Rund ums Haus gibt es für August Wetzel immer etwas "zom Schaffa". Doch an seinem heutigen Geburtstag feiert er mit seiner Familie, Verwandtschaft und Freunden das Wiegenfest. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

August Wetzel feiert heute seinen 70. Geburtstag / Im Vereinsleben rege tätig

Von Alexandra Feinler Eutingen. Als Vereinsbub eilte August Wetzel früher von Sängerhaustüre zu Sängerhaustüre. Heute lässt er es jedoch gemütlich angehen, denn der Eutinger feiert seinen 70. Geburtstag.

Als Sohn von Josefine, gebürtige Kramer, und Georg Wetzel kam August Wetzel am 18. März 1944 in Eutingen zur Welt. Neben dem Besuch der Volksschule in Eutingen arbeitete er von klein auf in der elterlichen Landwirtschaft mit. In seiner Freizeit war er als Vereinsbub des Gesangverein unterwegs. "Das wissen viele nicht mehr, was das ist", erkennt August Wetzel fragende Blicke und klärt auf: "Ich habe die Beiträge der Sänger eingesammelt und diese über außergewöhnliche Singstunden informiert."

Nach seiner Kindheit gab er den Posten weiter und wurde aktives Mitglied beim Gesangverein. Sein beruflicher Werdegang führte ihn an die landwirtschaftliche Berufsschule Horb, wo er ausgebildet wurde. Da sein Vater zu dieser Zeit einen Stall in der heutigen Marktstraße gebaut hatte, musste August Wetzel eine Phase lang die Winterschule besuchen. Das Erlernte setzte er dann im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb um. Zu dieser Zeit bauten seine Eltern in der Nähe des Stalls ihr Wohnhaus, das bis heute noch im Familienbesitz ist.

1963 zog es Wetzel dann in die Stadt: nach Stuttgart. Als Kranführer war er die ganze Woche über dort beschäftigt. Doch am Wochenende zog es ihn nach Hause, wartete dort doch "seine Helga" auf ihn. Bei einem DRK-Fortbildungskurs 1964 in Tübingen hatten sich die beiden Aktiven kennengelernt. Da Helga aus Dußlingen (Kreis Tübingen) kam, musste er lange Wege auf sich nehmen. "Am Wochenende bin ich immer wieder mit dem Moped von Stuttgart nach Dußlingen und dann nach Eutingen", erinnert er sich und schmunzelt.

Landwirtschaft bis in die 80er-Jahre

Bis 1966 nahm er das auf sich, dann zog er zusammen mit seiner frisch verheirateten Frau in sein Elternhaus. Kurz darauf kam Tochter Martina und zwei Jahre später Tochter Lydia zur Welt. Der Familienvater arbeitete beim Eutinger Bauunternehmen von Romuald Seele und betrieb bis in die 1980er-Jahre nebenher noch Landwirtschaft.

1969 wechselte er zu Daimler nach Sindelfingen und war 32 Jahre lang im Transportwesen tätig. Sein Herzblut galt dem Roten Kreuz, wo er 1962 Gründungsmitglied der Ortsgruppe Eutingen war. Diese führte er als Gruppenleiter einige Jahre an, wirkte in der Feldküche mit und half auch beim Bau des Eutinger Feuerwehr-Gerätehauses mit, in dem sich das örtliche DRK-Zentrum befindet.

Zudem wirkte er in der Narrenzunft Eutingen (NZE) jahrelang als Zunftmeister und bildete 1978 mit Silvia Leitenberger das Prinzenpaar. 1988 war er bei der Gründung der Guggenmusik der NZE, der auch Tochter Martina angehörte, beteiligt und spielte jahrelang Trommel.

Mit den Jahren ist es um den Eutinger ruhiger geworden. Er genießt seine freie Zeit mit seiner Frau Helga, seinen Kindern und seinen beiden Enkeln.

Mit den Donnerstagswanderern unternimmt er gerne Touren oder bringt sich als aktives Mitglied beim Förderverein "Heimat und Brauchtum" ein. Auch wenn beim DRK Ortsverein Eutingen Not am Mann ist, hilft August Wetzel gerne mit, denn für den Schaffer gibt es immer was zu tun.