In eine komplett andere Welt wird Larissa Novák demnächst eintauchen. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Larissa Novák verbringt ein soziales Jahr in Bolivien / Erfahrungen in Brasilien gesammelt

Eutingen-Göttelfingen. Ob Straßenkinder betreuen, im Altersheim aushelfen oder im Alltag einer Schule mitwirken: Für viele Abiturienten werden diese Realitäten nach dem Abitur durch ein freiwilliges soziales Jahr zur eigenen. So auch für Larissa Novák (19) aus Göttelfingen – allerdings in einer komplett anderen Form. Sie wird ab Juli in einer Einrichtung für junge Erwachsene mit geistiger und körperlicher Behinderung in Cochabamba, Bolivien, mitarbeiten.

Bereits während ihrer Schulzeit begann Larissa Novák, sich für soziale Arbeit und den Austausch verschiedener Kulturen zu interessieren. 2012/2013 trat sie einen Schüleraustausch nach Brasilien an, bei welchem sie mit einer anderen Kultur umzugehen lernte und so die brasilianisch-deutschen Verbindungen stärkte. Neben ihrem dortigen Schulbesuch begann Larissa auch bei sozialen und kirchlichen Projekten auf dem anderen Kontinent mitzuwirken. Zurück in Deutschland übernahm sie eine Rolle im Schülermitmachtheater des Eugen-Bolz-Gymnasiums Rottenburg gegen Mobbing. Neben Theater, Tanz und Gesang bereitet ihr aber auch die Arbeit mit Kindern als Nachhilfelehrerin viel Freude – ganz nach ihrer Überzeugung, dass Bildung ein wichtiger Grundstein für ein gelingendes Leben ist.

Über das Bistum Aachen und die Organisation Bolivien-Brücke wird Larissa Novák ab diesem Sommer in dem Projekt "Schule für sportliche Integration, künstlerischen Körperausdruck und Berufstraining", kurz genannt EIFODEC, in Bolivien tätig sein. Dort wird sie junge Menschen mit Behinderung über Sport, Theater, Tanz, Kunst und berufsvorbereitende Trainings – auch in ihrem Selbstbewusstsein – mithelfen zu fördern, dass sie sich ins Berufsleben integrieren können.

"Auch wenn ich weiß, dass es nicht immer ein Zuckerschlecken wird, so möchte ich dennoch meinen Teil dazu beitragen ein kleines bisschen Freude, Lachen und Verständnis für das ›anders sein‹ in die Welt hinaus zu tragen. Ich möchte daran mitwirken, dass die Situation der Menschen mit Behinderung in Bolivien besser wird und sie nicht einfach von der Gesellschaft ignoriert werden wie bisher": Mit dieser Aussage schildert Larissa Novák die schwierige Lage der Behinderten in Bolivien, welche kaum Unterstützung vom Staat erhalten und auch von der Gesellschaft versteckt werden.

Durch ihre aktive Mithilfe bei EIFODEC wird die Abiturientin versuchen, vor Ort etwas mehr Toleranz für diese Arbeit zu fördern. "Denn jeder verdient ein lebenswertes Leben."

Durch einen solchen Freiwilligendienst ermöglicht das Bistum Aachen und Bolivien-Brücke jungen Menschen, sich mit anderen Lebensgewohnheiten auseinander zu setzen und andere Kulturen und Menschen kennen zu lernen. Denn wie Larissa Novák sagt, wird das Leben erst durch die Brücken, die Begegnungen bauen, wirklich.

Weitere Informationen: www.bolivien-bruecke.de