Gastgeber und Gastzünfte sorgen für buntes Programm bei Eierknacker-Fasnet / Die "Minis" ernten viel Applaus

Von Alfred Binder

Eutingen-Rohrdorf. Im kleinsten Ortsteil der Gesamtgemeinde Eutingen, in "Bibbeleshausa" schallts in diesen Tagen auf den Straßen, in den Wirtshäusern und Sälen, ja am letzten Freitag sogar im Radio: "Eier-Knacker, Eier-Knacker, Eier-Knacker, Bibbele oi, Bibbele oi, Bibbele oi, oi, oi". Das hat eine fast 40 Jahre alte Tradition.

Im kommendenen Jahr, genau am 16. und 17. Januar 2016 feiert die Rohrdorfer Narrenzunft dieses Jubiläum mit einem Brauchtumsabend und einem Mega-Umzug, wie vom Zunftmeister-Gespann Ralf Hilpert und Manuel Mäder zu vernehmen war.

Zur Eierknacker-Fasnet am Freitagabend im Gemeindesaal freute sich Cheforganisator Manuel Mäder, eine proppenvolle Hütte willkommen zu heissen. Nach der obligatorischen Schunkelrunde zum Warm-Up mit dem Starzach-Duo (Heike und Ralf) und so Gassenhauern wie "In München steht ein Hofbräuhaus" oder "Es gibt kein Bier auf Hawai", aber auch "We will rock you", war die Stimmung schon zum Programmbeginn prächtig.

Mit großem Interesse verfolgten die zahlreichen Besucher die Vorstellung der Zünfte und Gruppen aus Altheim, Hochdorf, Fluorn, Böblingen und der Musikgruppe "Schwoba-Rebella" aus Göttelfingen und der Region. Der Altheimer Zunftmeister Rainer Singer, der mit seinen Fronleuten und Mogglafressern nach Rohrdorf gekommen war, bedankte sich beim fachkundigen Publikum artig mit den Worten: "Des kommt net so oft vor, dass man seine Zunft vor so vielen aufmerksamen Zuhörern präsentieren kann", damit war den "Aldemern" der grösste Applaus schon mal gesichert. Schon zum siebten Mal ist die Narrenzunft "Grün-Weiss" Böblingen im Gäu. Die 50 Aktiven mit ihren grünen Kostümen waren schon ein besonderer Hingucker und das, was sie später auf der Bühne boten. war allererste Sahne. Die Zunft aus Fluorn, auch "Klein Bayern" genannt, war zum ersten Mal in Rohrdorf dabei, deshalb durfte der Zunftchef "au a bissle länger schwätza". Sven Katz aus dem benachbarten Hochdorf ließ recht kurzweilig wissen, was in Hochdorf bei der Fasnet so abgeht und das ist so allerhand. Natürlich hatte auch Hausherr Manuel Mäder seine Eierknacker und die Mauerholz-Leut’ auf die Bühne geholt und stellte die Masken in kurzen Worten vor. Nach dieser Vorstellungszeremonie (Kommentar: "S’ muass halt sei") kamen zunächst die Rohrdorfer Tänzerinnen und zwar gleich in drei Gruppen zu ihren vielumjubelten Auftritten. Die Kleinsten, die "Minis", trainiert von Lena Wolfersperger, bekamen für ihre fetzige Darbietung viel Applaus, speziell auch für die geradezu artistischen Hebefiguren.

Einige Jahre älter sind die jungen Damen von der Jugend-Tanzgarde, die von Marina Schäfer betreut werden. Höhepunkt in diesem ersten Programmblock war natürlich die Showtanzgruppe, gemanagt von Bianca und Emelie. In mehreren Outfits zeigten die Tänzerinnen unter anderem bei den Stücken "Ghostbusters", "Bad Boys" und "Pirates Caribbean" ihre große Klasse. Aus der Mitte der Gruppe gab es herzliche Dankesworte und Geschenke für die Trainerinnen, die es verstanden hätten auch in "Krisenzeiten", wie Erkrankungen und Schwangerschaften, die Truppe zusammenzuhalten.

Für alle Trainerinnen gab es aus dem Zunft-Fundus ein Fläschle "Blubberwasser", und besondere Dankesworte gingen an Ehrenzunftmeister Franz Engelhard, der sich als Zunft-Maler nach wie vor große Verdienste bei der Erstellung der Kulissen-Deko erworben hat.

In zwei weiteren Programmblöcken gefielen die Altheimer mit ihrem "Moggla- und Fronleut"-Maskenshowtanz, die Hochdorfer mit ihrem Teufelstanz, die Fluoner mit der Präsentation von "Klein-Bayern" und die Böblinger mit ihrem Tanzmariechen, der "Kleinen Garde", den "City-Dancern", sowie der zunfteigenen Guggennusik. Eine wunderschöne Programmergänzung war der Auftritt der "Schwoba-Rebella", den Meistern klassischer "Guggamusig".