbereitschaft und Effektivität. Da blieb Abteilungskommandant Klaus Schweizer am Ende nur noch ein "Gut gemacht" als Lob für seine Kameraden und der Befehl, "Wegtreten, aufräumen und hinterher alle zum Vesper in den Kindergarten kommen".