Oldtimer, wie die Klemm-Flugzeuge, aber auch moderne Flugzeuge, präsentiert die Fluggemeinschaft bei Vortragsreihe, die am 11. Dezember startet. Foto: FSG Foto: Schwarzwälder-Bote

Flugsport: Gemeinschaft möchte Begeisterung für außergewöhnliches Hobby wecken / Viele Informationen zur Heimatgeschichte

Eu tingen (af). Einer der Vorschläge des Uni-Ideenwettbewerbs wird nun umgesetzt: Die Flugsportgemeinschaft (FSG) bietet Veranstaltungen auf dem Fluggelände an. Premiere feiert sie mit einem Vortrag und Erlebnisnachmittag am Sonntag, 11. Dezember, ab 15 Uhr in der Gaststätte "Der Flieger" auf dem Fluggelände. Der Eintritt ist frei.

Die Aquila A 210, die den Namen "Eutingen" trägt, wird als erstes Flugzeug vorgestellt. Die Fluggemeinschaft gibt nähere Informationen, wie das moderne Reiseflugzeug aufgebaut ist.

Die Besucher erfahren jedoch nicht nur Näheres zu den Eckdaten der Maschine, sie werden auch in die Geschichte eintauchen und können Fragen stellen. Für Bewirtung mit Kaffee und Kuchen sorgt das Team der Gaststätte.

Nach dem Foto-Vortrag können die Gäste die Aquila hautnah erleben. "Es ist wichtig, dass ein Bezug hergestellt wird", meint Edgar Müller von der FSG. Erste Überlegungen zu Rundflügen können aufgrund des Wetters nicht umgesetzt werden, weshalb der Vorsitzende den Vorschlag macht: "Wer Lust hat, kann mit mir einen Termin vereinbaren und in einem Flugzeug mitfliegen."

Bei den Vorstellungsnachmittagen dürfen die Besucher jedoch schon einmal Probesitzen und können Einblicke in die Werkstatt bekommen. Während der Wintermonate befinden sich die Segelflugzeuge des Flugsportvereins Rottenburg-Horb-Eutingen dort. Lackschäden sowie weitere Sanierungsmaßnahmen werden dann vorgenommen.

Bei der Vortragsreihe sollen die Gäste mehr über die Flugleidenschaft der Mitglieder erfahren. An einem Termin spielt die Geschichte eine wichtige Rolle, hatte Eutingen doch während des Zweiten Weltkrieges ein wichtiges Fluggelände. Zu diesem Termin wird Ortshistoriker Willi Schaupp eingeladen sein.

"Der halbe Ort hat damals beim Bau mitgeholfen", weiß Edgar Müller. Er gibt die Geschichte von einst gerne weiter. Das heimatkundliche Wissen kann also bei den Besuchen auf dem Fluggelände erweitert werden, denn dort erfahren die Gäste, wieso Piloten früher meist weiße Schals oder Halstücher getragen haben. "Das war nicht, weil sie gut aussehen wollten. Damit erkannten sie, ob das Flugzeug Sprit verlor", sagt Edgar Müller und berichtet: Wenn die Piloten unterwegs waren und die Scheibe beschlug, wurde sie mit dem Schal freigewischt. War der weiße Schal später bräunlich, mussten die Piloten schnell landen.

Früher hätten Piloten oft Sprit in der Apotheke geholt. Meist war der Sprit nicht rein, weshalb sie diesen mit Hilfe eines Hirschleders filterten.

Weitere Geschichten werden die Besucher am 11. Dezember erfahren. Ziel der Fluggemeinschaft ist neben der Mitglieder- und Unterstützergewinnung auch, das Fluggelände wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken. "Wenn man überlegt, dass beim Bau ein Großteil von Eutingern mitgewirkt hat, ist das schon enorm. Daher sind viele ältere Menschen mit dem Fluggelände eng verbunden", weiß Edgar Müller. Er freut sich, wenn er Geschichten von früher hört. Denn sie prägten das Fliegen bis in die heutige Zeit. Kein Wunder, dass er von den Klemm-Oldtimern des Vereinsnamengebers Hanns Klemm sehr angetan ist. "Wenn ich die Klemm 25 sehe, dann weiß ich, warum ich fliege", beschreibt er, dass das Oldtimerflugzeug einmalig sei. Flugzeuge wie diese, aber auch Segelflieger, werden bei den kommenden Nachmittagen präsentiert. "Wir wollen auf die Wünsche der Besucher eingehen", sagt Müller.

Weitere Informationen: www.fsghannsklemm.de und www.fsv-roho.de