Der Kirchenpatron von Weitingen: der Heilige Martin. Foto: KGR Foto: Schwarzwälder-Bote

Patroziniumsfest: Sankt Martin steht im Mittelpunkt

Eutingen-Weitingen. Das Jubiläumsjahr des Heiligen Martin von Tours erreicht in Weitingen am morgigen Sonntag, 13. November, mit dem Patroziniumsfest seinen Höhepunkt. Ab 10.30 Uhr beginnt der Festtag mit einem Festgottesdienst, der von der Chorschola musikalisch mitgestaltet wird.

Ein Jahr voller Aktivitäten geht in die Endrunde. Wenn Kirchengemeinderätin Maritha Schmitt auf die vergangenen Ereignisse blickt, sieht sie ein rundum gelungenes Jahr. Dieses startete im Februar mit einem Frauenfrühstück zum Thema "Der Heilige Martin in der Kunst", über den Referentin Melanie Prange, Leiterin des Diözesanmuseums Rottenburg, informierte.

Der Heilige Martin spielt seit jeher eine wichtige Rolle in Weitingen, weiß auch Hermann Nesch: "In der so genannten alemannischen Landnahme um 260 bis 500 nach Christus, als die Alemannen (Schwaben) die Römer aus diesem Gebiet verdrängten, entstand auch der Ort Weitingen. Nach ihrer Unterwerfung durch die Franken wandten sich damals noch heidnischen Alemannen der christlichen Religion zu. Diese Mission der Alemannen fällt in die Zeit zwischen 500 und 600 und war gegen Ende des achten Jahrhunderts fast gänzlich abgeschlossen."

So kam Weitingen auch zum Kirchenpatron des Sankt Martin, so Nesch weiter: "Mit der Christianisierung einher ging auch der Bau von Kirchen, die unter den Schutz eines als Heiligen verehrten Schutzpatrons gestellt wurden. Und der Name dieses Schutzpatrons ist der wichtigste Hinweis, weil man daraus auf die Zeit und den Anlass der Entstehung zurückschließen kann. Es wurden zum jeweiligen Zeitpunkt der Kircheneinweihung immer solche Heilige auserwählt, die gerade besonders verehrt wurden. In Weitingen war es Sankt Martin. Die nach ihm benannten Kirchen gehören neben den Remigius-, Michaels-, Stephanus- und Marienkirchen zu den ältesten überhaupt.

Martin wurde populär über die Figur des Bischofs von Tours, der 396 gestorben ist. Der Schutzpatron stand auch beim diesjährigen Ausflug der Ministranten und den Kommunionkindern im Mittelpunkt, weshalb die Reise nach Rottenburg führte. Ähnlich wie in Weitingen, wird auch dort der Heilige Martin mit Veranstaltungen gewürdigt.

"Dort besuchten wir das Diözesanmuseum mit einer kindgerechter Führung (einer Schatzsuche) und anschließend gingen wir noch zum Dom, der ja auch dem Heiligen Martin geweiht ist," blickt Schmitt zurück. Der Minitreff stand ganz unter dem Thema Sankt Martin; mit einer Lichter-Relay, einem Martinsquiz und das Basteln und Vorbereiten der passenden Tischdekoration für das Gemeindefest am Sonntag.

Einen Vorgeschmack auf das kommende Fest haben bereits gestern die Gäste der Tagespflege im Haus Quell des Lebens mit einem Wortgottesdienst bekommen. Anschließend wurden Martinsbrezeln ausgeteilt, die auch die Kinder am kommenden Sonntagabend erhalten werden.

Das Kirchenpatrozinium startet am Sonntag um 10.30 Uhr. Nach dem Gottesdienst folgt das Mittagessen im Weitinger Begegnungshaus. Wer nicht ins Gemeindehaus kommen kann, darf sich telefonisch bei Bärbel Teufel, Telefon 07457/36 19, oder bei Jutta Schäfer, Telefon: 07457/54 56, zum "Essen auf Rädern" anmelden.

Die Veranstalter freuen sich über Kuchenspenden

In den vergangenen Jahren hat der Nachmittagskaffee keine besondere Resonanz erfahren, weshalb Kaffee und Kuchen gleich nach dem Mittagessen angeboten werden. Der Kuchen kann auch mit nach Hause genommen werden. Daher freuen sich die Veranstalter über Kuchenspenden. Diese können ebenfalls bei Bärbel Teufel und Jutta Schäfer gemeldet werden. Ein Teil des Erlöses kommt der schon begonnenen Kirchenrenovierung in Weitingen zugute. Im Sinne des Heiligen Martin erhält Pfarrer Gerald Wamala aus Uganda für die ihm anvertrauten Kinder und Jugendliche in Kindergärten und Schulen, unter denen viele AIDS-Waisen leben, eine Spende.