Sperrung der B 14 führt zu kniffligen Situationen

Hier der Faktencheck an einigen neuralgischen Stellen.

Eutingen, Stuttgarter Straße

Fast schon gespenstisch ruhig ist es hinter der Abzweigung in Richtung Göttelfingen. Also genau dort, wo man an der Straße vor lauter Autos oft sein eigenes Wort kaum mehr versteht. Die Anlieger freut es, doch bei der Tankstelle sieht es anders aus: "Wir haben Umsatzeinbußen von 30 bis 40 Prozent", erzählt Olaf Biehler-Schaffner, Leiter des Bereichs Tankstelle bei der Betreiberfirma Fritz Wahr. Die Kosten blieben die selben, doch der Ertrag gehe stark zurück.

Postfrachtzentrum

Auf der Fahrt von Eutingen dorthin zuckelt dort lediglich ein Lastwagen der Post. Zudem kommt ein Wagen mit Bonner Kennzeichen entgegen, dem Firmensitz des Unternehmens.

Wer trotz Sperrung durchzukommen versucht, für den ist spätestens am Frachtzentrum Schluss. Dort wurde für die Laster eine provisorische Baustraße von der B 14 zum Frachtzentrum geschaffen. Auf der B 14 selbst ist der Belag komplett abgefräst.

Grund für die Sperrung ist die Sanierung der Fahrbahn. Diese soll dann laut Straßenbauamt Tübingen wieder fünf bis zehn Jahre halten. Die gesamte Maßnahme kostet 630.000 Euro, die Gemeinde muss für die Zufahrt zum Postfrachtzentrum 140.000 Euro aufbringen.

Pünktlich zum Weitinger Hoametfest Anfang September soll alles abgeschlossen sein.

Bahnhofstraße

Hier führt die offizielle Umleitung in Richtung Tübingen durch. In der zum Teil recht engen Straße kommt es zu kniffligen Szenen, wenn sich zwei Lastwagen begegnen. Hier muss zum Teil sogar auf den Gehweg ausgewichen werden. Auch sonst ist der Verkehr deutlich stärker als üblich. Besonders problematisch: Wollen die Bewohner aus ihrer Ausfahrt in die Bahnhofstraße einbiegen, kommt es zu Schwierigkeiten, da die Fahrbahn oft nur schwer einzusehen ist. Schwerlastverkehr zwängt sich im Übrigen auch durch die Schillerstraße.

Eutingen-Rohrdorf, zweiter Kreisverkehr

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen – oder vielmehr der Ortskundige vom Auswärtigen.

Verkehrsteilnehmer mit HOR-, FDS- oder TÜ-Kennzeichen fahren nicht die ausgeschilderte Umleitung in Richtung Rohrdorf, sondern biegen in Richtung Neuer Bahnhof ab, fahren dann in Richtung Baisingen und von dort wieder auf den Autobahnzubringer.

Allerdings ist die Straße vom Kreisverkehr in Richtung Bahnhof nicht für ein derartiges Verkehrsaufkommen ausgelegt. So kam es fast zum Stillstand, als eine Gruppe Radfahrer auf starken Verkehr in beiden Richtungen traf.

Diese Abkürzung gegenüber der offiziellen Umleitung könnte etwas Zeit sparen – allerdings gab es an der Kreuzung in Baisingen einen langen Rückstau in Richtung Göttelfingen.

Rohrdorf

Ein Anwohner hat eine klare Meinung: "Hier hätte Tempo 30 an die Ortsdurchfahrt gehört. Zumindest solange die Umleitung besteht." Derzeit gebe es in Rohrdorf deutlich mehr Verkehr. Und: "Viele heizen hier ganz schön."

Weitingen

Hier führt die Umleitung von Rohrdorf über die Abzweigung in Richtung Eckenweiler Straße. An der Abzweigung Richtung Heinrich-Heine-Straße gab es eine schulbuchmäßige Situation für jede theoretische Fahrprüfung. Aus allen Richtungen kamen die Fahrzeuge, sodass sich auch dort ein Rückstau bildete.

Göttelfingen

Die Umleitung in Richtung Horb führt zwar über Baisingen und Vollmaringen, aber Ortskundige biegen häufig in Baisingen in Richtung Göttelfingen ab und von dort weiter nach Eutingen. Schließlich ist die B 14 dort ab der Abzweigung Richtung Göttelfingen wieder frei gegeben.

Fazit

Rohrdorf und Weitingen kommen mit einem blauen Auge davon. Die Bewohner der Markt- und Bahnhofstraße in Eutingen müssen diese Woche die Zähne zusammen beißen. Laut Straßenbauamt soll die Umleitung dort dann wieder aufgehoben werden. Gesperrt ist dann erst ab der Abzweigung von der B 14 in Richtung Gewerbegebiet Hummelberg und Neuer Bahnhof.

Erhöhte Leidensfähigkeit ist dafür vor allem in Baisingen angesagt, bekommt der kleine Ort doch die Hauptlast der Umleitung ab.