NABU: Neubau des Ziegenstalles deutlich teurer als geplant / Ortschaftsrat gibt dennoch grünes Licht

Von Peter Morlok

Eigentlich war die Finanzierung des Neubaus eines Ziegenstalls mit Maschinenhalle auf dem NABU-Gelände beim Wachhäusle schon lange durch.

Eutingen-Göttelfingen. Der Gemeinderat hat sowohl am 10. Februar als auch am 9. Juni 2015 diesem Bauvorhaben zugestimmt und 185 000 Euro in den Haushaltsplan eingestellt. Nun musste aufgrund der modifizierten Baustatik, die mehr Stahlbauteile und Fundamente notwendig machte, der Kostenrahmen weit nach oben korrigiert werden. Insgesamt sollen sich die Gesamtkosten auf nunmehr 275 000 Euro belaufen, von denen die Gemeinde 100 000 Euro (ursprünglicher Finanzierungsanteil rund 42 000 Euro) zu tragen hat.

Bei einer Absage würden bereits zugesagte Zuschüsse entfallen

Trotz dieser Kostenexplosion rät die Verwaltung zur Durchführung dieses Projektes, da sonst zugesagte Zuschüsse entfallen. Finanzieren wolle man diesen Mehraufwand durch die Einsparungen aus den günstigen Ausschreibungsergebnissen beim Sportplatzprojekt, das bekanntermaßen vermutlich – wenn alles glatt läuft – um 300 000 Euro preiswerter als vorgesehen realisiert werden kann.

Im Göttelfinger Ortschaftsrat stand das Projekt "NABU" deshalb nun wieder zur Vorberatung an. Christoph Raible wertete den Betrag von über einer Viertelmillion Euro für einen Schuppen schon als recht happig. Seiner Ansicht nach müsse man zumindest die in der Kalkulation als "mögliche NABU-Eigenleistungen" aufgeführten 25 000 Euro festschreiben und den NABU auf mindestens diese Summe festnageln. Die Formulierung "mögliche Eigenleistungen" war ihm zu unverbindlich.

Horst Niessner betonte, dass man für andere Vereine schon ganz andere Projekte gestemmt hat und die gesamte Immobilie, über die man jetzt berät, im Eigentum der Gemeinde bleibt. Egal was sie kostet. "Deshalb habe ich überhaupt keinen Schmerz, der Sache zuzustimmen", so der Orts- und Gemeinderat.

Ebenso problemfrei stimmte das Göttelfinger Gremium der Vergabe von zwei großen Gewerken zum Bau dieser Halle zu. Die Arbeiten für den Stahl- und Holzbau gehen an die Rohrdorfer Firma Wetzel, die mit einem Angebotspreis von 120 700 Euro den Zuschlag bekam. Das Gewerk "Rohbauarbeiten" ging an die Eutinger Firma Seele, die mit nicht ganz 78 000 Euro günstigste Bieterin war.

Für das Problem seines Kollegen Raible zwecks der Mehrkosten hatte Niessner eine pfiffige Lösung parat. "Wir schmeißen die Rechnungen einfach draußen im Hausgang in den ›UNI-Kummerkasten‹, da die Unternehmer-Initiative Eutingen (UNI) die Zukunft von Eutingen mitgestalten möchte. Wenn die die Mehrkosten zahlen, sind wir ein Problem los und die Unternehmer ihrem Ziel, eine hohe Resonanz bei den Bürgern zu finden, eine großes Stück näher".

So einfach kann das Finden von Lösungen für kommunalpolitische Lösungen sein. In Göttelfingen braucht man nur vor die Tür des Ratssaals zu treten.