Göttelfinger Weihnachtsmarkt lockt viele Besucher ins Kirchgässle / Kindergartenkinder und Jugendkapelle tragen zum Programm bei

Von Peter Morlok

Eutingen-Göttelfingen. Auch die zweite Auflage des "Weihnachtsmarktes" in Göttelfingen wurde zum erwarteten Anziehungspunkt – und das nicht nur für die Göttelfinger.

Obwohl von Weihnachtsmärkten aller Größenordnungen geradezu umzingelt, präsentierte sich die Göttelfinger Variante wieder als das heimelige, feine Märktle, dass von den Bewohnern des Ortes für die Menschen, die hier wohnen, gemacht wurde.

Da waren keine Teppichhändler aus fernen Landen vertreten, fliegende Süßwarenhändler suchte man genauso vergebens wie die obligatorische Flammkuchenbude, denn der vorweihnachtliche Kommerz passte nicht zum Geschehen im Kirchgässle. Und gerade der liebevolle Charme des "Selbstgemachten" brachte wie vor zwei Jahren das Flair der Adventszeit in den Flecken.

Glühwein, Punsch und Kuchen im Glas gab‘s bei den Ministranten, die ihren Stand "verkehrsgünstig" neben der provisorischen Bühne, einer Fläche in der Nähe des Gemeindesaals, aufgebaut hatten. Drinnen im Gemeindesaal bedienten die Mitglieder des Kirchengemeinderats die Besucher, die sich für ein halbes Stündchen aufwärmen wollten, denn am Samstag zog Väterchen Frost übers Land und sorgte mit Minustemperaturen für ideales Glühweinwetter.

Direkt an der Wand des Gemeindehauses fand der Adventsschmuckverkauf statt und die Erlöse aus den drei Ständen der Kirchengemeinde gingen teilweise als Rücklage in den Orgelfonds und der Rest ist für die geplante Aussegnungshalle beim Friedhof bestimmt.

Marschierte man ein paar Meter weiter Richtung Kirche, so luden viele Stände vor und in den geöffneten Scheuern zum Schauen, Staunen und Naschen ein. Kunst, Kruscht, Deko, Selbstgebasteltes und vieles mehr wartete auf die Marktbesucher. Wer einen Weihnachtsbaum für die heimische Stube suchte, brauchte auch nicht lange, bis er das passende Exemplar gefunden hatte. Und für den notwendigen Schmackes, den man benötigt, um das Teil heim oder zum Auto zu tragen, konnte man mit einer Wurst vom Grill sorgen.

Die Jugendfeuerwehr grillte unterhalb der Kirchenmauer Rote und frittierte Pommes und zwischen den Ständen gab es immer wieder eingestreute Programmpunkte. So intonierte das Nikolausduo Dorothea Burtscher und Martin Wally mit Keyboard und Trompete weihnachtliche Weisen. Es war echtes Weihnachtsfeeling, das den Besuchern geboten wurde.

Höhepunkte dieses Marktes waren die Auftritte der Kindergartenkinder und der Jugendkapelle sowie der Besuch vom Nikolaus. Wer von den Kids nach so viel adventszeitlichem Trubel etwas müde war, konnte sich mit Eltern oder Großeltern noch in einer Scheuer Geschichten vorlesen lassen, bevor es mit einem Sack voller wunderbarer Eindrücke nach Hause ging.

Rohrdorfs Ortsvorsteher Rolf Walddörfer war mit Frau und den zwei Enkelkindern ebenfalls in den Nachbarort gefahren, um den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Als er seine Amtskollegin Diana Wally im Gewimmel entdeckte, ging er freudenstrahlend auf sie zu, umarmte sie herzlich und erklärte dies pragmatisch damit: "Wenn’s dieses Jahr schon keinen Streichelzoo gibt, dann bischt halt du dran". Auch so funktioniert das Miteinander der Ortsteile.

Nach Marktende, so gegen 19 Uhr, schlug die Untergrundgruppe "Schwarze Tulpe" zu. Im gemütlichen Waschhäusle servierten sie den durchgefrorenen Helfern und den Marktbesuchern, die bis zum Schluss nicht von ihrem Weihnachtsmärktle trennen konnten, eine hausgemachte Gulaschsuppe und einen Schoppen Glühwein.

Die Busse aus aller Herren Länder, die Egbert Badey bei der Premiere vor zwei Jahren voraussagte, blieben zwar aus, aber viel mehr Leute hätten auch nicht ins Kirchgässle gepasst, denn auch der zweite Göttelfinger Weihnachtsmarkt war der Besuchermagnet schlechthin.