Ein dickes Lob vom Minister für die Arbeit des Runden Tisches zur Entwicklungs-Zusammenarbeit im Nordschwarzwald (von links): Hans-Peter Teufel aus Eutingen, der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel und Bundesminister Gerd Müller in Bad Liebenzell Foto: k-w Foto: Schwarzwälder-Bote

Begegnung: Hans-Peter Teufel trifft den Minister wieder

Eutingen/Bad Liebenzell. Diesen Nachmittag in Eutingen hat Gerd Müller offenbar besonders gut in Erinnerung. Als der Bundesminister jetzt in Bad Liebenzell zum zweiten Mal auf Akteure des Runden Tischs Nordschwarzwald zur Entwicklungs-Zusammenarbeit (RuTi) traf, dankte er dem Organisator Hans-Peter Teufel stellvertretend für alle Mitstreiter.

Rückblende: Es war im März 2016, als der Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf Einladung seines Parlamentarischen Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel den Nordschwarzwald besuchte. Damals schlug ihm der hiesige CDU-Bundestagsabgeordnete vor, sich mit den Akteuren vom "Runden Tisch Nordschwarzwald zur Entwicklungszusammenarbeit" (kurz: RuTi) auszutauschen. Das war in Eutingen gewesen.

Bei der Liebenzeller Mission, wo der Unionspolitiker nach einem Jahr unter anderem auch erneut mit mehreren Akteuren in der Entwicklungs-Zusammenarbeit aus dem Nordschwarzwald ins Gespräch kam, dankte er nochmals für die Gastfreundschaft und das Engagement. "Ich habe mich bei ihnen in Eutingen sehr wohl gefühlt", sagte Müller, "es war eine angenehme Gesprächsatmosphäre."

Ein Gebot christlicher Nächstenliebe

In Bad Liebenzell bat der Minister jetzt wiederholt alle Akteure in der Entwicklungs-Zusammenarbeit darum, in ihren Bemühungen um eine faire Welt nicht nachzulassen. Der Einsatz für Schwache sei ein Gebot christlicher Nächstenliebe, so Müller, denn jeder Mensch habe das Recht auf ein würdiges Leben. Den Schwerpunkt seiner Rede bei der Liebenzeller Mission stellte der CSU-Politiker unter die Überschrift "Quo vadis Afrika?" Was auf diesem Kontinent passiere, "kann uns nicht egal sein", betonte Müller.

Ausdrücklich wies er darauf hin, dass der Marshallplan mit Afrika, den Angela Merkel beim G20-Gipfel in Hamburg am Wochenende einbringe, auch die Handschrift des Parlamentarischen Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel trage, der ihn in den Zielen zur Entwicklungspolitik nachhaltig unterstütze. Unter der Kanzlerschaft von Angela Merkel sei der Entwicklungshilfe-Etat verdoppelt worden. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) investiere vor allem in Bildung, Hilfe zur Selbsthilfe, wirkungsvolle Energiekonzepte und habe Korruption sowie Menschenrechtsverletzungen den Kampf angesagt.

"Wir müssen Brücken zwischen Europa und dem afrikanischen Kontinent bauen", sagte Müller, "und wir brauchen ein Fachkräfte-Einwanderungsgesetz." Das bedeute nicht, den afrikanischen Ländern die besten Kräfte zu entziehen. Im Gegenteil: Durch die Rohstoffe dieses Kontinents hätten es die Industrieländer zu Wohlstand gebracht. Jetzt sei es an der Zeit, etwas davon in Form von Wissenstransfer zurückzugeben.

Nur durch Bildung und wirtschaftlichen Aufbau hätten junge Afrikaner Perspektiven in ihrem Land und seien schon gar nicht gezwungen, ihrer Heimat den Rücken zu kehren. "Wir sind die erste Generation, die die Probleme lösen können", unterstrich Müller, denn "eine Welt ohne Hunger ist möglich!"