Die Zufahrt an der B 14 beim Frachtzentrum wird saniert (orange), dazu wird eine provisorische Zufahrt als Einbahnstraße angelegt (blau). Foto: Gauss + Lörcher

Belagsarbeiten beim Frachtzentrum. Anwohner wollen Pflastersteine wegen Geräuschpegel loswerden.

Eutingen - Nicht wegen der anberaumten Bürgerfragestunde saßen fünf Eutinger am Montagabend im Sitzungssaal des Rathauses, nein, sie interessierten sich dafür, was der Bezirksbeirat in Punkto "Austausch des Pflasterbelags gegen Asphalt in der Bergstraße" meint.

In der Bergstraße, die in den 90er Jahren angelegt wurde, sind zur Verkehrsberuhigung im Einmündungsbereich der B 14, bei der Einmündung zum Paulinenwegle, bei den Parkplätzen im Bereich von der Getränkehandlung Krespach, im Einmündungsbereich des Aschenbergs und Vollmaringer Weg Pflastersteine eingebaut worden. Diese werden im Bereich des Übergangs vom Aschenberg zum Vollmaringer Weg auch als Querungshilfe genutzt, die durch aufgemalte Fußspuren gekennzeichnet ist.

Verkehrsberuhigung ist an sich keine schlechte Sache, doch entsprechen die Pflastersteine nicht mehr den heutigen Anforderungen. Insbesondere die Anwohner beschweren sich bezüglich des hohen Geräuschpegels, der beim Überfahren der Pflasterbeläge entsteht. Außerdem lösen sich die Pflastersteine oder brechen ab.

"Eine Sanierung in diesem Bereich ist somit erforderlich", erklärte Bürgermeister Armin Jöchle dem Bezirksbeirat. Um den Geräuschpegel zu vermindern wird vorgeschlagen, die Pflastersteine an der Engstelle auf Höhe des Gebäudes Bergstraße 23 und im Einmündungsbereich Vollmaringer Weg gegen eine Asphaltdecke auszutauschen. Jöchle betonte, dass er sehr wohl wisse, dass dann noch schneller gefahren wird als sowieso in dieser Tempo 30 Zone, doch appellierte er an die Vernunft der Anwohner und der Eltern, die ihre Kinder dort entlang zur Schule oder in den Kindergarten bringen. Sollte sich der Gemeinderat gegen dieses Baumaßnahme entscheiden, dann sind die Fugen auszubessern. Die Kosten hierfür belaufen sich auf circa 2000 Euro, ansonsten sind 5000 Euro im Haushalt 2017 dafür eingestellt.

Der Idee von Rat Winfried Seele, die Querungshilfe als Zebrastreifen auszuweisen gab Jöchle keine großen Erfolgsaussichten. Eher ist hier schon eine Markierung mit roter Farbe, die ja auch eine gewisse Signalwirkung auf die Autofahrer hat, realistisch.

Ganz oben im Vollmaringer Weg, auf Höhe des Parkplatzes beim Kindergarten St. Georg, weist der Gehweg Risse und Unebenheiten auf. Für Fußgänger und Eltern mit Kinderwagen ist dies eine Gefahrenstelle. Die Sanierung erfolgt auf einer Länge von 43 Meter. In diesem Zusammenhang soll auch ein Leerrohr mitverlegt werden, so eine weitere Info zu geplanten Straßenunterhaltungsmaßnahmen. 2000 Euro soll diese Maßnahme kosten.

Sind dieses beiden Maßnahmen straßenbautechnische Peanuts, so werden die Belagsarbeiten an der Zufahrt zum Frachtzentrum in Eutingen richtig viel Geld kosten. 125 000 Euro hat man im Haushalt 2017 dafür vorgesehen.

Die Zufahrt im Bereich der Einmündung zur B 14 weist erhebliche Schäden auf. Diese setzen sich ungefähr 100 Meter bis zur zweiten Kurve fort. Da das tägliche Verkehrsaufkommen sehr hoch ist, sollte zu der Trag- und Deckschicht eine Binderschicht eingebaut werden. Ein reiner Austausch der Deckschicht ist zu schwach und würde sehr schnell weitere Sanierungen der Asphaltbeläge nach sich ziehen. Da man das Postfrachtzentrum nicht stilllegen kann, würde man die Baumaßnahem in die verkehrsberuhigte Zeit der Sommerferien legen und eine Sperrung der B 14 in dieser Zeit nutzen, betonte Jöchle. Über eine Ersatzfahrbahn, die nach Ende der Arbeiten zurückgebaut wird, würde man den Verkehr an der Baustelle vorbei leiten, so eine weitere Info zu diesem Großprojekt.

Rat Sebastian Lazar bemängelte in diesem Zusammenhang, dass man den geplanten Etat für Straßenunterhaltungsmaßnahmen von 300 000 Euro für 2017 nach gerade mal sechs Wochen fast schon aufgebraucht habe. Er regte an, dass man diese Budgets deckeln und dann tatsächlich auch den Deckel darauf lassen sollte. Aus diesem Grund enthielt er sich bei der Abstimmung zu den drei Projekten, die ansonsten mehrheitlich vom Bezirksbeirat als Empfehlung zur Genehmigung an den Gemeinderat weitergegeben wurden.