Eine Ortsumfahrung wird es in Eutingen nicht geben, wohl aber Maßnahmen, die den Lärm an der B  14 deutlich reduzieren sollen. Hierzu zählt beispielsweise eine Reduzierung der Geschwindigkeit für Lastwagen und Autos. (Symbolfoto) Foto: Feinler

Lärm an der B  14 in Eutingen soll reduziert werden. Grenzwerte werden deutlich überschritten. Tempo 30 ist eine Option.

Eutingen - Gespannt wurden die Ergebnisse der Lärmaktionsplanung im Bezirksbeirat erwartet: Eine Ortsumfahrung wird es nicht geben, wohl aber Maßnahmen, die den Lärm an der B  14 deutlich reduzieren sollen. Hierzu zählt beispielsweise eine Reduzierung der Geschwindigkeit für Lastwagen und Autos. Bürgermeister Armin Jöchle betonte, dass Umgebungslärm im Wohnumfeld, hervorgerufen von Straßenlärm, für viele Menschen eine Belästigung darstellt. Diese mindere nicht nur die Lebensqualität, sondern könne auch gesundheitliche Probleme hervorrufen.

Daher sei bei der Lärmaktionsplanung, die von den Mitgliedern des Bezirksbeirates gut geheißen wurde, in erster Linie der Schutz ruhiger Gebiete und die Senkung der Lärmbelastung erklärtes Ziel. "Straßen- und schienengebundener Verkehr zählen zu den am meisten belästigenden Lärmquellen", so Jöchle.

Richtlinien der EU über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm wurden geschaffen und helfen, ein Konzept zum Lärmschutz umzusetzen. So wurde die Lärmbelastung in einer Lärmkarte erfasst, zudem wurde die Lärmsituation an der Ortsdurchfahrt B 14 bewertet.

Zudem wurden Lärmminderungsmaßnahmen aufgestellt. Dies soll, so Jöchle, unter Mitwirkung der Öffentlichkeit und in einer Bürgerversammlung vorgestellt und erörtert werden. Ziel ist es, den Umgebungslärm insbesondere dort zu reduzieren, wo gesundheitliche oder belästigende Auswirkungen vorliegen. Auch soll die Umweltqualität erhalten werden.

Auch nahe der A  81 ein Lärmschwerpunkt

Ein Ingenieurbüro wurde mit der Aufstellung eines Lärmaktionsplanes beauftragt, dies geschah in Kooperation mit der Stadt Horb. Als Lärmschwerpunkte nannte Jöchle neben der Ortsdurchfahrt auch die A 81 bei Rohrdorf und Weitingen. An der B 14 und an den in Autobahnnähe gelegenen Orten stellte sich eine Betroffenheit der Anwohner heraus. Vor allem nachts sei nicht das gewünschte Ergebnis erzielt worden und gebe es deutliche Überschreitungen der Lärmvorschriften.

Angedacht werden könne eine Geschwindigkeitsreduzierung der Fahrzeuge, wie es andernorts bereits passiere. In Tübingen etwa habe man in Bühl und Unterjesingen auf Tempo 30 reduziert, ebenso in Wurmlingen. In Hirschau gelte Tempo 30 nur bei Nacht, auch darüber könne man in Eutingen nachdenken. Zudem müssten nun Schäden am Fahrbahnbelag schneller beseitigt werden, auch könne eventuell Flüsterasphalt eingebaut werden.

Gestern stellte ein Sachverständiger dem Bezirksbeirat die Planungen vor. Jöchle betonte, dass die B  14 in Eutingen Lärmschwerpunkt sei. So sei die gesamte Ortsdurchfahrt vom Lärm betroffen. Die Lärmdämmung könne durch eine Verkehrsberuhigung geschehen, durch entsprechende Straßenraumgestaltung oder Fahrbahndeckschicht.

Auch eine Geschwindigkeitsreduzierung könne angedacht werden, ebenso Lärmschutzwände und Wälle oder Lärmschutzfenster in den Häusern. Das Lärmgutachten habe deutlich gezeigt, dass die Grenzwerte überschritten werden, so Jöchle.

Nächste Schritte sind nun eine Bürgerbeteiligung sowie die Diskussion. Tobias Plaz betonte, dass in den umliegenden Städten niemand mehr Anstoß an Tempo 30 nehme. In Freudenstadt habe man diese Entwicklung eindeutig verschlafen. Jöchle erklärte, dass man in großen Städten sich schon längere Zeit mit der Lärmaktionsplanung beschäftige. Jöchle betonte, dass man über Tempo 30 auch in Horb, Bildechingen und Eutingen nachdenken könne. Diese Entwicklung fange hier erst an, der Gedanke an eine Reduzierung der Geschwindigkeit sei hier neu.

Jöchle erklärte, dass auch etwa neue Kanaldeckel verlegt werden könnten, was auch eine Lärmreduzierung bringe. Schlimm seien, so war sich der Bezirksbeirat einig auch der Schwerlastverkehr nachts, der oftmals mit leeren Auflegern fahre, was großen Lärm verursache.