Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (von links) diskutierte mit Bürgermeister Armin Jöchle, Winfried und Juliane Vees sowie vielen Landwirten über erneuerbare Energien. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Hans-Joachim Fuchtel diskutiert auf dem Hof Weitenau über erneuerbare Energien / TV-Team mit vor Ort

Von Angela Baum Eutingen-Weitingen. "Zukunft ohne Biogas" – dies war das Thema eines Diskussionsnachmittags im Energiehof Weitenau. Die aktuellen Pläne für das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) liegen vor. Erörtert wurde dieses Vorhaben in der Diskussionsrunde, zu der der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel und der Biogasanlagenbetreiber Winfried Vees auf den Energiehof Weitenau eingeladen hatten.

Gekommen waren viele Landwirte, die einfach ihrem Unmut Luft machen wollten. Denn auch das Fernsehen war mit dabei, das ZDF zeichnete die Sendung auf und begleitete Hans-Joachim Fuchtel einen Tag lang bei seinen Terminen im Kreis Freudenstadt.

"Aber derzeit bekommt man eher eine ins Genick"

Einer der Landwirte meinte, dass es ein großes Neuinvestitionsvolumen gebe. Viele Landwirte seien bereit, Geld in die Hand zu nehmen. "Aber derzeit bekommt man eher eine ins Genick, wenn man in erneuerbare Energien investiert", klagte er. Hierauf konnte Fuchtel keine Antwort geben, aber er versprach, die zahlreichen Anregungen und auch die Kritik am EEG mit nach Berlin zu nehmen.

Fuchtel wusste auch, dass erneuerbare Energien von vielen Bürgern bereits angenommen würden, die Mehrheit wünsche sich auch den Ausbau erneuerbarer Energien. Der Abgeordnete begrüßte in der Diskussionsrunde auch Bürgermeister Armin Jöchle, Ortsvorsteher Roland Raible sowie Vertreter des Landwirtschafts-Präsidiums und Kreisobmann Gerhard Fassnacht.

Biogas mittlerweile bei vielen Landwirten ein wichtiges Standbein

Zunächst stellte Winfried Vees seinen Energiehof vor. Man sei schon vor Jahren weggekommen von der Milchviehproduktion und auch von der Schweinehaltung. Biogasproduktion und erneuerbare Energien seien wichtige Standbeine nicht nur des eigenen Hofes, sondern mittlerweile von vielen Landwirten, betonte Vees.

Die Bevölkerung halte die Energiewende hoch. Diese sei langfristiges Ziel und auch eine Herausforderung für die Politik. Die ökonomischen Belastungen durch die Energiewende seien finanziell durchaus darstellbar, betonte Vees. Vorgeworfen werde den Biogasanlagenbetreibern immer der große Flächenverbrauch und die "Vermaisung" der Agrarfläche. Vees selbst sieht im Einsatz von Agrarflächen für Bioenergie aber eine Steigerung der Wertschöpfung. Dies auch, da Heizöl und Benzin derzeit sehr teuer seien. Biogas könnte auch die Täler füllen, die der Ausfall von Fotovoltaik im Winter mit sich bringe. Es sei einfach nicht zu verstehen, weshalb Biogas "weggemacht" werden solle, so Vees. Auch gehe es um "verdammt viel Geld". Man habe Angst, weiter mitzugehen und die Novellierung des EEG mitzumachen.

Fuchtel musste viel Kritik mitnehmen nach Berlin. Er sei aber nicht "mit fertigen Lösungen nach Weitingen gekommen" und am Gesetzesentwurf könnte sicher noch das eine oder andere verändert werden. Mitnehmen musste er auch die Feststellung, dass im Sektor der erneuerbaren Energien viele Arbeitsplätze stecken, die eventuell gefährdet seien.