Sie haben große Bedenken gegen den Containerterminal (von links): Michael Platz, Edgar Müller, Jens Eggert und Ralf Kramer. Foto: Mergel Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerinitiative "Nein zum Railport Eutingen" gegründet / Informationsveranstaltung am 9. Mai im Kleintierzüchterheim

Von Martin Dold

Eutingen. Jetzt bleibt es nicht mehr bei Leserbriefen gegen den Containerterminal am Neuen Bahnhof: Die Bürgerinitiative "Nein zum Railport Eutingen" hat sich gegründet.

"Wir sehen durchaus den ökologischen Nutzen, den der kombinierte Verkehr Schiene-Straße hat", sagt Michael Platz, einer der Initiatoren der neu gegründeten Bürgerinitiative "Nein zum Railport Eutingen". "Aber Eutingen ist kein geeigneter Standort für einen Railport. Dafür gibt es gute Gründe und die möchten wir allen Bürgern der Gesamtgemeinde Eutingen nahe bringen. Die Auswirkungen eines Railports betreffen uns alle. Deshalb müssen wir auf der Basis von verlässlichen Informationen entscheiden, ob wir so einen Railport in unserem Ort haben wollen – oder nicht."

Gründungsmitglieder der Bürgerinitiative "Nein zum Railport Eutingen" sind Michael Platz, Ralf Kramer, Jens Eggert, Edgar Müller und Leo Mergel. "Jeder, der uns aktiv unterstützen will, ist herzlich willkommen", teilt die Initiative mit. Ansprechpartner für Interessenten an der Bürgerinitiative ist Ralf Kramer, Kontakt per E-Mail an ralfkramer65@gmail.com oder Telefon 07459/82 07 (ab 16.30 Uhr).

Das Hauptargument der Gegner: Wenn die Horber Hochbrücke erst einmal stehe, fahre der LKW-Verkehr aus Richtung Rottweil, Sulz und Villingen-Schwenningen über eben diese und danach dann durch Eutingen. Der ohnehin schon stark belastete Ort erhalte dann noch mehr LKW-Verkehr. "Schon jetzt braucht man nicht viel länger, wenn man nach der Autobahnabfahrt den Weg durch Horb wählt", sagt Ralf Kramer auf Anfrage. Wenn die Hochbrücke stehe, sei dieser Weg kürzer und schneller. "Und dann haben wir in Eutingen ein massives Problem", schiebt Kramer nach.

Zudem würde bei noch mehr Verkehr auch anderweitig unter die Räder kommen: Der geplante Einkaufsmarkt am Sportplatzgelände hätte laut Kramer ein Problem. "Wer quält sich dann noch aus der Siedlung durch den Verkehr über die B 14?", fragt er sich. Er mutmaßt, dass dann viele Menschen gleich nach Hochdorf zum Einkaufen fahren – und Eutingen wieder in die Röhre schaut.

Das letzte Wort hat aber der Gemeinderat, der sich bislang überwiegend positiv zu dem Containerterminal geäußert hat. Ein Gemeinderat, sagt Kramer, habe bereits ausgedrückt, dass er durch die Vielzahl der Leserbriefe beeindruckt sei – auch weil Leute dabei seien, von denen man es nicht erwartet habe.

Es habe immer geheißen "Nicht gegen den Willen der Bürger". "Nun muss das an die große Glocke", legt er nach, damit der Wille der Bürger zum Ausdruck komme und der Gemeinderat dann entscheiden könne.

Schon bei der Infoveranstaltung zum Projekt habe es viele Stimmen gegen das Projekt gegeben. Nun habe sich ein Stamm zusammen gefunden, um etwas zu machen. "Wir müssen alle an den Tisch holen, damit das nicht kommt", betont Kramer.

Zurzeit arbeiten die Mitglieder der Bürgerinitiative an der Vorbereitung einer Bürger-Informationsveranstaltung, die am Samstag, 9. Mai, um 19 Uhr im Kleintierzüchterheim stattfinden wird.

"Bei der Versammlung werden wir die Argumente präsentieren, die unserer Meinung nach eindeutig gegen einen Railport in Eutingen sprechen" sagt Platz. "Bei der Bürgerversammlung der Gemeinde wurden die Auswirkungen des Railports von den Interessenvertretern als geringfügig dargestellt. Wir sehen das anders und möchten dies aufzeigen. Danach hat jeder die Möglichkeit, sich seine eigene Meinung zu bilden."

Wer möchte, kann sich nach der Versammlung in eine Unterschriftenliste eintragen, um sein persönliches "Nein zum Railport Eutingen" zum Ausdruck zu bringen.

"In jedem Falle geht es hier um eine entscheidende Weichenstellung für die Zukunft der Gesamtgemeinde Eutingen. Jeder Bürger ist aufgerufen, seinen Beitrag hierfür zu leisten", teilen die Gegner des Containerterminals mit.