Hubert Akermann stellte den Bären seinen "Resonanzkörper" zur Verfügung. Fotos: Feinler Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: In der Eutinger Halle wird an der Fasnet Klartext geredet

Eutingen (af). Das Geld aus "Armins Geldkassette" wird für die Eutinger Narrenzunft verprasst, schworen deren Zunftmeister Stefan Rüth und Thorsten Weiß am Schmotzigen in der Halle. Dass die Akteure dieses verdient hatten, zeigten sie mit Witz und viel Akrobatik.

Das Vorstandsduo hatte gleich nach dem Einmarsch mit ihren Narren und den gefangen genommenen Gemeinderäten eine Idee: Die Eutinger Halle muss saniert werden. "Dia macha mer platt mit am ganza Krempel, ond bauet an reachta Narratempel." Die "Ondre Bar" sei ein Kulturerbe, immerhin habe jeder Eutinger schon einmal einen "rechta Affa" in dieser gehabt. Das konnten Prinzessin Diana und Prinz Joachim vom Hohen Berg nur bestätigen und meinten: "Onsere Eidenga Bar, dia muss m’r oifach kenna."

"Schultes" Armin Jöchle versuchte sich noch zu wehren und bezeichnete die Absichten der Narren als "alta Huat" und Kaffeekränzchen. Zur Beeinflussung dieser machte er Werbung für seine 30er-Zone durch Eutingen, die den Anwohnern mehr Ruhe und Sicherheit bringen sollte. Jedoch vergaßen die Narren nicht seine ersten Worte: "Jetzt guckets a, Prinzessin mit ihrem Ma. Prinzenpaar sagen sie dazu, der Mann von ›Aker‹ und sei ›Kuh‹."

Auch die Rohrdorfer schienen enttäuscht, als ihr Radweg zum Sportgelände im "Investitionsstau" feststeckte. Der Bürgermeister bekomme von Prinz Joachim "Aki" einen Spaten gestellt und könne in seiner Freizeit für den Kunstrasen buddeln, schlugen die Narren vor.

Am Spruch von Moderatoren Oliver "Gas" Kramer und Raimund "Saimen" Sattler hielten sich auch einige kommende Akteure: "Wir haben keine Mittel mehr, dann fahren wir ans Mittelmeer." Weit fahren mussten die Besucher nicht, denn die Prinzengarde mit ihrem Marsch- und Showtanz erlebten sie direkt auf der Bühne. Dagegen hoben die Stolperschwänzle mit ihrem Showtanz zum Thema "Fliegen" regelrecht ab.

Lärmgutachten für den "Sportablauf"

Büttel Jochen Krespach zeigte auf, dass Eutingen im Zuge des Kunstrasens und des Seniorenstifts ein Lärmgutachten für den "Sportablauf" bräuchte. Sportler aus der Familie Pusch würden an die 50 Dezibel heran kommen, weshalb die Zuschauer Stoffhandschuhe zur Verminderung des Klatschlärms tragen müssten. Ebenso müssten Gasmasken aufgesetzt werden, die lautes Lachen oder Schreie schlucken würden.

Ihm fiel auch auf, dass der Weitinger Ramazotti-Club am Gemeindejubiläum Schnaps für das Weitinger Dorf-WC verkauft hätte. Mit Klaus "Django" Sökler hätten sie einen guten Sponsor gefunden, der ihnen "zwei Gülleschöpfer vom Laggo" gespendet hätte.

Vielseitig zeigten sich auch die "Schelladralle", die zu den "Streetdralle" wurden und allerlei Rhythmusgestalten mitwirken ließen. Noch immer keine Idee für ihren Auftritt hatten die Teufel, für die Dominik Rakoczy, Michael Köhn und Tobias Plaz mit ihren Stehlampen (Marvin Stark und Tobias Rüth) etwas suchten. So manche Tat und so manches Missgeschick enthüllten sie mit ihren Videos.

Premiere feierten die "Resonanzkörper" der Bären mit den Akteuren Hubert Akermann, Marc Creuzberger, Alexander Grüninger, Hendrik Geraldy und Jürgen Schmid. Dabei wurden die "Astralkörper" so lange mit der Hand bearbeitet, bis sie rot glänzten. Unter dem Motto der Minions stellten bewegliche Bananen die Bühnendekoration dar.

Der Sportverein Eutingen machte mit seiner "41 Jahre Eutingen im Gäu"-Show den Abschluss. Als Bürgermeister Jöchle (Daniel Neuss), Ansager Stefan Kramer, Werner "Die Platine" Odermatt und Andreas Gabalier sowie Team traten die SVE-Mitglieder auf.

Der ausgeliehene Ansager Martin Kramer in seiner Rolle als George Michael und seine männliche Assistentin Tiffany (Daniel Müller) brachten die Besucher mit ihrer "Conny Conrad-Sonderedition" zum Lachen. Das Sonderpaket der CDs sollte an Helga Jöchle, die Frau des Bürgermeisters, verkauft werden, die nicht zu Wort kommen durfte.

Wie Integration von "Udo", "Unserem dummen Ossi", funktionieren kann, zeigte Dr. Jürgen Oberle (Sebastian Lazar). Der "Ossi" Renée (Hansi Seefried) wurde als "Arbeitsloser und Nichtdeutschsprechender" dargestellt. Um diesen zu integrieren, hätte Dr. Jürgen Oberle (Sebastian Lazar) bei Bürgermeister Jöchle angerufen, um den fähigsten Ausbilder in der Gemeinde gebeten und Hans-Peter Gsell erhalten. Um 7 Uhr wäre Arbeitsbeginn gewesen. Gegen 11.30 Uhr wäre Renée erschienen und hätte bis fünf vor 12 Uhr auf den Gemeindemitarbeiter gewartet, der mit ihm dann gleich Mittagspause gemacht hätte. Die Besucher klatschten laut Beifall.

Nach dem Pfarrer- und Doktor-Auftritt hatten die beiden ihr Konzept umgeschrieben und dieses mit der Ossi-Nummer erneuert, wofür sie viel Applaus erhielten. Mit den "Achertälern" ließen die Besucher in der Narrenhalle ihren Schmo-DO ausklingen.