Conny Conrad hat als "Reigschmeckter" schon einiges erlebt

Von Martin Dold

"Eutingen-Weitingen. Der Bach plätschert, die Landschaft lädt zum Genießen ein: In der Weitinger Sommerhalde fühlt sich Conny Conrad seit elf Jahren heimisch. Das ist Balsam für die Seele", sagt der Musiker über seine nicht mehr ganz so neue Heimat. Da er in seinem Leben bereits 13 Mal umgezogen ist, weiß er, was er am Gäu hat. Mit Eutingen fühlt er sich inzwischen derart verbunden, dass er aus Anlass des 40-jährigen Bestehens die Hymne "Eutingen im Gäu" komponiert hat. Die Uraufführung beim Gemeindejubiläum sei wunderbar angekommen.

Beim Blick auf die rauschenden Tannen wird Conrad fast schon etwas wehmütig: Einiges sei hier angepackt worden, beispielsweise wurde zwei Mal "Weitingen rockt" ausgerichtet und auch "Rock For Your Children" habe hier seine Ursprünge gehabt.

Als "Reigschmeckter" hat er so manch einen Eindruck der Menschen hier gewonnen. Seine Frau und er hätten sich von Anfang an entschieden, unter die Leute zu gehen und mit ihnen in Kontakt zu kommen.

Die Vorteile zeigten sich schnell: Die beiden lernten neue Freunde kennen und nahmen am sozialen Leben teil. Die Kehrseite der Medaille: Zum Teil werde das, was er mache, ignoriert oder gar versucht, lächerlich zu machen. "Warum und was genau ich mache, interessiert diese Leute oft nicht. Sie sehen mich fast wie einen Weitinger Klatschstar. Darüber muss ich schmunzeln", sagt der Musiker. Zudem gebe es relativ wenige Anfragen aus der eigenen Gemeinde.

Doch es gibt auch andere Beispiele, so spielt die Musikkapelle Eutingen die "Europeana", Conrads Europa-Hymne. Roland Raible sagt, dass Conrad den Namen Weitingens in die Welt hinaus trage.

Und dann packt er noch einen aus: Conrad will beim Eurovision Song Contest 2016 mitmachen. Getreu dem Motto "Es muss nicht immer Ralph Siegel sein", plant er unter "Conny Conrad And Friends" seine Teilnahme mit einem bombastischen Pop-Rock-Werk.