Fasnet: Wahres Glück: Das erste Mal ein Eierknacker zu sein / "Fasnet bereits mit der Muttermilch aufgesogen"

Eutingen. Der närrische Aufgalopp ist vorbei, mit dem heutigen Schmotzigen geht es bis Dienstag in die Vollen. Ob die Zunftmeister der vier Ortsteile gerüstet sind – und vieles mehr–, geben sie im Schwarzwälder Bote preis.  

Worauf freuen Sie sich diese Fasnet am meisten?

Stefan Rüth und Thorsten Weiß (Narrenzunft Eutingen): Wir, Stefan Rüth und Thorsten Weiß, als neu gewählte Zunftmeister der Narrenzunft Eutingen, freuen uns, dass wir gemeinsam die Eutinger Narren durch die Fasnet führen dürfen. Besondere Highlights für uns sind unsere eigenen Veranstaltungen, die wir ohne die super Zusammenarbeit unserer Mitglieder und den Rückhalt unserer Ehefrauen nicht stemmen könnten. Daher gilt: "NZE – Eidenger Fasnet isch so schee". Pascal Schmitt (Bettschoner Weitingen): Auf die Fasnet im eigenen Flecken. Unseren Kappenabend am Freitag, den großen Zunftball am Samstag und natürlich auf unseren bunten, mit vielen tollen Laufgruppen, Motivwagen und Gastzünften gespickten Umzug am Fasnetssonntag. Conny Kern (Mohopser Göttelfingen): Ich freue mich alle Jahre wieder aufs Neue, meine Narren und die Narren der anderen Vereine zu sehen, mit ihnen zu feiern und das Brauchtum "Fasnet"  in unserem Ländle vorzuleben und weiterzutragen. Zudem freue ich mich auf viele närrische Stunden, mit bekannten und neuen Gesichtern, auf die Fasnets-Freundschaften, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben oder sich neu bilden, und vor allem auf die Narren, die man das ganze Jahr nicht oder nur wenig sieht. Manuel Mäder (Eierknacker Rohrdorf): Das Ereignis, auf das ich mich am meisten gefreut habe in diesem Jahr, haben wir schon hinter uns – unser 40-jähriges Jubiläum. Als das vorbei war, war meine größte Freude, dass viel Stress abgefallen ist, und dass jetzt die Zeit des Genießens angebrochen ist. Es kann nur noch gefeiert werden – ohne viele Sachen im Kopf, die noch organisiert werden müssen.  

Wann hat Sie der Fasnetsvirus gepackt?

Pascal Schmitt: Ich hab die Fasnet, wie man so schön sagt, bereits mit der Muttermilch aufgesogen. Schon als Kinder hatten wir unsere eigene Motivwagen auf einem Leiterwagen. In Weitingen ist es fast unmöglich, sich dem Sog der Fasnet zu entziehen. Das ist auch gut so. Conny Kern: Den Fasnetsvirus hab ich schon in die Wiege gelegt bekommen. Mein Vater war Gründungsmitglied der Narrengilde Göttelfingen und ich dabei, seit ich laufen kann. Den Clownvirus hab ich als Kind mitbekommen, dann war ich über zehn Jahre als Garde-Mädle dabei und im Narrenrat-Häs sieht man mich nun schon seit über 25 Jahren. Wie man sieht: Der Virus lässt einen oder mich nicht los. Stefan Rüth und Thorsten Weiß: Wir sind beide schon seit dem Kindergartenalter im Fasnetsfieber. Manuel Mäder: Da ich nicht aus einer närrischen Familie heraus komme, war ich selber nicht schon als Kind in die Fasnet integriert. Ich kam deshalb erst im frühen Erwachsenenalter zur Fasnet, als mich meine Wege nach Rohrdorf verschlagen haben. Dafür dann schnell umso intensiver.  

Was war Ihr schönstes Erlebnis an der Fasnet?

Manuel Mäder: Da gab es mittlerweile so viele Momente, dass ich spontan nicht dieses eine Schlüsselerlebnis benennen könnte. Was aber sicherlich toll war, war der Moment, an dem ich zum ersten Mal mein Eierknackerhäs damals anziehen durfte, als ich mich Anfang der 2000er-Jahre der Zunft angeschlossen habe. Stefan Rüth und Thorsten Weiß: Das Schönste für jeden von uns war die Zeit als Eutinger Prinz. Bei Stefan im Jahr 2002 als Prinzenpaar mit Frau Birgitt und bei Thorsten im Jahr 2004 als Prinzenpaar mit Frau Sabrina. Pascal Schmitt: Als wir Narren vergangenes Jahr am Schmotzigen Donnerstag zum ersten Mal die Tagespflege, Haus Lebensquell, besuchen durften. Die Freude und das Glück in den Gesichtern der Senioren – dabei war auch eine über 100 Jahre alte Frau – werde ich nie vergessen. Auch die Gastfreundschaft, mit der wir in diesem Haus empfangen wurden, war überwältigend. Conny Kern: Da gibt es nicht nur eines zu nennen. Es sind vielmehr immer wieder die spontanen Dinge oder Ereignisse, die die Fasnet mit sich bringt oder die Erlebnisse, die auch nur an der Fasnet geschehen. Vieles geschieht sehr spontan, vor allem wenn man flexibel bleibt und offen für Neues ist. Das macht das Paket Fasnet dann aus. Ich wünsch Älle a glückselige Fasnet. Narri-Narro, Göttelfinger Mohopser – se hopset no.