Studie sieht keine weitere Belastung durch Containerterminal / Schwierige Anbindung

Von Martin Dold

Eutingen. In der Diskussion über die mögliche Einrichtung meldet sich Bürgermeister Armin Jöchle zu Wort. Er informierte die Gemeinderäte in einem Schreiben, das dem "Schwarzwälder Bote" vorliegt, über den aktuellen Stand.

"Infoveranstaltung bewusst schon früh"

"Die Bürgerinformationsveranstaltung", schreibt Jöchle, "fand bewusst zu einem frühen Zeitpunkt statt, bei dem nicht alle Daten in einer aussagekräftigen Form vorlagen. Wir wollten damit die Bürgerschaft frühzeitig in den Meinungsbildungsprozess einbinden. In der Informationsveranstaltung wurde bereits erwähnt, dass die Daten, die für eine sachgerechte Entscheidung und Beantwortung der Fragen aus der Bürgerschaft notwendig sind, noch erhoben werden sollen. Über die zwischenzeitlich vorliegenden Daten darf ich Sie mit den beigefügten Unterlagen auf den aktuellen Stand der Dinge bringen können".

Insbesondere dreht sich Jöchles Schreiben um die Frage, ob die Hochbrücke Horb für die Ortsdurchfahrt Eutingen mehr oder weniger Verkehr bringt. Das Verkehrsplanungsbüro, welches auch schon die Verkehrsuntersuchung für die Gemeinde Eutingen im Jahr 2008 und für die Neckartalbrücke in Horb gemacht hat, kommt laut Jöchle zu dem Ergebnis, dass die Lkw-Belastung mit dem Bau der Hochbrücke sich um 120 Lkw reduziert. Insgesamt soll die Hochbrücke Eutingen eine Verkehrsentlastung von etwa zehn Prozent bringen. Die jüngst gegründete Bürgerinitiative hingegen befürchtet, dass sich mit dem Containerterminal insbesondere der Lkw-Verkehr aus Richtung Süden verstärken würde, sobald die Hochbrücke steht.

Jöchle weiter: "Im Falle einer Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h würde sich der Schwerverkehr im Falle des Baus der Hochbrücke um weitere 100 Lkw in Eutingen reduzieren".

Die Firma Metrans habe mit der IHK und der Nagolder Spedition Kußmaul noch einmal eine eigene, genauere Potenzialerhebung vorgenommen. Diese zeigt auf, woher die Lastwagen kommen. Hieß es in der Studie des Landes, dass diese vor allem aus Richtung Esslingen, Böblingen, Göppingen und Reutlingen kommen sollen, ergibt sich nun ein anderes – und deutlich realistischeres – Bild.

Großteil kommt aus südlichen Landkreisen

So kommen laut Berechnung von Metrans 32,6 Prozent der Lkws aus dem Kreis Böblingen, 14,6 Prozent aus dem Kreis Villingen-Schwenningen, 9,9 Prozent aus dem Kreis Freudenstadt, 9,6 Prozent aus dem Kreis Calw, 5,4 Prozent aus dem Zollernalbkreis, 5,3 Prozent aus dem Kreis Konstanz, 4,5 Prozent aus dem Kreis Tuttlingen, 3,9 Prozent aus dem Kreis Sigmaringen, 2,9 Prozent aus dem Kreis Tübingen und 1,8 Prozent aus dem Kreis Rottweil.

Auch die Frage der Verkehrsanbindung des Terminals spricht Jöchle an. So ist die angedachte Lösung über einen Kreisverkehr an die B 14 schwierig. "Gegen diese Lösung sprechen die geringen Verkehrszahlen zum Umladeplatz, die topografischen Verhältnisse und der Flächenverbrauch. Nach dem Gespräch im Verkehrsministerium wird nun ein zweiter Anschluss an die Landesstraße favorisiert." Diese Lösung müsse nun von einem Verkehrsplaner überprüft werden und bis zur Bürgerinformationsveranstaltung am 20. Mai noch nicht vorliegen, sondern Mitte Juni vorgestellt.

"Bis dahin wollen wir allen anderen aufgeworfenen Fragen aus der ersten Infoveranstaltung und den Leserbriefen nachgehen", verspricht Jöchle. "Von unserem Angebot, sich im Rathaus näher informieren zu lassen, wurde kein Gebrauch gemacht. Lediglich ein Anlieger der B 14 hat seine berechtigten Sorgen einer möglichen weiteren Verkehrsbelastung vorgetragen."