Derzeit wird in der Weitenburger Straße das Nahwärmenetz erweitert. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder-Bote

Kapitalerhöhung: Derzeit wird der dritte Abschnitt gebaut / Ursprüngliche Deckelung übertroffen

Von Martin Dold

Eutingen-Weitingen. Und wieder einmal erhöht die Gemeinde ihre weitere Beteiligung an der GäuWärme GmbH – und zwar um 72 600 auf nunmehr 222 600 Euro. Hinzu kommt die bei der Gründung geleistete Einlage am Stammkapital von 7500 Euro. Insgesamt ist die Gemeinde zu 30 Prozent an dem Unternehmen beteiligt.

Weit mehr als die Hälfte von Weitingen ist bald abgedeckt

Das sei die dritte Erhöhung des Kapitaleinsatzes, erklärte Bürgermeister Armin Jöchle im Gemeinderat. Diese sei für den dritten Bauabschnitt des Nahwärmenetzes der GäuWärme fällig.

Obwohl Anliegen der Gemeinde transparent behandelt werden sollten, werde man Teile der Diskussion in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung verlegen – da die GäuWärme zu 70 Prozent ein privatwirtschaftliches Unternehmen sei.

Wenn der dritte Abschnitt des Nahwärmenetzes gebaut sei, sei weit mehr als die Hälfte von Weitingen abgedeckt. "Und die Anschlussquote kann sich sehen lassen", sagte Jöchle. Zudem würden Stromkabel verlegt.

Kämmerer Walter Volk ergänzte, dass die Gemeinde derzeit zu 36 Prozent am Unternehmen beteiligt sei, da sie bei der zweiten Kapitalerhöhung mehr einbezahlt habe als die anderen Gesellschafter. Bei der jetzigen Kapitalerhöhung zahle man statt 99 000 nun 72 600 Euro ein, so dass der Anteil danach wieder bei 30 Prozent liege.

Zu der Nahwärme kommen nun aus Strom und Glasfaser hinzu

Hubert Lachenmaier sah kein Problem in der Kapitalerhöhung. "Wir unterstützen das Wachstum im dritten Abschnitt. Das ist wirtschaftlich sinnvoll", meinte er.

Horst Niessner merkte an, dass die anfangs vorgesehene Deckelung der Beteiligung auf 200 000 Euro nun um 22 600 Euro überschritten werde. Die 200 000 Euro, entgegnete Jöchle, seien lediglich für das Nahwärmenetz vorgesehen gewesen. Nun sei aber auch Glasfaser und Strom hinzu gekommen. Das bekomme man nicht billiger.

Winfried Seele fragte sich, ob man im Jahr 2017 wieder Geld nachschießen müsse. Und: "Es wird Jahre dauern, bis das eingesetzte Geld wieder erwirtschaftet ist". Mit dem dritten Abschnitt, sagte Jöchle, habe man im Jahr 2016 viel erreicht.

Denkbar sei, dass die Gemeinde eines Tages das Stromnetz selbst übernehme und so Strom verkaufen könne. Dieser könnte beispielsweise aus dem Solarpark am Bahnhof stammen, der zum Teil ebenfalls im Besitz der Gemeinde ist. Dafür hatte Hubert Lachenmaier nicht viel übrig: "Warum sollten wir in das Stromgeschäft einsteigen, wenn wir keine Ahnung davon haben?", fragte er sich.

Letztendlich stimmte der Gemeinderat der Kapitalerhöhung einstimmig zu.