Bei den Gemeinderäten brodelt es. Sie haben sich bekanntlich für das KVT-Terminal ausgesprochen, wofür sie zum Teil von Gegnern gehörig angefeindet werden. Foto: Morlok

Ratsmitglider sehen sich verunglimpft. "Entscheidung pro KVT-Terminal nicht leicht gemacht". Kein Autobahnanschluss Rohrdorf.

Eutingen - Bei den Gemeinderäten brodelt es. Sie haben sich bekanntlich für das KVT-Terminal ausgesprochen, wofür sie zum Teil von Gegnern gehörig angefeindet werden.

So werden sie beispielsweise auf Facebook von Karin Armbruster, der Vertrauensperson für das Bürgerbegehren, als "armselige Gemeinderäte" bezeichnet. Hier sehen sie die Toleranzgrenzen verletzt und erwägen sogar juristische Schritte. "Das kann man nicht auf sich sitzen lassen", sind sie sich einig.

Überhaupt, die Gemeinderäte ballen derzeit öfters die Faust in der Tasche, wenn sie wieder einmal angegangen werden. Schon jetzt ist klar, dass es sich so mancher Gemeinderat gut überlegt, ob er oder sie sich noch mal aufstellen lässt. "Wenn man sich so vorführen lassen muss, was ist dann ein Gemeinderat überhaupt noch wert", heißt es hinter vorgehaltener Hand. Manche sind bereits von der Bevölkerung angesprochen worden mit den Worten: "Darauf hätte ich jetzt keine Lust."

Den Gemeinderäten missfällt es, dass Stimmung gegen das Gremium gemacht wird. Schließlich seien sie die gewählten Vertreter und hätten sich stundenlang mit den Gemeindethemen beschäftigt. Auch der Abstimmungstermin sei sachlich diskutiert werden, befinden die Gemeinderäte.

Zudem empören sie sich darüber, dass von "der Gegenseite" suggeriert wird, man höre nicht auf das Volk. Letztendlich hätten 1388 Menschen das Bürgerbegehren unterschrieben und das seien zunächst einmal 21 Prozent der Eutinger Bevölkerung.

Doch auch Verunsicherung macht sich unter den Gemeinderäten breit. "Es kann alles gegen einen verwendet werden", so ihre Befürchtung. Das alles sorgt für Enttäuschungen und Frustrationen und immer wieder taucht die Frage auf: "Für was mache ich das noch?"

Warum dann doch so viele Menschen gegen das KVT-Terminal sind? Viele glauben denen, die am lautesten schreien, lautet deren Überzeugung. Zudem basiere vieles auf Unwahrheiten, wie beispielsweise der Bau eines Autobahnanschluss Rohrdorf im Zuge eines Terminalbaus. Oder gar der Vorwurf, das Gremium sei vom potenziellen KVT-Betreiber Metrans gekauft worden.

Die Gemeinderäte hätten sich ihre Entscheidung für das KVT-Terminal nicht leicht gemacht, doch die Pro-Argumente für Eutingen hätten eindeutig überwogen. Daher sei das Votum auch so glasklar und eindeutig ausgefallen.

Eine Kleine Anfrage von Timm Kern im Landtag habe zudem ergeben, dass die Landesregierung das Ziel hat, den Lkw-Verkehr nicht durch Eutingen und Bildechingen zu führen, sondern über die A 81 und dann über die Ortsumfahrung von Ergenzingen. Die Landesregierung geht zudem davon aus, dass die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Eutingen durch den KVT-Terminal steigt.

Ein weiteres Argument: Das Land wünscht diesen KVT-Terminal. Wird dieser in Eutingen angesiedelt, so hätte man eine bessere Position bei künftigen Verhandlungen mit dem Land. Außerdem hätte der Grundstückverkauf finanzielle Vorteile für die Gemeinde.

Man handele weder leichtfertig noch lasse man den Vorwurf auf sich sitzen, dass einem alles egal sei. Vielmehr habe man die Sorgen der Bürger mitgenommen und sich die Entscheidung alles andere als einfach gemacht, so die Gemeinderäte. Alles in allem missfällt es den Mitgliedern des Gremiums gewaltig, dass sie sich angeblich nicht um die Sorgen der Bürger kümmern. Vielmehr sei lange abgewogen worden und die Entscheidung für das KVT-Terminal sei nach reiflicher Überlegung gefallen.