Auch in diesem Jahr wurden von fleißigen Frauen tolle Hopfenkränze geflochten. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Hopfenzopfeln: Narrengilde unterhält die Besucher bestens / Zufriedene Gäste – nicht nur beim Trinken, Nageln und Sägen

Alle Jahre wieder! Genauso sicher wie Weihnachten kommt auch das "Hopfenzopfler-Fest" der Göttelfinger Narren.

Eutingen-Göttelfingen. Vergangenes Wochenende fand das Event der Narrengilde vor dem Narrensaal auf dem ehemaligen Schulhof in Göttelfingen statt. Conny Kern, die stets gut aufgelegte Ex-Obernärrin der Göttelfinger Narrengilde, war zum ersten Mal nicht als Hauptverantwortliche mit von der Partie, sondern stand Stephan Wolfersperger, dem neuen Vorstand der Gilde, mit Rat und Tat zur Seite.

Insgesamt zogen die beiden folgende Bilanz: "Samstagabend war super gut, Sonntag war über die Mittagszeit gigantisch und hat dann gemütlich nachgelassen. Auf- und Abbau waren diesmal trocken, Sonne und Wolken haben uns über das Wochenende begleitet".

Conny Kern hat zusammen mit ihrem Kumpel "Hugo", den sie vor zwei Jahren bei der Schulhofhocketse kennen gelernt hat, diese Neuauflage der beliebten Veranstaltung richtig genossen, während ihr Nachfolger sehr bemüht war, alles richtig zu machen und viel von der Erfahrung seiner Vorgängerin mitzunehmen.

"Rohrdorfer auf der Sonnenbank"

Natürlich waren nicht nur Frau Kern und Herr Wolfersperger aktiv – sondern die ganze Narrenfamilie war emsig damit beschäftigt, Hopfentee in passende Gläser und Pitcher zu füllen, Göckele, die inzwischen "Rohrdorfer auf der Sonnenbank" genannt werden, Spareribs und "Blotzbeetle", wie die Göttelfinger Variante des Zwiebelkuchens genannt wird, in Handarbeit zu produzieren und damit die Gäste, die sowohl am Samstag als auch Sonntag in Scharen strömten, zu verwöhnen. Auch in diesem Jahr sorgte Sylvia Häfner mit ihrer tollen Tischdekoration für das Wohlfühlflair in den Zelten.

Hopfen wurde traditionell am Samstag in rauen Mengen "gezopfelt". Aus den Dolden von 16 Strängen Gäuhopfen wurden von flinken Frauenhänden um Oberzopflerin Heike Raible kreative und aromatisch duftende Kränze geflochten, die sich die Festbesucher zu Hause aufhängen können. Selbstverständlich war auch Oma Vero, die fast 90-jährige Veronika Raible, deren Familie einst der größte Hopfengarten in Göttelfingen gehörte, fleißig beim Zopfeln mit von der Partie.

Allerbeste Laune – prima Wetter – zufriedene Gäste und Narren, was will man mehr? Für die musikalische Unterhaltung an den beiden Tagen sorgten Gerhard Steimle und Herbert Raible mit ihren Schifferklavieren und der Auftritt des Musikvereins Fischingen zum sonntäglichen Frühschoppen war ein echtes Unterhaltungshighlight.

Jubiläum der Hopfenzopfler

Für die Kinder gab es im Jubiläumsjahr – die Gruppe der "Hopfenzopfler" wurde 25 Jahre jung – eine Hüpfburg und nachmittags Pony- Kutschfahrten.

Beim samstäglichen Narrenwettbewerb, der die Disziplinen Trinken, Nageln und Sägen umfasst, traten heuer acht Herrenteams und drei Frauengruppen an. Sieger bei den Männern wurden die "Glasbier Rangers" (Siggi Schwarz, Christoph und Philipp Blank), die mit 1:42 ganz knapp vor den "Bikerbuba" (Harald Kern, Thomas Baur, Michael Klotz), die mit einer Zeit von 1:45 abschlossen, durchs Gaudi-Ziel stürmten. Platz drei holten sich das Team "Namenlos" (Peter Schüßler, David Spaichinger und Jürgen Bogensberger) mit einer Zeit von 2:05.

Die Vorjahressieger, das "Forscherteam von Göttelfingen", von dem niemand weiß, nicht einmal sie selbst, was sie eigentlich erforschen, landeten auf dem fünften Platz. Kein Wunder, sie mussten nicht nur eine Halbe, sondern einen Pitcher mit 2,5 Liter leer trinken. Das braucht halt Zeit.

Bei den Damen holten sich die "Stadler Mädels" (Vera Häfner, Steffi Stadler, Marina Singer) souverän Platz eins. Und dies mit einer Zeit, die besser war als die, die alle Männerteams vorlegten. 1:28 zeigte am Schluss die Stoppuhr.

"Dia wo immer do send" (Conny und Petra Kern, Elke Kretz) konnten die rote Laterne an das Team "Dia wo wissat, was se wellet" (Tanja Curt, Anne Lalka, Nicole Mirendorf), die eine Sekunde langsamer waren, abgeben.

Alles in allem also ein wirklich sehr gelungenes Fest, mit dem die Narrengilde in die neue Saison gestartet ist.