Krümelmonster, Kosackenladies und Bettschoner verwandelten den Jaunerflecken in ein närrisches Tollhaus. Foto: Angela Baum

Weitinger Bettschoner feiern 50. Geburtstag. 1500 Hästräger verwandeln Jaunerflecken in närrisches Tollhaus.

Eutingen-Weitingen - Einige tausend Zuschauer verfolgten am Sonntag den Fasnetsumzug im Jaunerflecken Weitingen. Bettschoner, Jaunerschecken und zahlreiche freie Laufgruppen aus Weitingen verwandelten den Ort stundenlang in ein närrisches Tollhaus.

Wer nicht aufpasste, wurde von wilden Hexen mit Vogelkrallen oder dem Hexenbesen gekämmt. Die Bettschoner feierten ihr 50-jähriges mit einem großen Jubiläumswagen. Die Jugendgruppe der Bettschoner ging als Legospielteine.

Viele Laufgruppen ließen sich fantasievolle Mottos und Verkleidungen einfallen, etwa das durstige Dutzend, das sich in Teufelchen verwandelt hatte. Die Ladykracher gingen als Kosaken und schenkten Hochprozentiges aus. Die Altherren des TSV Weitingen nahmen die Umleitungen aufgrund der Sanierung der Ortsdurchfahrt auf die Schippe. Das Kommando Zisch kam als Krümelmonster und verteilte Kekse, worauf aber auch die Erwachsenen Lust hatten. Die Christel Gruppe kam als Marionetten, und die Gelbe Gefahr lauerte den Zuschauern ebenfalls in den Straßen auf.

Aus Baisingen war die Gruppe "Pustefix" angereist, die sich in Seifenblasenbehälter verwandelt hatten und blaue Perücken trugen. Etliche Narrenzünfte aus der Umgebung waren gekommen und gaben mit ihren Kostümierungen ein buntes Bild ab. Die "Feurigen Hunde" kamen aus Hirschau und sorgten mit teilweise leuchtenden Augen für Aufsehen. Auch der Hirschauer Strohbär machte mit, er trank gar Bier im Strohbärenhäs.

Die Narrenzunft Ahldorf hatte schlimme Hexen dabei, und auch die anderen Hexengruppen trieben stundenlang ihr Unwesen. Insbesondere langhaarige junge Mädchen wurden mit Stroh eingerieben oder landeten gleich im Stall mit Sägemehl.

Aus Tübingen kam die Schlosszunft, und aus Öschelbronn waren die Aspenwaldknechte gekommen. Viele Musikgruppen sorgten für die richtig schrägen Töne, zu denen die rund 1500 Hästräger durch den Jaunerflecken marschierten. Der Stabruch-Troll aus Öschelbronn hatte ein lustiges Gesicht, und die Wasserbuggl-Hexen aus Böblingen hatten stinkende rote Rauchbomben dabei. Das Dream-Team hatte einen Wagen bestückt, ebenso die Fantaschlucker, die tatsächlich oder vielleicht auch nur angeblich ausschließlich Fanta tranken. Eine weite Anreise hatten die Narren aus Deizisau, wobei die Börstinger Narren nurmehr zwei Kilometer zu bewältigen hatten.

Gut anderthalb Stunden dauerte der Umzug, der bei strahlendem Sonnenschein endete. Den Kehraus machte der Narrenratswagen, der kiloweise Bonbons und Süßigkeiten ins Publikum warf. Die Kinder freuten sich über Lollies, Gummibärchen und anderen Süßkram, den die Narren bereitwillig verteilten. Auch den Schabernack, den die Jecken mit den Zuschauern trieben, machten diese bereitwillig mit.