Die Jugendfeuerwehr Göttelfingen rettete die "verletzte" Mimin, Lina Sturek, aus dem Gefahrenbereich und übergab sie bei der Übung an das Jugendrotkreuz Eutingen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Einsatz: Jugendfeuerwehr Göttelfingen und Jugendrotkreuz Eutingen retten "Verletzte" aus dem Gemeindehaus

Der Rauch dringt schon aus der Türe des Gemeindehauses in Göttelfingen, doch die Kinder haben keine Angst. Sowohl die Jugendfeuerwehr Göttelfingen, als auch das Jugendrotkreuz Eutingen zeigte am Samstagnachmittag bei der Großübung das Gelernte.

Eutingen–Göttelfingen. Vier Kinder vom Jugendrotkreuz Eutingen und von der Jugendfeuerwehr Göttelfingen hatten sich für die Übung als Mime zur Verfügung gestellt. Sie wurden von Meral Celik und Katrin Platz aufwendig geschminkt, sodass die Kinder später auch die Verletzungen eindeutig erkennen konnten.

Mit ihren Betreuern begaben sich zwei Kinder ins Gebäude. Laut Übungsannahme waren zwei Kinder vor dem Feuer im Gemeindehaus geflüchtet und sollten Verletzungen mimen. Im Außenbereich wartete die jüngste Mimin. Franziska Auberger spielte gekonnt eine Rauchgasvergiftung und einen Schock. Sie wartete gespannt auf die von Weitem hörbare Jugendfeuerwehr. Diese rückte mit dem Löschfahrzeug aus und stellte schnell über die Vordere Kirchstraße eine Riegelstellung sicher.

In der Zwischenzeit richtete das Jugendrotkreuz den Versorgungsplatz ein, der sich außerhalb des Gefahrenbereichs befinden musste. Mit ihren kindgerechten Atemschutzgerät-Simulationen suchten die Jugendfeuerwehr-Mitglieder im Inneren des Gebäudes die beiden Vermissten. Die aktiven Feuerwehrangehörigen, Franziska Raible und Lisa Arndt, hatten die Koordination der Jugendfeuerwehr inne.

Zahlreiche Zuschauer spenden den jungen Helfern für ihren Einsatz viel Applaus

Bald schon fanden die Atemschutzgeräteträger Larissa Reis, die laut Übungsannahme eine Armfraktur und eine leichte Rauchgasvergiftung hatte. Mit einer Kopfplatzwunde holten sie Marco Fritz aus dem Gebäude. Ins Freie konnte sich Lina Sturek retten, die laut der Übungsannahme gestolpert war und sich das Bein gebrochen und zuvor eine Rauchgasvergiftung zugezogen hatte.

Die gestellten Aufgaben wurden von den Kindern der Jugendfeuerwehr und des Jugendrotkreuzes erkannt und erfolgreich erledigt, wofür sie von den zahlreichen Zuschauern viel Applaus erhielten. Patrick Raible, Abteilungskommandant der Feuerwehr Göttelfingen, drückte diesen Applaus in Worten aus. Er dankte allen Mitwirkenden und den rund 15 Kindern: "Ihr habt die Übung sehr gut gemeistert. Man sieht, dass der Nachwuchs sehr engagiert ist." Neben erfahrenen Feuerwehrangehörigen, hatten auch junge Feuerwehrleute mitgewirkt, die erst vor Kurzem das Leistungsabzeichen in Bronze abgelegt hatten (wir berichteten).

"Mir hat die Übung sehr gut gefallen, das war fast wie bei den Großen", wusste Albrecht Teufel, Gesamtkommandant aller Feuerwehren der Gemeinde. Er habe einige Ansätze gesehen, die später auch in der aktiven Wehr gebraucht werden würden.

Zahlreiche Übungstermine hätten die Jugendleiter mit den Kindern aufgebracht, um das umfangreiche Wissen zu vermitteln. Ein Erfolgsrezept, wie sich am Samstag gezeigt habe. Deshalb empfahl der Gesamtkommandant: "Macht so weiter." Er wünschte sich, dass die Jugendfeuerwehr weiterhin mit dem JRK solche realitätsnahen Übungen umsetzt.

Ein Wunsch, den auch Stefan Platz, Bereitschaftsleiter des DRK Ortvereins Eutingen, äußerte. Vor rund zwei Jahren sei das JRK Eutingen wiederbelebt worden und habe gezeigt, dass ehrenamtliches Engagement wichtig sei. Die Zusammenarbeit mit der Jugendfeuerwehr habe gut geklappt. Die Helfer seien nicht im Gefahrenbereich gewesen und hätten die Aufgaben erkannt. "Ihr macht das super", lobte er die Kinder, die sichtlich stolz waren. Neben den gespielten Helfern vor Ort war auch bald schon der Rettungswagen da, in dem Lina Sturek aufgrund der Rauchgasvergiftung versorgt wurde.

Bürgermeister Armin Jöchle lobte das große Engagement beider Jugendgruppen, die Einsatzbereitschaft und freute sich, dass der Nachwuchs gesichert sei. Als Vorsitzender des DRK OV Eutingen wisse er, wie wichtig das Weitergeben des Wissens sei, sprach damit auch die Qualifizierung aller Jugendleiter an. Als Belohnung für das große Engagement gab es einen Abschluss im Feuerwehrhaus.