Beim Ferienprogramm in Göttelfingen durften die Kinder Das Tanzbein schwingen. Foto: Morlok

Beim Tanzworkshop in der Korntalhalle wird rasch eine Choreografie einstudiert / Eltern spenden reichlich Applaus

Von Peter Morlok

Eutingen-Göttelfingen. "Dance, Dance, Dance…" stand als Überschrift über dem Workshop, den die Bewegungstherapeutin Tanja Kieferle beim Ferienprogramm anbot.

18 Tänzerinnen im Alter zwischen sieben und zehn Jahren – die Jungs machen anscheinend bei so was nicht mit – aus der Gesamtgemeinde sowie aus Bierlingen trafen sich in der Korntalhalle, um Schritte für ihre erste gemeinsame Choreografie einzustudieren.

"Welcome to my House" des US-amerikanischen Rappers Flo Rida diente als musikalische Basis. Coole Bass Booster, temporeiche Hip-Hop-Moves und rhythmischer Druck nach vorne verschmelzen in diesem topaktuellen Song und bieten sich für eine schnell zu lernende Einsteiger-Performance an. Unterstützt wurde Tanja Kieferle von fünf Mädels aus ihrer Formation "Dance and Fun for Girls", an deren Bewegungen sich der Nachwuchs ebenfalls orientieren konnte.

Los ging es mit Aufwärmübungen. Hier nutzte die Trainerin geschickt unterschiedliche Musikstile. Zum einen, um zu sehen, wo die Kinder hinsichtlich ihres Takt- und Bewegungsgefühls stehen und zum anderen, um schon kleine Schrittfolgen, die man später in der großen Choreo wiederfand, schon mal – sozusagen Schritt für Schritt – einzuüben. Wie bei der Turnsafari wurde auch so spielerisch mit Funktionsgymnastik der gesamte Muskelapparat auf Betriebstemperatur gebracht.

"Ey, das ist ja babyleicht", monierte eine der Tanzeleven bei den ersten Schritten, musste dann aber beim Blick in den großen Spiegel feststellen, dass das, was sie da an tänzerischem Output brachte, noch nicht gut genug war. Ab sofort war das Thema "Babyleicht" vergessen und die Konzentration lag auf den Schrittfolgen, den Beinen und den Armen und vor allem auf dem Rhythmus des Songs.

Jede Sportart hat halt ihre eigene Sprache

Damit alle Mädchen einen roten Faden in die Hände bekamen, an dem sie sich bis zur Galaaufführung vor den Mamas und Papas, die zum Abschluss des Vormittags eingeladen waren, entlang hangeln konnten, wurden die einzelnen Segmente des Tanzes in Begriffe wie "Kaugummi" oder "Tasche leer, Tasche voll" und dem "Haus" unterteilt. "Beim House (Haus) da müsst ihr euch groß wie ein Haus machen und so fest wie eine Mauer stehen", gab‘s die Anweisung von der Tanja, die auch riet, ganz am Schluss irgendeine besondere Geste zu machen. Bei der Fernsehsendung "Popstar" nannte die Choreografin diesen Schluss "eine dynamische Attitüde nach vorne". Jede Sportart hat halt ihre eigene Sprache.

Zwischen den Übungsphasen gab es für die Stars von Morgen Erholungspausen, die sie nutzten, um in der Halle herumzurennen und den Kopf frei zu bekommen von House, Kaugummi und leeren oder vollen Taschen. Quasi zur Erholung vom Rumrennen und der großen "Welcome to my House"-Aufführung wurden als Cool Down Bewegungen zum Song "Firestone" einstudiert.

Dann war es endlich soweit. Kurz nach 12 Uhr kamen die Eltern vorbei. Bevor man sich auf den Heimweg machte, durften die Kinder zeigen, was sie drauf haben. Am Ende ihrer Vorführung gab es so viel Applaus, dass sie eine Zugabe geben mussten, bevor sie nach "Firestone" stolz und zufrieden nach Hause gefahren wurden.

Für die Kinder waren es abwechslungsreiche zweieinhalb Stunden und neben dem Spaß kam fast unbemerkt die soziale Komponente hinzu. Es war das gemeinschaftliche Erlebnis, einen Tanz im Einklang mit den Bewegungen des Kindes zu tanzen, das neben einem stand.