Fragen zur Eutinger Kommunalpolitik, zum Bahnhaltepunkt Nord, zur B 14 oder zum Pflegeheim richteten die Eutinger Senioren an Gemeinderat Sebastian Lazar (links). Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Gemeinderatsmitglied Sebastian Lazar stellt sich den Fragen älterer Einwohner von Eutingen

Der Gemeinderat Sebastian Lazar hat sich am Donnerstag den Fragen der Eutinger Senioren gestellt. Eine Premiere beim Seniorentreffen: Noch nie sei ein Gemeinderatsmitglied zu Besuch gewesen, so die Besucher und löcherten Lazar mit Fragen.

Eutingen. Wo kommt die neue Postfiliale hin? Wann wird der Bahnhaltepunkt Nord umgesetzt? Gibt es mit dem geplanten Pflegeheim betreutes Wohnen in Eutingen?

Gemeinderat Sebastian Lazar wusste auf viele Fragen der Senioren eine Antwort und erklärte ihnen den Stand der kommunalpolitischen Entscheidungsfindung.

Das Pflegeheim auf dem bisherigen Sportgelände befinde sich aktuell noch in der Prüfungsphase und könnte ab Herbst gebaut werden. Rund 60 Personen sollen dort von etwa 40 Mitarbeitern rundum betreut werden. "Woher kriegt man die Leute?", wollte ein Senior wissen, der sich an eine Umfrage aus den 1960er- oder 70er-Jahren, erinnerte.

Lärmproblem an der B 14

Damals habe man unter rund 280 Eutingern nachgefragt, ob sie aus der Automobilindustrie beruflich wieder nach Eutingen wechseln würden. Vier Eutinger hätten sich bereit erklärt, das zu wagen, so der Senior. Mit Pflegefachkräften sähe es nicht besser aus, meinte er. Lazar gab zu, dass ihn diese Frage auch beschäftigt habe. Der private Betreiber meinte seinen Angaben zufolge jedoch, dass er die Pflegekräfte über Ausschreibungen erhalten würde. Eutingen komme zugute, dass es verkehrstechnisch gut angebunden sei.

Die B 14 direkt durch den Ort sehen die Senioren aber nicht nur als Segen an, vor allem die direkten Anwohner regten eine Diskussion an. Sie fragten nach, was sich in Sachen Umfahrung tut. Lazar meinte: "Eine Umfahrung wird es nicht so schnell geben." Die Antwort reichte den Senioren nicht, die zudem die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer für Teile der B 14 kritisierten. "Wer am Blitzer wohnt, der hat einen ständigen Lärmpegel", ärgerte sich eine Seniorin, die sich durchgehend Tempo 30 wünschte. Zudem merkte sie an, dass mehr Blitzer im Ort stehen sollten. Lazar erklärte, dass die Gemeinde Eutingen durchgehend Tempo 30 beantragt, aber nicht erhalten habe. Auf den positiven Bescheid warte man noch. Die gewünschten Blitzer seien mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden, über den aber nicht Eutingen, sondern ein Zusammenschluss von Gemeinden mit der Stadt Horb entscheiden müsste.

Banhaltepunkt braucht Zeit

Abwarten sei auch beim Bahnhaltepunkt Nord angesagt. Das Eisenbahn-Bundesamt nehme eine Bearbeitungszeit von 12 bis 18 Monaten in Anspruch. Somit müssten auch der geplante Radweg und die Erneuerung der Kreisstraße zwischen Eutingen und Göttelfingen weiter aufgeschoben werden. Gut sehe es dagegen bei der Kinderbetreuung aus, denn nur wenige Plätze seien frei. "Erste Stimmen werden laut: Wann baut ihr an? Doch wir haben an der Schule gesehen, dass solche Entscheidungen Zeit brauchen", erklärte Lazar.

Die neuen Baugebiete, wie "Stützen" in Eutingen, seien gut angenommen worden. Nun überlege man, wo ein weiteres Neubaugebiet entstehen könnte. Die Eutinger fragten nach, ob der innere und der äußere Steinweg in Frage kommen könnten. Der 25-jährige Gemeinderat schlug das Bolzgelände bei den Kindergärten vor.

Er kündigte den Senioren an, dass sich der Gemeinderat nächste Woche mit der Aufstockung der Eutinger "Linde" beschäftigen wird. Der Eigentümer wünscht sich demnach einen vierten Stock. "Ich hab mir dazu noch kein Urteil gebildet", sagte Lazar. Er wolle zunächst alle Seiten hören.

Ein weiteres aktuelles Thema im Gemeinderat sei der Kirchturm in Eutingen, der saniert werden müsse. Es gehe auch darum, wie viel Geld die Gemeinde dafür zur Verfügung stelle. Ein großes Thema beim Seniorentreffen war auch der geplante Verbrauchermarkt, der laut Lazar einen Bäcker enthalten soll.

Nach der Fragerunde dankte Renate Müller dem Gemeinderat Lazar im Namen ihres Teams und ihrer Senioren für die Auskünfte und Erklärungen.