"Wasser marsch!", hieß es am Samstag bei der Hauptübung der Eutinger Feuerwehr. Foto: Feinler

Feuerwehrabteilung Eutingen zeigt bei der Hauptübung ihr Können. Drei vermisste Personen werden gerettet.

Eutingen - Zitternd liegt ein Jugendlicher auf einer Liege. Sein Gesicht und seine Arme weisen Brandblasen auf und sind rot – aber das ist nur Schminke, der "Verletzte" ein Mitglied der Jugendfeuerwehr-Abteilung Eutingen.

Der 13-Jährige Mime spielte bei der Hauptübung der Feuerwehr Eutingen mit. Am Kinderhaus Fantadu übten die Aktiven der Feuerwehr und des DRK-Ortsvereins Eutingen für den Ernstfall.

Während die Feuerwehrleute den Brand unter Kontrolle bringen, suchen Atemschutzträger im Kinderhaus nach den drei Verletzten. Diese Jugendlichen haben nach der Unfallannahme den Brand fahrlässig verursacht. So kam es in der Kinderküche zu einem Brand, der sich durch herumliegendes Bastelmaterial ausgebreitet hatte.

Bei der Übung gehen die Feuerwehrleute unter Einsatzleiter Harald Beyerle davon aus, dass ein Anwohner den Brand gemeldet hat.

Abteilungskommandant Tobias Plaz moderierte die Übung. Beobachtet wurden die Feuerwehrmänner von Gesamtkommandant Albrecht Teufel, der die gute Vorbereitung hervorhob: "Die Feuerwehrleute haben schnell gehandelt. Jede Gruppe hat ihre Aufgaben gut gelöst und den Zeitrahmen eingehalten." Das bemerkten auch die Zuschauer, denn die Atemschutzträger hatten nach wenigen Minuten den ersten Verletzten im eingeräucherten Gebäude gefunden. Der Jugendliche, der sich in der Küche des Kinderhauses befand, hatte Verbrennungen ersten und zweiten Grades an Armen und im Gesicht. Nachdem er an die Helfer des DRK Eutingen übergeben wurde, stellen diese ein Inhalationstrauma fest und versorgten ihn. Der nächste Verletzte wird wenige Minuten später unter einer Treppe im Haus gefunden. Von diesem erfahren die Helfer, dass die Drei zuerst den Brand selbst löschen wollten, dann die Orientierung verloren und nicht mehr aus dem Gebäude fanden. In Panik geraten, stürzte der Junge von einer Treppe und brach sich das Bein. Der letzte Jugendliche wartete im verrauchten Flur auf die Feuerwehr, die ihn schnell fand. Unter der Einsatzleitung von Katrin Platz kümmerten sich das DRK um ihn, wobei sie ein Inhalationstrauma diagnostizierten.

Nachdem die Feuerwehr die Vermissten gerettet hatte, brannte die Dachhaut durch. "Grund dafür ist die Hitzestauung im Deckenbereich des Gruppenraums", erklärt Tobias Plaz die weitere Übungsannahme.

Er war mit der Hauptübung sehr zufrieden, weil neue Geräte wie die Wärmebildkameras effektiv eingesetzt wurden. Auch die Feuerwehrleute, die die Ausrüstung des Tank-, Hilfeleistungs- und des Löschgruppenfahrzeugs sowie des Schlauchwagens genutzt haben, haben laut Plaz gut zusammengearbeitet. Ihm sei nichts aufgefallen, betonte der Abteilungskommandant. Das bestätigte DRK-Bereitschaftsleiter Stefan Platz. Aufgrund des stärker werdenden Regens hielten sich die Übungskritiker kurz, dankten den Teilnehmern, Mimen und allen Beteiligten.

In einer Hinsicht stimmten sich alle zu: "Die Übung am Kinderhaus Fantadu war notwendig und im Ernstfall werden die Hilfskräfte in Eutingen harmonisch zusammenwirken."