Auch die Crazy Stork Company packt beim Projekt auf dem NABU-Gelände an / Auch ein Ausflug ins Eutinger Täle ist drin

Von Alexandra Feinler

Eutingen. Das Fundament ist gegossen und Teile des Windrads haben schon Form angenommen. Die Kooperation aus Crossing Borders Stuttgart und der Crazy Stork Company der NABU-Gruppe Eutingen trägt Früchte.

So kann am Samstag gegen 11 Uhr das neue Windrad hinter dem Wachhäusle präsentiert werden. Es wird gehämmert, geflext und besprochen. Wer die Tage einen Blick in die Blechhalle auf dem NABU-Gelände wirft, bekommt einiges zu sehen.

Rund 15 Personen erstellen eine Windkraftanlage, die gegen Freitag hinter dem Wachhäusle aufgestellt werden soll. Um dieses Ziel zu verwirklichen, arbeiten das Team – bestehend aus Crazy-Stork-Company- und Crossing Borders-Leuten – eine Woche lang an der Anlage.

Jede der vier Gruppen hat sein Spezialgebiet. Die Holzgruppe kümmert sich um die Flügel des Windrads, eine Gruppe hat das Fundament gelegt und ist nun an der Fertigstellung des Kabelkanals dran. Der Generator wird von einer weiteren Gruppe erstellt und auch mit den Schweißarbeiten hat sich ein Team beschäftigt.

"Es ist toll, wie motiviert alle sind"

Damit jeder Teilnehmer die verschiedenen Aufgaben kennenlernt, wechseln die Gruppenmitglieder durch. "Es ist toll, wie motiviert alle sind und dass sich alle Teilnehmer so gut einbringen", freut sich Pia Heinen. Sie gehört zum Team der Crossing Borders (CBS), die sich als gemeinnütziger studentischer Verein Gedanken über die Umwelt machen. Die CBS kommen aus ganz Deutschland und verbringen eine Woche auf dem NABU-Gelände.

In Zelten und im Wachhäusle untergebracht, haben sie neben der Arbeit am Windrad einiges erlebt: "Wir waren schon im Eutinger Täle und am Blauen Wässerle. Zudem hat es am Sonntag ziemlich gestürmt und im großen Zelt die Stangen durchgebogen", lachen die Teilnehmer. Sie nehmen es locker und das macht auch das praktische Lernen im Umgang mit erneuerbaren Energien aus.

Am Morgen bespricht die Gruppe, wie dem Umweltgedanken Rechnung getragen werden kann und was sie konkret in ihrem Projekt bisher alles geschafft haben. Anschließend folgt ein Rundgang und dann beginnt die Arbeit.

Gestern waren die Eutinger Michael Gsell und Johann Dettling in der Generatorgruppe, wo sie beispielsweise die Generatorbestandteile Stator und Rotor aus Holz-Formen befreien. Zusammen mit den Jungs von Crossing Borders werden Schrauben aus den Holzformen gelockert, was Kraft und Geschick zugleich fordert. "Das macht richtig Spaß", beschreibt Johann Dettling, der gerade die letzte der 22 Schrauben beiseite legt.

Am anderen Tisch bearbeitet Jakob mit dem Stechbeitel ein Stück Holz, das unter anderem von der Universität Stuttgart gesponsert wurde. Die Uni unterstützt das Projekt Windkraftanlage, weil einige ihrer Studenten daran mitwirken, die erneuerbare Energie studieren.

Diese sind zwar zum ersten Mal unter dem Namen Crossing Borders aktiv, haben jedoch schon öfter ähnliches realisiert. So berichtet Pia Heinen von einem Solarauto-Projekt in Montenegro.

Maike Lambarth schaut sich in der Zwischenzeit den bereits fertigen aerodynamischen Holzflügel an, zwei weitere sind noch in der Produktion. Zufrieden sind die sechs Gruppenleiter mit dem Verlauf des Projektes. Wenn alles so gut läuft wie bisher, dann wird das zehn Meter hohe Windrad mit einer Leistung von 800 Watt gegen Ende der Woche fertig gestellt.

Mit der Energie kann die Blechhalle beleuchtet und eine Aufladestation für Pedelecs (Elektrofahrräder) betrieben werden. Interessierte sind zur Eröffnung am Samstag gegen 11 Uhr auf dem Wachhäusle-Gelände eingeladen.